Es ist eine jahrzehntelange Wahrheit, die da aktuell ins Wanken gerät. Denn der FC Bayern ist erklärtermaßen finanziell nicht mehr so auf Rosen gebettet wie in der Vergangenheit.
FC Bayern: Wie groß ist die Geldnot wirklich?
Wie groß ist Bayerns Geldnot?
Als oberster Spar-Meister gilt Uli Hoeneß. Der Klub-Patriarch hat in den vergangenen neun Monaten immer wieder öffentlich darauf hingewiesen, dass das berühmte Festgeldkonto nicht mehr prall gefüllt ist. CEO Jan-Christian Dreesen ordnete die Dinge später zwar entsprechend ein und sprach davon, dass der Klub weiterhin „handlungsfähig“ sei, doch auch er als jahrelanger „Herr der Zahlen“ weiß: Bayern muss sparen. Bei Gehältern, Ablösesummen und vielem mehr.
Bayern hat nicht mehr Geld im Überfluss
Einem Bericht der Sport Bild zufolge ist die neue Sparsamkeit nun wohl auch bei der „normalen“ Belegschaft angekommen. Die Mitarbeiter müssen angeblich auf Inflationsausgleichszahlungen verzichten, die Einstellung neuen Personals sei vorerst ausgesetzt worden, heißt es.
Laut SPORT1-Informationen hat man in Einzelfällen zuletzt sogar auf für notwendig erachtete Entlassungen verzichtet, um sich eventuelle Abfindungszahlungen zu ersparen.
Obwohl Aufsichtsratsboss Herbert Hainer Ende 2024 auf SPORT1-Nachfrage noch verkündet hatte, dass „beim FC Bayern Geld noch nie ein Problem war“, geht bei so manchem Fan mittlerweile die Angst um. War’s das mit Top-Transfers und Superstars beim Branchenprimus?
Alles für Wirtz?
So weit ist es noch nicht. Auch Hoeneß sagte zuletzt, dass man sich weiterhin auch Verpflichtungen von namhaften Spielern wie Florian Wirtz leisten könne. Gespart wird trotzdem. Hoeneß ist schließlich Kaufmann durch und durch, er verfügt weiterhin über enormen Einfluss im Verein.
Der Verdacht liegt nahe, dass die Münchner derzeit alle Kräfte bündeln, um den einen Wunsch-Transfer des Ehrenpräsidenten zu ermöglichen. Also alles für Wirtz? Jein, denn den Klub-Bossen geht es auch um etwas anderes: darum, den Verein weiterhin seriös zu führen.
Man ist stolz darauf, dass man weder auf Öl-Scheichs noch auf Oligarchen oder Investment-Fonds angewiesen ist. Und will sich den Stolz bewahren.
Klub-WM verspricht Geldsegen
Fakt ist: Die Bayern setzen intern den Rotstift an und schielen gleichzeitig auf die großen Geldtöpfe, die es immer noch gibt. Stichwort: Klub-WM.
Ex-CEO Karl-Heinz Rummenigge hatte bereits Mitte März verkündet, wie wichtig ihm und der restlichen Führungsriege dieser neue Wettbewerb sei - auch finanziell. Schließlich gerieten die Vertragsabschlüsse mit Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Alphonso Davies sehr teurer.
Sportvorstand Max Eberl rückte am Freitagvormittag auf Nachfrage von SPORT1 den sportlichen Aspekt des Turniers in den Vordergrund, doch auch er sagt: „Die Klub-WM ist sowohl sportlich als auch finanziell extrem lukrativ. Das gibt man aber den Spielern nicht großartig mit. Wir fahren dahin, um dieses Turnier zu gewinnen. Und wenn das dann den wunderschönen Nebeneffekt hat, dass du Einnahmen generieren kannst, ist das wunderbar“.
Interessant: Der Titel in der Bundesliga ist, wenn es ums Geld geht, eher nachrangig. „Finanziell ist die Meisterschaft gar nicht so lukrativ. Weil dein Fernsehgeld hast du“, erklärte Eberl weiter.
„Es geht um so viel Geld“
Das Problem der Bayern: Sportlicher Erfolg lässt sich nicht planen - schon gar nicht in einem Wettbewerb wie der Klub-WM, die für alle Mannschaften völliges Neuland darstellt.
Für so manches Team handelt es sich um eine bessere PR-Tour durch die USA. Andere - wie der FC Bayern - brauchen dringend die Einnahmen. Das Preisgeld für den Sieger liegt schließlich bei rund 125 Millionen US-Dollar.
Beim Weltverband ist man sich derweil sicher, dass alle Teilnehmer ihr Bestes geben werden. „Es geht um so viel Geld, das ist einfach zu verlockend“, sagte ein FIFA-Insider jüngst zu SPORT1. Dass der Ruf der Prämien seine Wirkung zeigt, sieht man aktuell beim FC Bayern.