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Welches Problem das Müller-Aus offenbart

Das Problem im Fall Thomas Müller

Dass Thomas Müller keinen neuen Vertrag beim FC Bayern bekommen wird, hat für viel Wirbel gesorgt. Obendrein bietet der Fall einen offenen Blick auf den komplizierten Aufbau des Vereins im Hintergrund.
Thomas Müller hat kürzlich für Klarheit gesorgt und bestätigt, dass er keinen neuen Vertrag beim FC Bayern erhalten wird. Mario Basler und SPORT1 Chefreporter Stefan Kumberger bewerten in unserer Spotlight-Sendung die Situation des Ur-Bayers.
Dass Thomas Müller keinen neuen Vertrag beim FC Bayern bekommen wird, hat für viel Wirbel gesorgt. Obendrein bietet der Fall einen offenen Blick auf den komplizierten Aufbau des Vereins im Hintergrund.

Die Tatsache, dass der FC Bayern Thomas Müller keinen neuen Vertrag anbietet, hat den Klub ordentlich durchgeschüttelt – Kritik von Ex-Profis, Medien und Fans inklusive. Sportvorstand Max Eberl sagte am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass: „Ich weiß, wir ernten mit der Entscheidung keinen Applaus.“

Eberl ist es, der in den letzten Wochen vermehrt in den Fokus rückte. In der Causa Müller hatte er dem Urgestein noch eine Art Freifahrtschein zum neuen Vertrag ausgestellt und war im Februar von Hoeneß öffentlich zurückgepfiffen worden.

Jetzt gab er zu: „Vielleicht war ich nicht so schlau, das zu sagen“. Gemeint ist seine Aussage vom Anfang des Jahres, wonach es mit Müller weitergehe, wenn dieser das wolle.

Fall Müller offenbar ein Problem

In den Tagen nach der Vorabmeldung des Kickers zeigte sich exemplarisch, wie schwierig es die Klub-Strukturen den Bossen machen, sich öffentlich zu behaupten und intern ihren Rollen gerecht zu werden.

Ein neunköpfiger Aufsichtsrat wacht über den dreiköpfigen Vorstand, hinzu verfügt man über einen Sportdirektor. Das bedeutet auch: Viele mächtige Männer müssen, wollen, sollen und dürfen mitreden, wenn es wichtige Dinge zu entscheiden gibt. Das birgt Probleme.

„In diesem Konstrukt entstehen Profilierungszwänge“, sagt SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger in der aktuellen Folge des Podcasts „Die Bayern-Woche“. Alle beteiligten Bosse müssten intern wie extern genauestens aufpassen, wie sie wirken und dürften möglichst keine Fehler machen.

„Jeder wird in der Öffentlichkeit bewertet – und jeder möchte natürlich gut bewertet werden“, so der Insider weiter.

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Eberls Ruf bei den Fans hat gelitten

Der Blick des Publikums auf Eberl fiel dabei zuletzt eher negativ aus. Dass er am Sonntag öffentlich einen Fehler zugab, ehrt ihn zwar, festigt seine Position im Klub aber nicht. Bereits im September 2024 hatte er bei SPORT1 gestanden, dass er sich bei Joshua Kimmich für so manche Interviewaussage entschuldigt habe.

Und während Eberl Farbe bekannte und eigene Versäumnisse benannte, hielten sich andere Klub-Strategen auffällig im Hintergrund.

„Natürlich war Uli Hoeneß auch jemand, der gesagt hat, dass man die Sache mit Müller beendet – den Kopf hingehalten hat aber Eberl. Für viele Fans ist er der Sündenbock“, erklärt Kumberger.

Hoeneß meldete sich dafür im Interview mit der Welt am Sonntag zu Wort - um öffentlich zu verkünden, dass Müller auch aus finanziellen Gründen nicht mit einem neuen Vertrag ausgestattet wird. Eberl hatte am vergangenen Sonntag im Doppelpass noch genau das Gegenteil erklärt: Müllers Aus habe keine finanziellen Gründe.

SPORT1-Chefreporter Kumberger sieht die Strukturen des Vereins vermehrt kritisch und sagt: „Sie führen einfach zu langen Entscheidungswegen“. Im Hintergrund müssten dadurch immer wieder „dicke Bretter“ gebohrt werden.

Die ganze Diskussion um den Umgang des FC Bayern mit Thomas Müller, sowie eine Analyse der aktuellen Bemühungen des Rekordmeisters um Florian Wirtz hören Sie in der aktuellen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Bayern-Woche“ mit Moderatorin Madeleine Etti und Chefreporter Stefan Kumberger.