Thomas Müller hat sich mit emotionalen Worten von seinen Fans beim FC Bayern verabschiedet. „Ich habe es geliebt, der moderne Gladiator zu sein“, rief die im Sommer scheidende Klub-Ikone den Anhängern in der Allianz Arena nach ihrem letzten Pflichtheimspiel im „Wohnzimmer“ zu und ergänzte: „Aber ich bin nicht traurig, ich freue mich auf das, was kommt - auch wenn es nicht halb so schön sein wird. Ich liebe euch alle! Macht’s es gut, Servus!“
Müller überrascht mit Kuchen-Witz
Nach einem Meistertänzchen im Anschluss an das 2:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach war der 35-Jährige zunächst mit der Schale auf das Podest des Vorsängers in der Südkurve geklettert. Auch hier sprach er zum Anhang und sang mit ihm Stadionklassiker wie den über die „rot-weißen Trikots“.
FC Bayern: Müller bedankt sich für Wertschätzung
Nach einem Abschiedsvideo mit den besten Müller-Szenen auf den beiden riesigen Leinwänden hob Müller zur Abschiedsrede an. „Ja, liebe Leute“, meinte er, „wir haben alle gewusst, dass der Moment kommen wird.“ Abermals brachte er seinen Stolz über den Gewinn der Meisterschaft zum Ausdruck. „Für viele Menschen, auch für mich, ist es ein schwieriger Moment, aber auch ein sehr schöner“, fügte er an: „Diese Wertschätzung, die ihr mir alle gegeben habt, ist einmalig.“
Er bedankte sich „bei den Menschen, die Radio Müller über all die Jahre ertragen haben - ich bin auch anstrengend“. Er werde das Gefühl des Toreschießens vermissen, schaue aber „positiv in die Zukunft“. Der FC Bayern sei „gut aufgestellt“. An seine Erben appellierte er: „Reißt euch den Arsch auf, das ist was Größeres, als ihr es euch für euch selbst vorstellen könnt!“
Plötzlich erzählt Müller diesen Witz
Ganz zum Schluss erzählte Müller noch einen Witz: „Seht es mir nach. Humor ist ja sehr individuell. Ich habe nach einem Witz für Abschiede gesucht und habe da keinen geeigneten gefunden, der mir gefallen hat. Dann habe ich nach einer Zündstufe mehr gesucht: Beerdigungen. Der Vater liegt im Sterben zu Hause. Die drei Kinder stehen an seinem Bett und auf einmal duftet es aus der Küche nach seinem Lieblingskuchen - den die Mama gerade zubereitet. Da sagt der Vater: ‘Sohn, bring mir bitte noch einmal ein Stück von meinem Lieblingskuchen. Das wäre mein letzter Wunsch.‘ Da kommt der Sohn aus der Küche wieder, ohne Kuchen. Da sagt der Vater: ‘Ja was ist jetzt los?‘ Und der Sohn: ‘Ja die Mama hat gesagt, der ist für nach der Beerdigung.‘“ Mit einem letzten „Servus“ verabschiedet sich Müller schließlich.
Sein letztes Bundesligaspiel wird Müller am 17. Mai bei der TSG Hoffenheim bestreiten, tags darauf steigt die Meisterfeier auf dem Münchner Marienplatz. Im Sommer (14. Juni bis 13. Juli) spielt er noch die Klub-WM für die Bayern, bei denen er irgendwann noch ein „echtes“ Abschiedsspiel bekommt. Ob er seine Karriere anderswo fortsetzt, ist offen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)