Luis Díaz befindet sich im Anflug auf den FC Bayern, doch Mario Basler zeigt sich wenig begeistert von der aktuellen Transferpolitik der Münchner. Der ehemalige Spieler des deutschen Rekordmeisters erachtet die Defensive - und nicht die Offensive - als „das einzige Problem“, wie er in seinem Podcast „Basler ballert“ betonte.
"Alles vernachlässigt": Harte Kritik an Bayerns Transferpolitik
Basler kritisiert Bayern-Transfers
„Für mich macht es Bayern so wie Real Madrid in den letzten Jahren, offensiv immer alles gekauft, was Rang und Namen hat für viel Geld - und defensiv hat man alles vernachlässigt“, stellte Basler klar. „Ich habe gedacht, die Bayern werden sich auf dem Transfermarkt für die Defensive umgucken.“
Die Kritik des SPORT1-Experten fußt auf konkreten Beobachtungen: „Tah reicht da hinten nicht. Wenn du Kim und Upamecano gesehen hast, die Fehler, die da gemacht wurden, rechts hinten, links hinten. Davies, klar, er kommt irgendwann mal zurück, wann genau weiß aber auch keiner. Bei Ito genauso.“
Champions League? Basler mit eindeutiger Prognose
Hintergrund: Jonathan Tah, langjähriger Abwehrchef bei Bayer Leverkusen, unterschrieb im Mai einen Vierjahresvertrag an der Isar. Doch Basler bleibt skeptisch. Die beiden FCB-Verteidiger Min-jae Kim und Dayot Upamecano leisteten sich in der Vergangenheit immer wieder Aussetzer. Außerdem fällt Alphonso Davies mit einem Kreuzbandriss samt Knorpelschaden länger aus, Hiroki Ito laboriert an einem Mittelfußbruch.
Für Basler steht daher fest: „Mit dieser Defensive brauchst du über Champions-League-Titel nicht großartig reden.“
Der Ex-Profi kritisiert zudem den Umgang des FC Bayern mit Nachwuchstalenten. „Da musst du außergewöhnlich sein, sonst hast du keine Chance“, merkte Basler an. „Andere Vereine sehen in diesen Spielern irgendwas. Und der FC Bayern sieht halt in diesen Nachwuchsspielern nichts.“
Bayern-Talente werden „für Kleingeld verkauft“
Sein Vorwurf: Die Spieler seien jahrelang beim FCB in der Ausbildung, „und dann werden sie immer für Kleingeld verkauft“.
Deswegen sei Basler auch nicht verwundert, dass Adam Aznou nun offenbar den Verein verlässt. Der 19 Jahre alte Außenverteidiger, der zuletzt an Real Valladolid ausgeliehen war, wird mit dem FC Everton in Verbindung gebracht.
Besonders aufgrund der aktuellen Langzeitverletzten - beispielsweise fehlt auch Jamal Musiala - steht Basler weiteren Abgängen kritisch gegenüber.
„Es darf ja vom Grunde her nicht mehr viel passieren. Aber sie wollen ja noch weiter abgeben“, monierte er. „Du kannst aber nicht nur Spieler abgeben und nichts in der Hinterhand haben. Und das wundert mich immer wieder, dass beim FC Bayern einfach nur darüber diskutiert wird.“
Die bevorstehende Verpflichtung von Luis Díaz vom FC Liverpool sieht Basler indes positiv. „Wenn es zu diesem Transfer kommt, dann muss man sagen, dann hat Eberl (Bayerns Sportvorstand, Anm.d.Red.) etwas Gutes gemacht, einen guten Spieler geholt für die Offensive, der sehr flexibel vorne ist“, erklärte er.