Warum ist der FC Bayern im Werben um Florian Wirtz leer ausgegangen? Oliver Kahn sieht diverse Gründe für die Transferniederlage des deutschen Rekordmeisters. Und sie bereiten ihm Sorgen.
Oliver Kahn verrät: Darum bekam der FC Bayern Wirtz nicht
Kahn: Darum bekam Bayern Wirtz nicht
„Ich weiß nicht, ob das ein Problem des FC Bayern ist oder ob es nicht ein Problem der Bundesliga an sich ist“, sagte der ehemalige Spieler und Vorstandsboss des FCB im Interview mit Sky.
Wirtz hatte sich gegen die Münchner und für den FC Liverpool entschieden. Und damit für die Premier League, der laut Kahn attraktivsten Liga: „Sportlich, wirtschaftlich und medial auch. Sie hat ganz andere Vermarktungsmöglichkeiten, auch global gesehen. Das ist schon mal das Erste, was ich mir als Spieler überlegen würde.“
Wirtz-Wechsel macht Kahn nachdenklich
Die Bundesliga als Nachteil bei Wirtz also? In seinen Ausführungen stellte Kahn die Anziehungskraft klar infrage: „Wenn du dir überlegst, okay, gehe ich jetzt zum FC Bayern und werde ich jetzt da dann zum 15., 16., 17. Mal Deutscher Meister, ist das für mich wirklich so reizvoll?“
Es gebe „schon so ein paar nicht so positive Signale, auch jetzt, wenn wir über Florian Wirtz nachdenken, der jetzt nicht zum FC Bayern, sondern nach England geht“. Die Entscheidung des ehemaligen Leverkusen-Spielers habe ihn im ersten Moment „schon ein bisschen nachdenklich gemacht“.
Neben der fehlenden Spannung im Kampf um die Meisterschaft bemängelte Kahn auch die internationale Schwäche der Bundesligisten. In den vergangenen zehn Jahren habe man nur drei Titel im Europacup geholt: „Das ist halt schon sehr dürftig.“ Und Hochkaräter wie Wirtz wollen nunmal die Champions League gewinnen.
Kahn, der seinen Hut als Bayern-Boss 2023 nach zwei Jahren nehmen musste, führte noch einen weiteren Punkt an, der speziell die Bayern für Topspieler wie Wirtz unattraktiv machen könnte.
Bayern und die Trainerproblematik
„Es sind natürlich viele Dinge, auch wenn man jetzt mal über Fluktuation redet. Viele Trainer sind gekommen und gegangen”, erklärte der einstige Titan: „Damit haben sich die Philosophien, die Ideen immer wieder auch verändert. Der Kader. Es fühlt sich immer wie so ein ständiger Kaderumbruch an.“
Daran sei er selbst nicht unbeteiligt, wie er mit Verweis auf seine Zeit in der Verantwortung nachschob: „Aber das ist etwas, wo viele Spieler dann sagen, auch Trainer übrigens, das muss ich mir schon ganz genau überlegen.“
Bayern hatte den Trainer in den vergangenen zehn Jahren acht Mal gewechselt: „All das erzeugt natürlich eine Art von Unruhe“, befand Kahn.