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BVB-Fans enttäuscht: "Das ist schon schade"

Leise Misstöne im BVB-Umfeld

Borussia Dortmund biegt auf die Zielgerade des Trainingslagers in Saalfelden ein. Zur öffentlichen Einheit des BVB erscheinen über 1500 Anhänger. Doch nicht jeder ist glücklich. Der BVB gibt in Österreich ein gemischtes Bild ab.
Borussia Dortmund hat sein Trainingslager in Österreich beendet. SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer berichtet über die Vorbereitung des BVB.
Borussia Dortmund biegt auf die Zielgerade des Trainingslagers in Saalfelden ein. Zur öffentlichen Einheit des BVB erscheinen über 1500 Anhänger. Doch nicht jeder ist glücklich. Der BVB gibt in Österreich ein gemischtes Bild ab.

Eingekesselt im wunderschönen Bergpanorama schwitzten die BVB-Profis im österreichischen Saalfelden bei 30 Grad um die Wette. Der immensen Zahl an Fans, die sich um den Trainingsplatz versammelten, gefiel es. Denn die Einheit am Freitagnachmittag war öffentlich, das heißt: Anhänger dringend erwünscht. Zumindest die, die früh dran waren.

Denn nicht für alle war Platz und deshalb blieb einigen wenigen Hunderten nur der Blick von außerhalb des Zauns. Die Kapazität in der Saalfelden Arena war erschöpft. Aber immerhin bekamen die meisten von ihnen überhaupt Einblicke in ihre Stars.

Das war in den Tagen zuvor Mangelware. Immerhin am fünften und somit einen Tag vor der Abreise wurden sie belohnt.

BVB-Fans aus dem Spreewald sind enttäuscht

Antje und Mirko reisten mit ihren Kindern Mario (9), Noel (6) und Aili (3) extra aus dem Spreewald nach Österreich an – standesgemäß natürlich in schwarz-gelben Trikots.

Sie planten ihren einwöchigen Urlaub bewusst um das Trainingslager der Dortmunder herum. Die Familie wurde enttäuscht. „Wir sind über 700 Kilometer angereist. Das ist schon schade. Vor allem für die Kleinen“, meinte Mutter Antje zu SPORT1.

Die für Montag angesetzte öffentliche Einheit fiel kurzfristig aufgrund der Wetterbedingungen und der Unbespielbarkeit des Platzes aus. Doch auch sonst kamen sie kaum in Berührung mit dem Team. Lediglich bei der Hotelankunft staubten sie ein paar Autogramme, Fotos und Blicke ab.

Einen Alternativtermin konnten die Dortmunder nicht anbieten. So wie der Familie erging es einigen BVB-Fans. Immerhin organisierten die Dortmunder einen Fan-Abend mit Norbert Dickel, Jobe Bellingham und Patrick Drewes. Rund 150 geladene Gäste guckten vorbei. Natürlich nicht annähernd genug, um alle glücklich zu machen.

Schottet sich der BVB ab?

Fans, die dennoch zum Trainingsplatz kamen, wurden abgeschirmt. Der Vorwurf, den viele Anhänger dem Verein machten, lautete immer gleich: „Die schotten sich ab“. Immerhin bei der Abfahrt oder dem Gang zum Trainingsplatz vom Hotel konnten die Anhänger den einen oder anderen Blick auf ihre Stars erhaschen.

Ein paar wenige wurden – eher zufällig und spontan – für ihre Geduld belohnt – wie am Donnerstag. Nico Schlotterbeck schuftete am Vormittag, am freien Tag für die Profis, mit zwei Individualtrainern an seinem Comeback. Rund 20 Fans spähten abwechselnd durch die Gitterstäbe und bestaunten den Innenverteidiger beim Laufen, Springen und Passen.

Am Ende der Einheit öffnete einer der Sicherheitsmitarbeiter das Tor und der Innenverteidiger nahm sich knapp fünf Minuten Zeit für die überwiegend jungen Fans. Die Anhänger waren überglücklich. Es sind Aktionen wie diese, die die Frage aufwerfen: Wieso gab es diese Begegnungen nicht öfter?

Bedingungen werfen BVB-Pläne durcheinander

Wie es anders geht, bewies der BVB erst vor wenigen Wochen in den USA. Die Dortmunder zeigten sich überaus fannah. Das fiel positiv auf. Kaum ein anderer Verein hat so viel für seine Anhänger ermöglicht.

In Cincinnati beispielsweise richtete der Klub eine eigene Embassy ein, ein Treffpunkt für Hunderte schwarz-gelbe Anhänger.

Aus dem Klub ist zu hören, dass sich die Mannschaft und das Trainerteam im Trainingslager voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren wollen. Aus Vereins- und Mannschaftssicht ist das nachvollziehbar. Auch das Wetter wirbelte zu Wochenbeginn die Pläne durcheinander.

Gute Stimmung beim öffentlichen BVB-Training

Zumindest am Freitag, am vorletzten Tag des Trainingslagers, lachte die Sonne vom Himmel – so wie in den Tagen zuvor auch schon. Und genau diese Stimmung spiegelte sich auch in den Gesichtern der vielen Fans wider.

Endlich sahen die Anhänger ihre Stars aus nächster Nähe - Autogramme und Fotos inklusive. Es ist ein versöhnlicher Abschluss des Trainingslagers, bei dem sich der ein oder andere BVB-Fan deutlich mehr von diesen Begegnungen gewünscht hätte.