Es scheint gut zu laufen für Paul Wanner. Nach seiner Leihstation in Heidenheim ist der 19-Jährige zurück beim FC Bayern und dank der Abschiede von Thomas Müller und Leroy Sané könnte sich für ihn endlich eine Chance ergeben, beim Rekordmeister Fuß zu fassen.
Der Bayern-Plan mit Paul Wanner
Der Plan mit Paul Wanner
Einen ersten Vorstoß machte dabei Jan-Christian Dreesen. Am Mittwoch enthüllte der CEO, wie er selbst, Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund über Wanner denken: „Aus unseren Dreiergesprächen, die wir regelmäßig haben - erst wieder heute Morgen -, steht Paul mit auf der Liste für die neue Saison.“
Tags darauf legte Eberl nach und verkündete: „Stand heute wüsste ich keinen Grund, warum er nicht über den 1. September bei uns ist. Er hat einen Platz bei uns, um uns zu helfen.“
Vertrauensbeweis für Wanner? Hinter den Kulissen nicht so eindeutig
Was vordergründig nach echten Vertrauensbeweisen klingt, ist hinter den Kulissen jedoch nicht so eindeutig. SPORT1-Informationen zufolge ist die Situation des U21-Nationalspielers weiterhin offen. Eine weitere Leihe steht immer noch im Raum – selbst ein Verkauf ist nicht vollkommen ausgeschlossen.
Klar ist: Wanner will keinesfalls einen reinen Lückenbüßer oder Notnagel abgeben. Ein solches Schicksal droht ihm aber, weil die Bayern in der Offensive mit Luis Díaz groß eingekauft haben.
Der Youngster will Spielzeit - das hat er bereits mit seiner Entscheidung bewiesen, lieber an der U21-EM teilzunehmen, statt mit zur Klub-WM in die USA zu fliegen. Angesichts der Tatsache, dass Trainer Vincent Kompany dort kaum auf junge Spieler setzte, vermutlich die richtige Entscheidung.
Díaz schnappt Wanner die Nummer weg - ein Zeichen?
Zudem spricht es Bände, dass die Bayern die Rückennummer 14 Díaz zugestanden – ausgerechnet jene Nummer, die Wanner trug, wenn er für die erste Mannschaft des FC Bayern auflaufen durfte.
Diese Entscheidung allein dürfte nicht für großen Ärger sorgen, ein kleines Zeichen ist sie trotzdem.
In der Branche traut man Wanner eine große Karriere zu – nicht umsonst bemühten sich sowohl Bundestrainer Julian Nagelsmann als auch Österreichs Teamchef Ralf Rangnick intensiv um das Talent, das für beide Nationen auflaufen könnte.
Wanner selbst ließ Zweifel aufkommen
Wanners Leistungen in der Rückrunde der vergangenen Saison ließen allerdings Zweifel aufkommen.
Die Heidenheimer befanden sich im Abstiegskampf und stellten ihr System entsprechend um. Für jenen Offensivfußball, wie er Wanner in der Hinrunde noch zugutekam, war kein Platz mehr.
Aktuell befinden sich die Bayern in Sachen Transfers in einer Art „Cooldown-Phase“. Man sondiert den europäischen Markt, Eberl sagt aber: „Momentan sind wir sehr glücklich mit unserem Kader, wir haben unsere Arbeit erst mal getan.“
Für Wanner bedeutet das, dass er ebenfalls noch abwarten muss, was die Bayern wirklich mit ihm vorhaben und ob der Plan des Vereins wirklich zu seinen gewachsenen Ansprüchen passt.