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Ein neuer Adeyemi - auch dank Brokkoli?

Ein neuer Adeyemi

Borussia Dortmund gelingt der beste Saisonstart seit acht Jahren. Das liegt mitunter an einem Offensivmann im Formhoch und dessen besonderer Vorliebe für Brokkoli.
Dem BVB unterläuft im Champions-League-Spiel bei Juventus Turin eine kuriose Trikot-Panne.
Borussia Dortmund gelingt der beste Saisonstart seit acht Jahren. Das liegt mitunter an einem Offensivmann im Formhoch und dessen besonderer Vorliebe für Brokkoli.

Ein Tor wie ein Donnerschlag! 125,82 Kilometer pro Stunde hatte der Volley-Hammer von Karim Adeyemi beim 1:0-Heimsieg der Dortmunder am Sonntagabend gegen den VfL Wolfsburg auf den Tacho gebracht. Das goldene Tor aus der 20. Minute, ein Aufblitzen Adeyemis fußballerischer Klasse, ließ die Gelbe Wand in kollektiven Freudenschall ausbrechen.

Dabei steht das Tor stellvertretend für den Aufschwung des 23-Jährigen in der laufenden Spielzeit. Der Flügelstürmer wirkt physisch präsenter, energischer – auch im Rückwärtsgang.

Das imponierte nicht nur den Fans, sondern auch Trainer Niko Kovac: „Karim hat im letzten Heimspiel gegen Union nur fünf Minuten gespielt, da war er natürlich verärgert. Aber ich habe ihm gesagt: ‚Karim, du bist ein toller Stürmer. Du musst nach hinten arbeiten.‘ Das macht er jetzt immer mehr. Er versteht so langsam, dass man auch als Stürmer nach hinten arbeiten muss.“

In der Tat: Der neunmalige Nationalspieler zeichnet sich immer mehr als kompletter Spieler aus. Ganze 29 (!) Sprints zog Adeyemi gegen die Wölfe an, die meisten von allen Akteuren auf dem Platz.

Sogar der Schiedsrichter lobt BVB-Star Adeyemi

Und doch soll die Kernaufgabe natürlich das Toreschießen bleiben. Mit seinen vier Torbeteiligungen in den zurückliegenden drei Pflichtspielen trumpft der 23-Jährige auf. Kaum verwunderlich, dass Kovac auf ihn in seiner Startelf vertraut – trotz namhafter Konkurrenz wie Jobe Bellingham, Julian Brandt oder Carney Chukwuemeka.

Über die Hälfte seiner Dribblings gewinnt Adeyemi, dazu sprechen über 70 Prozent angekommene Pässe auch in der gefährlichen Offensivzone in der laufenden Saison eine deutliche Sprache.

Dazu fiel Adeyemi selbst beim Unparteiischen Daniel Siebert auch noch positiv auf: „Ich würde gerne die Minute nutzen, weil es nicht so üblich ist, dass man im Profifußball so eine geile Fairplay-Aktion hat. In der ersten Halbzeit ist er in Ballbesitz gekommen auf dem Flügel als Wimmer sich verletzt hat. Normalerweise hätte man das als Spieler nutzen können und eine Überzahlaktion haben können. Er hat das aber mitbekommen und den Ball freiwillig ins Aus geschossen.“

Der Schiedsrichter lobte gar: „Gerne mehr davon, liebe Profis.“

Adeyemi nach Schwalben in eine Schublade gesteckt

Doch das war beileibe nicht immer so! Adeyemi fiel hin und wieder mit Schwalben auf, fühlte sich gar von Referees unfair behandelt und in eine Schublade gesteckt.

Mit dem Ball zudem als stark formschwankender Spieler, mal hatte er herausragende Tage und mal schien er kaum existent.

Und vor allem: Adeyemi war oft verletzt! Muskelfaserrisse, ein Syndesmosebandriss, Zehen- und Fußverletzungen sowie Adduktorenbeschwerden quälten Adeyemi über seine gesamte BVB-Zeit hinweg, sorgten immer wieder für Ausfallzeiten und für die anschließende Anstrengung, sich in die Startformation zurückkämpfen zu müssen.

Brokkoli von Loredana beflügelt offenbar Adeyemi

Seit jedoch die Kovac-Brüder im Januar bei den Schwarz-Gelben übernahmen, fiel der Flügelflitzer kein einziges Spiel mehr aus. Womit wir wieder beim Thema wären: körperlich präsenter, zäher, leistungsfähiger.

Und das hat noch ein besonderes Geheimnis: Freundin Loredana. Denn in seinem Man-of-the-Match-Post auf Instagram bedachte Adeyemi die Rapperin in einem Abschlussbild, das sie mit drei Brokkoli in einem Supermarkt zeigte.

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Was dahinter steckt? Bereits im Oktober 2024 beantwortet Adeyemi eine Journalisten-Frage nach einem Dreierpack in der Champions League gegen Celtic Glasgow, weshalb es denn so gut bei ihm gelaufen sei mit folgenden Worten: „Meine Frau hat Brokkoli gemacht, vielleicht liegt es daran.“

Es scheint also, als hätte seine Rapper-Freundin wieder ihre Kochkünste spielen lassen.

Kovac schwärmt: „Springt höher als jeder andere bei uns“

Auch Kovac zeigt sich begeistert von Adeyemi und antwortete am Sonntagabend mit einem Lächeln: „Ich weiß ja, was für eine Power er in seinen Oberschenkeln hat - der springt ja höher als jeder andere bei uns.“

Hoch hinausgehen soll es auch für den BVB in dieser Saison. Zehn Punkte nach vier Spieltagen bedeuten den besten Saisonstart für Dortmund seit acht Jahren. Doch Adeyemi will seine Wirkungskreise auch über den Ruhrpott hinaus ausweiten.

In dieser Form könnte der gebürtige Münchner gar wieder ein Leistungsträger für Julian Nagelsmann in der Nationalmannschaft werden. Beim 3:1-Sieg gegen Nordirland im September musste Adeyemi 90 Minuten lang auf der Bank schmoren.

Doch geht man nach Nagelsmanns Leistungsprinzip („Ich will, dass meine Spieler spielen“) kommt der Bundestrainer aktuell kaum mehr am BVB-Offensivgarant vorbei.

Und so gilt bei Adeyemi, was Schiedsrichter Siebert bereits sagte: Gerne mehr davon.