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Der FC Bayern und Jérôme Boateng: Der nächste Ärger droht

Lernen die Bayern aus ihren Fehlern?

Jérôme Boateng soll als Hospitant von Trainer Vincent Kompany an die Säbener Straße zurückkehren. Eine Maßnahme, die nicht allen Fans gefällt und für Aufregung sorgen könnte.
Jérôme Boateng und Vincent Kompany haben eine gemeinsame Vergangenheit beim HSV und Manchester City, wo sie zusammen gespielt haben. Nun will der Weltmeister von 2014 ebenfalls als Trainer durchstarten und sieht den Belgier als Vorbild.
Jérôme Boateng soll als Hospitant von Trainer Vincent Kompany an die Säbener Straße zurückkehren. Eine Maßnahme, die nicht allen Fans gefällt und für Aufregung sorgen könnte.

Es ist eine besondere Verbindung, die der FC Bayern und Jérôme Boateng pflegen. Kein Wunder, schließlich holte der mittlerweile 37-Jährige mit dem Rekordmeister zahlreiche Titel - darunter die beiden Champions-League-Siege 2013 und 2020.

Zudem wurde er vom Klub im Februar zur 125-Jahr-Feier eingeladen und durfte sich als vereinsloser Spieler vor zwei Jahren an der Säbener Straße fit halten.

Jetzt folgt das nächste Kapitel: Boateng verriet via Bild-Zeitung, dass er sich mit Vincent Kompany darauf geeinigt hat, unter ihm zu hospitieren. „Wir müssen nur noch den richtigen Zeitpunkt finden“, erklärte Boateng.

Zuvor hatte das der Bayern-Trainer bereits auf einer Pressekonferenz in Aussicht gestellt.

Eine Vereinbarung, die allerdings durchaus Knall-Potential in sich birgt. Schließlich steht der Weltmeister von 2014 weiterhin in der Kritik zahlreicher Fans.

Boatengs Vergangenheit für viele Bayern-Fans ein Problem

Der Grund ist seine private Vergangenheit, wegen der er bereits vor Gericht stand. Juristisch ist der Fall erledigt, doch für Teile der aktiven Szene in der Südkurve bleiben Fragen. Boateng ist ihnen kaum vermittelbar. Eine Online-Peition gegen Boatengs Rückkehr wurde schon gestartet.

„Man muss die beiden Fälle unterscheiden: Es ist natürlich eine andere Nummer, ob ein Spieler wirklich wieder in den Kader aufgenommen wird oder ob er hospitiert. Trotzdem müssen die Bayern gewarnt sein und sich auf Gegenwind einstellen“, sagt SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger in der aktuellen Folge des Podcasts „Die Bayern-Woche“.

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Der Insider erinnert dabei an die Aufregung im Herbst 2023, als Boateng kurz davorstand, von den Münchnern wieder unter Vertrag genommen zu werden. In der Arena hatten damals Fans ein großes Spruchband aufgehängt. Der Text: „Kein Platz für Charakterschweine im Verein“. In den sozialen Medien war die Kritik sogar noch größer.

„Die Bayern sollten darauf achten - aus Eigeninteresse - dass das Thema nicht zu sehr hochkocht und die Fehler von damals vermeiden“, sagt Kumberger.

FC Bayern: Tuchel wollte Boateng zurückholen

Vor zwei Jahren hatte sich der damalige Trainer Thomas Tuchel von den Fan-Protesten nicht beirren lassen.

Man habe als Fußballverein das Recht, Fußballentscheidungen zu treffen, sagte der Coach zu jener Zeit - obwohl das Verfahren gegen Boateng damals lediglich ausgesetzt worden war.

Und in Richtung Fans: „Da habe ich wenig Verständnis für. Das ist haarscharf an der Beleidigung. Ein bisschen zu anonym und ein bisschen zu plakativ.“

Schließlich jedoch beerdigte die Führungsriege die Comeback-Pläne.

Im Mai dieses Jahres sagte Boateng im exklusiven Interview mit SPORT1 rückblickend: „Bei mir kamen mein Privatleben und der Prozess vor Gericht dazu – das hat sicherlich auch eine Rolle gespielt. So ist das Leben. Es hat nicht geklappt. Das ist kein Beinbruch, aber es war natürlich schade. Es wäre schön gewesen, noch mal an die alte Arbeitsstelle zurückzukehren.“

„Ich sehe jetzt den Trainer in der Pflicht“

Jetzt klappt es also doch mit einer zumindest kleinen Rückkehr, die Kompany in die Wege geleitet hat.

„Ich sehe jetzt den Trainer in der Pflicht. Er hat sich mit Boateng auf die Hospitanz geeinigt und deswegen liegt es an ihm, das den Kritikern entsprechend zu erklären“, sagt Kumberger im Podcast.

Die ganze Diskussion, sowie alles zu den anderen aktuellen Brennpunkten-Themen rund um den FC Bayern hören Sie in der neuen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Bayern-Woche“ mit Moderatorin Madeleine Etti und Chefreporter Stefan Kumberger.

Übrigens: Sie können mit unserem „Bawofon“ aktiv an der Bayern-Woche teilnehmen! Schicken Sie uns per WhatsApp Ihre Sprachnachricht mit Fragen, Meinungen, Lob, Kritik und Anregungen an 0151 – 21 63 72 41. Die interessantesten Beiträge werden dann Teil der Sendung. Alle Infos dazu im Podcast.