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Die BVB-Antwort auf Lennart Karl?

Die Antwort auf Lennart Karl?

Mathis Albert erfährt bei Borussia Dortmund schon mit 16 Jahren großes Vertrauen. Die BVB-Bosse verfolgen einen klaren Plan. Doch wer ist das US-Wunderkind?
Die DFB-Pokalauslosung für das Achtelfinale fand am Sonntag statt und ergab insbesondere ein Hammer-Los.
Mathis Albert erfährt bei Borussia Dortmund schon mit 16 Jahren großes Vertrauen. Die BVB-Bosse verfolgen einen klaren Plan. Doch wer ist das US-Wunderkind?

Plant Borussia Dortmund hier die Antwort auf Lennart Karl? Während das 17 Jahre alte Bayern-Talent zuletzt sein erstes Tor in der Champions League erzielte, steht beim BVB ein Top-Talent bereits in den Startlöchern.

Die Rede ist vom 16 Jahre alten US-Amerikaner Mathis Albert. SPORT1 kann einen vor Kurzem aufgekommenen Bericht der Sport Bild bestätigen, wonach die BVB-Bosse einen klaren Plan für den Hoffnungsträger entwickelt haben.

Schon im kommenden Sommer trauen die Verantwortlichen Albert demnach den Durchbruch bei den Profis zu. Allerdings will man auch nichts überstürzen und den Youngster ohne Druck langsam heranführen. Dafür soll Albert im Winter zunächst aus der U19 zur U23 aufrücken und erstmals in der Regionalliga West auflaufen.

BVB-Juwel Albert bei der U19 zwischen Toren und Eklat

Der U19 scheint Albert trotz der zahlreichen Duelle gegen ältere Gegenspieler bereits entwachsen – und der nächste Schritt damit die logische Folge zu sein.

Bei neun Einsätzen in der U19-Nachwuchsliga erzielte Albert in diesem Jahr sieben Tore und bereitete vier Treffer vor. In der UEFA Youth League wurde er gegen Sturm Graz zudem zum siebtjüngsten Torschützen des Wettbewerbs.

„Mit Ball findet Mathis immer eine Lösung. Er macht weite Wege und zeigt, dass er vorangehen möchte“, erklärte U19-Trainer Felix Hirschnagl vor rund einem Monat bei Spox und meinte: „Was mir an ihm imponiert, sind seine Umtriebigkeit und Freilaufbewegungen, auch wie er die Bälle fordert, wenn wir in Ballbesitz sind.“

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Doch das Verhältnis zwischen Trainer und Wunderkind war in den vergangenen Wochen nicht immer rosig. Nach seiner Auswechslung beim 1:1 gegen die U19 von Bayer Leverkusen sorgte Albert vor kurzem für einen Eklat.

Wie die Ruhr Nachrichten beschrieben, reagierte Albert mit ungläubigem Kopfschütteln, marschierte an der Bank vorbei und setzte sich auf die Tribüne. Erst nach der Aufforderung des Schiedsrichters kehrte der Teenager zur Seitenlinie zurück und geriet dann in eine Diskussion mit Hirschnagl.

Es wäre jedoch nicht das erste Mal, dass ein hochtalentierter Spieler beim BVB durchbricht, obwohl ihm ein gewisses Ego nachgesagt wird. Ähnliche Debatten gab es auch um Stars wie Jude Bellingham oder Ousmane Dembélé, die der Borussia viel Geld einbrachten.

Klub-WM: Der erste Schritt zu den BVB-Profis

Entsprechend zuversichtlich zeigte man sich auch im Sommer und nominierte Albert als jüngsten Spieler im Kader für die Klub-WM.

Zwar blieb der US-Juniorennationalspieler ohne Einsatz, sammelte laut Trainer Niko Kovac jedoch wichtige Erfahrungen, „was es bedeutet, mal in der Profimannschaft dabei zu sein.“

Bei Ruhr24 erklärte Kovac weiter: „Das muss alles Schritt für Schritt gehen. Man darf jetzt nichts übers Knie brechen.“ Dennoch „wird die Zukunft sicherlich sehr rosig.“

Besondere Begegnung mit Ryerson

Auch Albert war nach seinem Einstand im Training bei den BVB-Stars erstaunt und sagte bei Spox: „Die ersten paar Trainingseinheiten waren auf jeden Fall sehr anspruchsvoll. Manchmal muss man sich einfach zurücklehnen und sagen: ‚Verdammt!‘“

Vor allem eine Begegnung mit Außenverteidiger Julian Ryerson blieb dem Talent in Erinnerung. „Bei meiner ersten Bewegung versuchte ich, nach links zu gehen - und er hat mich einfach umgerannt. Ich bin zu Boden gefallen, es war verrückt. Aber auch die Geschwindigkeit, mit der gespielt wird, wie schnell die Entscheidungen getroffen werden“, erklärte Albert.

Trotzdem habe Albert laut Hirschnagl seine Rückkehr zur U19 ohne Probleme absolviert. „Es ist beeindruckend, wie er die Situation bei der U19 nach der Klub-WM gleich angenommen hat, wie schnell er eine Connection zu allen hergestellt, wie schnell er seinen Rhythmus gefunden hat“, schwärmte der Coach.

Umworbenes Wunderkind: Dortmund sticht Weltspitze aus

Dass man in Dortmund überhaupt einen Plan für das Top-Talent entwickeln kann, gilt hingegen als kleine Sensation. 2024 wechselte Albert aus der Akademie von LA Galaxy ins Ruhrgebiet – und das, obwohl auch Top-Teams wie Paris Saint-Germain, der FC Barcelona oder Manchester City seit geraumer Zeit Interesse gezeigt haben sollen.

Schon mit 13 absolvierte Albert ein Probetraining für PSG, schlug einen Wechsel aus den USA in Absprache mit seinen Eltern jedoch genauso aus wie eine Einladung nach Barcelona.

Eine entsprechend große Rolle spielte Alberts Familie auch bei seinem Wechsel nach Deutschland. Seine Eltern lebten bereits vor seiner Geburt zehn Jahre lang in der Bundesrepublik und kehrten vor rund eineinhalb Jahren aus beruflichen Gründen zurück – der entscheidende Vorteil für den BVB.

„Dortmund war ein Traumverein und es ergab Sinn. Wir hatten nie einen konkreten Plan, wohin er gehen würde, aber alles fühlte sich einfach richtig an“, bestätigte Alberts Berater Jeevi Rai darüber hinaus bei Spox.

Und auch Sport-Geschäftsführer Lars Ricken sagte in einer Dokumentation von DAZN: „Hinter ihm waren viele Mannschaften her. Er ist ein außergewöhnliches Talent. Wir wollen ihn so schnell wie möglich an den Profi-Bereich heranführen.“

Irrer Werbevertrag! Albert sorgt für riesigen Hype in den USA

Allein die Marketingabteilung des BVB dürfte sich über den möglicherweise bevorstehenden Schritt zum Profi bei Albert freuen. In seinem Heimatland, den USA, gibt es bereits einen extremen Hype um den Youngster.

Schließlich ist es auch dort nicht alltäglich, dass ein Teenager schon mit 14 Jahren einen Achtjahresvertrag mit Nike unterzeichnet und auf Werbeveranstaltungen an der Seite von Fußball-Legenden wie Edgar Davids, Ronaldinho, Luís Figo oder US-Rapper Travis Scott auftritt.

Seit seinem Wechsel nach Deutschland sieht der Alltag hingegen ein wenig gewöhnlicher aus. Albert lebt in einem Jugendhaus des BVB und absolviert nebenbei seine Schulausbildung.

Der Amerikaner benötigte aber einige Zeit, um sich einzugewöhnen. „Es gibt so viele kleine Regeln, aber ich habe sie gelernt und kann sie jetzt auch irgendwie verstehen. Jetzt bin ich gut darin, aber am Anfang hatte ich ein wenig Schwierigkeiten“, gestand Albert bei Spox.

„Mein Ziel bei jedem Training und Spiel ist es, einfach loszulegen. Ich denke nicht zu viel nach. Ich mache einfach, was ich kann und wenn ich etwas vermassele, versuche ich es einfach noch einmal“, erklärt er: „Bis heute spielt es keine Rolle, wie groß oder stark man ist, denn ich versuche einfach alles und hoffe und glaube, dass es funktionieren wird. So entwickelt man mit der Zeit Selbstvertrauen.“

U17-WM als nächste Bühne

Dieses Selbstvertrauen darf Albert in den kommenden Wochen aber zunächst auf Länderspielreise in Katar beweisen, bevor die nächsten Schritte in Dortmund bevorstehen.

Für die USA tritt Albert bei der U17-WM an. Das Turnier gilt auch als zentraler Grund dafür, dass er nicht schon im Sommer in die U23 wechselte. Eine längere Pause nach kurzer Eingewöhnungsphase sollte vermieden werden.

Zwar läuft der gebürtige Amerikaner seit der U15 für die Auswahl der Staaten auf, er besitzt aber auch den französischen und deutschen Pass und damit bis zu seinem Debüt in der A-Nationalmannschaft weitere namhafte Optionen.

Beim BVB besitzt Albert bereits einen langfristigen Profivertrag bis 2027. Sollte sich die Entwicklung jedoch weiter steil fortsetzen, könnten sich schnell Gespräche über eine weitere Verlängerung ergeben.