Er war einer der Hauptdarsteller des turbulenten Transfersommers beim FC Bayern: Nico Williams galt lange Zeit als Wunschtransfer der Münchner. Letztlich verlängerte der Spanier jedoch überraschend bei seinem Jugendklub Athletic Bilbao - und stürzte anschließend in eine Formkrise.
Seine Absage war ein Glücksfall für den FC Bayern
Seine Absage war ein Glücksfall
Bislang kommt der Offensivstar in dieser Saison erst auf drei Torbeteiligungen, die er alle beim 3:2-Erfolg am ersten La-Liga-Spieltag gegen den FC Sevilla beisteuerte. Seither wurde es ruhig um den 23-Jährigen. Williams befindet sich auf der Suche nach seiner Form, wobei er immer wieder durch Verletzungssorgen ausgebremst wird.
Williams? „Athletic leidet unter seiner mangelnden Kontinuität“
Die spanische Presse geht mit dem begehrten Flügelspieler hart ins Gericht. Die spanische Marca schrieb vor dem Champions-League-Duell mit Nick Woltemades Newcastle United am Mittwochabend (0:2), welches der Spanier verletzungsbedingt verpasste: „Nico Williams steckt weiterhin in der Krise. Der Nationalspieler von Athletic Bilbao hat weiterhin mit Beschwerden zu kämpfen, und Athletic leidet unter seiner mangelnden Kontinuität.“
Der Spieler, der nach seiner Vertragsverlängerung als absoluter Topverdiener eigentlich die Offensive der Basken anführen sollte, hat in dieser Saison lediglich 530 Minuten gespielt. Estadio Deportivo betonte, dass Williams „ganz oben auf der Liste der Probleme von Ernesto Valverdes Mannschaft“ stehe, die körperliche Verfassung des Offensivstars sei „sehr schlecht“.
Nachdem eine Leistenverletzung den Shootingstar der Europameisterschaft im Vorjahr zwischenzeitlich für einen Monat außer Gefecht gesetzt hatte, plagten ihn vor dem Spiel in der Königsklasse erneut Probleme mit der Leiste.
Williams Forderungen schreckten Bayern ab
Die Mundo Deportivo legte offen, dass er bereits seit einigen Wochen aufgrund dieser Probleme mit geringerer Intensität trainiere. Laut der Sport stehe eine Operation zur Debatte, die jedoch eine Ausfallzeit von zwei bis drei Monaten mit sich bringen würde.
Mit Blick auf die Situation in Bilbao dürften die Bayern-Verantwortlichen aufatmen. Dass sich ein Transfer des 23-Jährigen im Sommer zerschlug, lag wohl vor allem an den Vorstellungen der Spielerseite.
„Wir als sportliche Leitung zusammen mit Christoph Freund haben natürlich abgeklärt, ob ein Spieler wie Nico Williams möglich ist. Als wir die Gehaltsforderungen gehört haben, um überhaupt mit dem Spieler zu sprechen, dann ist Bayern München sehr schnell zurückgetreten und wir haben gesagt: ‚Okay, dann machen wir das nicht‘“, sagte Bayerns Sportvorstand Max Eberl während der Klub-WM bei DAZN.
Der Bilbao-Star entwickelte sich während der EM 2024 zum Shootingstar und rückte damit in den Fokus europäischer Top-Klubs.
Nach Williams-Absage: Bayern verpflichtete Díaz
Der Europameister schien nach einer langen Transfersaga den FC Barcelona den Bayern vorzuziehen, überraschte dann jedoch, als er entgegen der Erwartungen bei seinem Heimatklub bis 2035 verlängerte.
Als man sich aus dem Transferpoker um den spanischen Nationalspieler zurückzog, fokussierten sich die Bayern auf ein neues Transferziel - den späteren Sommerneuzugang Luis Díaz.
Nachdem der Transfer des ehemaligen Liverpool-Stars - insbesondere wegen der hohen Ablöse von 70 Millionen Euro - kontrovers diskutiert wurde, ließ Díaz seine Kritiker schnell verstummen.
Luis Díaz brilliert beim FC Bayern
Der Kolumbianer, der die Münchner am Dienstagabend mit einem Doppelpack zum Sieg gegen Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain schoss (2:1), blieb im Gegensatz zu Williams bislang verletzungsfrei und lieferte einen herausragenden Saisonstart beim deutschen Rekordmeister - auch wenn die Rote Karte gegen PSG den Eindruck etwas trübte.
Mit 15 Scorerpunkten in 16 Pflichtspielen ist der 28-Jährige maßgeblich am Rekordstart der Bayern beteiligt. Auch wenn der Flügelspieler noch an seiner Chancenverwertung arbeiten muss, brachte er die Offensive der Münchner auf ein neues Level.
Rückblickend scheint sich die Absage von Williams als absoluter Glücksfall für die Münchner zu erweisen, wenn man auf die schwierige Lage des Spaniers im Vergleich zu Díaz‘ Traumstart in München blickt.