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Bundesliga: Krisenherde statt Weihnachtsfrieden

Hier brennt der Baum

In der Bundesliga brennt nach dem letzten Spieltag des Jahres mancherorts der Baum. Statt einer entspannten Winterpause brodeln vor allem in Bremen, Köln und Frankfurt die Krisenherde.
Wie wird Werder Bremen während des Wintertransferfensters handeln? An der Weser will man wohl einen Stürmer verpflichten.
In der Bundesliga brennt nach dem letzten Spieltag des Jahres mancherorts der Baum. Statt einer entspannten Winterpause brodeln vor allem in Bremen, Köln und Frankfurt die Krisenherde.

Das hatte sich so nicht abgezeichnet: In Bremen ist in den letzten Wochen des Jahres eine handfeste Krise eingezogen.

Der zuvor Bundesliga-unerfahrene Trainer Horst Steffen, im Sommer für seine sympathischen Interviews auch überregional hochgeschätzt, hat nach fünf sieglosen Spielen plötzlich nicht nur einen Haufen Probleme, sondern auch sein Lachen verloren.

Und benennt zu seiner Verteidigung mittlerweile öffentlich, was auch seinen Vorgänger Ole Werner schon schwer genervt hatte: dass die Mannschaft zu spät, erst im Laufe der Saison, so richtig zusammengestellt wurde.

Womit er ja recht hat. Das Erstrunden-Aus im DFB-Pokal (0:1 in Bielefeld) ist für viele im Verein beispielsweise auf Werders Transferchaos zurückzuführen.

Abstiegskampf droht: Werder und der Super-GAU im Sturm

Für das neue Jahr muss sich in Bremen jetzt einiges ändern, um den kleinen Vorsprung nach ganz unten nicht komplett zu verspielen.

Nachdem Top-Transfer Victor Boniface zum Super-GAU wurde und nach einer weiteren Knieverletzung jetzt vielleicht gar nicht mehr spielen wird für Werder, basteln die Verantwortlichen bereits an einem Nachfolger.

Nach Niclas Füllkrug (West Ham) hatten sie sich genauso erkundigt wie nach Taiwo Awoniyi (Nottingham) und Michael Gregoritsch (Bröndby), der schon öfter Thema in Bremen war. Werders Torungefährlichkeit im Sturm ist Thema in der Liga, Marvin Ducksch (jetzt Birmingham) konnte nicht ersetzt werden.

Bremens erste vier Gegner in 2026 heißen Hoffenheim, Dortmund, Frankfurt und Leverkusen. Es braucht schon ein mittelgroßes Wunder, damit danach an der Weser nicht der Abstiegskampf ausgerufen werden muss.

Bundesliga: Köln verliert Rückendeckung der Stadt

Auch in Köln brennt an Weihnachten der Bundesliga-Baum. Der FC ist nicht nur die formschwächste Mannschaft der Monate November und Dezember, sondern hat auch die Rückendeckung in seiner Stadt mittlerweile verspielt. Die schlechte Stimmung hat in der Vergangenheit schon häufig zu einem Strudel geführt, der den gesamten Klub weit nach unten gerissen hat.

Auch Trainer Lukas Kwasniok, den sie zu Beginn der Saison sehr gefeiert haben, kriegt mittlerweile die volle Breitseite. Gelingt in Heidenheim, zum Start ins neue Fußballjahr, kein Sieg, ist niemand mehr sicher. Kölner Eigendynamiken, das wissen sie beim FC, können heftig ausfallen.

Etwas besser sieht’s, zumindest auf den ersten Blick, in Frankfurt aus. Doch die Stimmung am Main ist auf dem Tiefpunkt. Während einige Spieler in der Sonne urlauben, arbeitet Sportvorstand Markus Krösche mit seinem Team an Neuzugängen.

Stürzen auch die Adler ab oder gelingt der Re-Start?

Ob der Kader, gerade offensiv, aber wirklich das Problem bei der Eintracht ist, darüber wird auch im Klub angeregt diskutiert. Neue Spieler, so die Einschätzung eines langjährigen Mitarbeiters, würden oft auch neue Probleme bringen, gerade im Winter.

Ganz sicher ist: Auch bei Eintracht Frankfurt muss der Re-Start nach der kurzen Winterpause unbedingt gelingen, um Krach und Krisenstimmung zu verhindern. Am 9.1. kommt zur Eröffnung des neuen Bundesliga-Jahres Borussia Dortmund.

Die Gerüchte um eine angebliche Neubesetzung der Trainerposition konnte Krösche bisher erfolgreich dementieren. Dennoch ist die Lage extrem angespannt, die Nerven aller Verantwortlichen genauso.

Und geht 2026 so weiter, wie das „alte“ Jahr für die Eintracht jetzt geendet ist, dann wird Dino Toppmöller, der Trainer, unter Garantie ein großes Frankfurter Frühlingsthema. Aber vielleicht, und darauf werden sie alle hoffen, gibt’s ja auch ein richtig frohes Neues...