Das wahrscheinlich spannendste Projekt der laufenden Bundesliga-Saison ist vorzeitig beendet: Sandro Wagner ist nicht länger Trainer des FC Augsburg. Was als ambitioniertes Experiment startete, wurde zuletzt zu einem echten Fehlschlag.
Kommentar zum Wagner-Aus: Auch dieses Detail gehört zur Wahrheit
Auch das gehört zur Wahrheit
Die einvernehmliche Trennung ist schade, denn Wagner gab dem FCA das, wonach der seit Jahren dürstet: Glanz und Aufmerksamkeit in Fußball-Deutschland. Doch diese beiden Dinge reichten nicht aus, da sich der Erfolg nicht einstellte. Nur vier Siege in 14 Pflichtspielen sind für den mittlerweile im Oberhaus etablierten Klub einfach zu wenig.
Dem Vernehmen nach hatten die Verantwortlichen nach der herben Pleite bei der TSG Hoffenheim ein klärendes Gespräch mit Wagner, in dem der 38-Jährige nicht den Eindruck vermittelte, als glaube er selbst noch an eine Besserung unter seiner Leitung. Zudem – auch dieses Detail gehört zur Wahrheit – waren auch unter den Spielern skeptische Stimmen aufgekommen.
Und: Die Fans hatten bereits vor einiger Zeit mit Spruchbändern klargemacht, was sie vom Trainer halten. In dieser Gemengelage ist es nur richtig und konsequent, dass beide Seiten gemeinsam die Reißleine ziehen.
FCA-Aus: Hoffentlich kein dauerhafter Knacks für Wagner
Wagner kann man derweil nur wünschen, dass er keinen bleibenden Knacks davonträgt und als Trainer nicht dauerhaft in der Versenkung verschwindet. Sein Talent ist bekannt, seine Strahlkraft enorm und seinen Willen wird er sicherlich wiederfinden. Zudem dürfte er in Augsburg einiges dazugelernt haben. Ein Fehler wie im August, als er nach dem Spiel gegen die Bayern im Interview mit SPORT1 den FCA unbedacht auf eine Stufe mit dem Rekordmeister stellte, wird ihm sicherlich nicht mehr unterlaufen.
Vorteil Wagner: Wenn es ums „Wiederaufstehen“ geht, ist er selbst sein bestes Vorbild. Bereits als Spieler musste er sich immer wieder aufrappeln. Über Stationen wie beispielsweise Duisburg, Kaiserslautern, Darmstadt und Hoffenheim schaffte er es einst irgendwann zurück zum FC Bayern und wurde sogar Nationalspieler. Das schafft niemand, der keinen Biss hat.
Das Aus in Augsburg dürfte für Wagner daher lediglich ein kleiner Rückschlag sein – zu wünschen wäre es ihm jedenfalls. Schließlich braucht die Bundesliga Typen wie ihn.