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Champions-League-Finale 2002: Bayer unterliegt Real Madrid wegen Zidane - Kleine blickt zurück

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Champions-League-Finale 2002: Bayer unterliegt Real Madrid wegen Zidane - Kleine blickt zurück

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“Zidane hat Unterschied ausgemacht”

20 Jahre liegt eine der wohl tragischsten Niederlagen der Vereinsgeschichte von Bayer Leverkusen zurück. Real Madrid konnte die Champions League mit Mühe und Not gewinnen. Mit dabei im Hampdon Park von Glasgow: Thomas Kleine.
Nach 45 Jahren im Fußballgeschäft geht Rudi Völler in den Ruhestand. SPORT1 blickt zurück auf eine bewegte Karriere als Spieler, Teamchef und Funktionär.
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Bayer Leverkusen hatte in seiner langen Vereinsgeschichte schon viele großartige Mannschaften.

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Doch in der Saison 2001/02 war die Werkself eine Ansammlung von Superstars. Jens Nowotny, Michael Ballack, Zé Roberto, Lucio, Ulf Kirsten, Oliver Neuville, Dimitar Berbatov, Carsten Ramelow oder Bernd Schneider standen für europäische Spitzen-Qualität auf allen Positionen.

Einer, der aus nächster Nähe dabei sein und seine ersten Schritte im Profibereich gehen durfte, war Thomas Kleine. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)

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Der heute 44-Jährige arbeitete zuletzt als Co-Trainer bei Fortuna Düsseldorf und lernte dort vor allem von Routinier Friedhelm Funkel.

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Kleine: „Hatten sensationelle Mannschaft!“

Im Gespräch mit SPORT1 blickt Kleine auf den 15. Mai 2002 zurück. Bayer stand gegen Real Madrid im pickepacke vollen Hampden Park von Glasgow vor 51.456 Zuschauern vor dem wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte.

Bloß nicht noch einmal verlieren, nachdem die Werkself zuvor im Endspurt die Meisterschaft vergeigt und das DFB-Pokal-Finale verzockt hat (und die deutschen Nationalspieler später auch noch bei der WM nur Silber holten).

„Wir hatten eine sensationelle Mannschaft. Bayer war das Team, das den schönsten Fußball der Bundesliga gespielt hat“, erinnerte sich Kleine zurück. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)

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Der Abwehrmann war auch in Schottland wieder dabei und sehr stolz darauf: „Wenn du in so einer Top-Mannschaft immer im Kader stehst, dann ist das ein voller Erfolg. Wir waren auf jeder Position top besetzt.“

So war Bayers Weg ins Finale

Kleine kam aus der eigenen Jugend, er hatte sein Startelf-Debüt im Februar 2002 bei der 0:2-Niederlage in München gefeiert. In der Königsklasse kam er für eine Minute gegen Juventus Turin zum Einsatz. Der Modus war vor 20 Jahren noch ein anderer.

Nach der knackigen Vorrunde mit dem FC Barcelona, Olympique Lyon und Fenerbahce Istanbul wartete die Zwischenrunde mit den Teams Juventus, Arsenal und Deportivo La Coruna.

Im Viertelfinale schaltete Bayer den FC Liverpool (0:1 / 4:2) und im Halbfinale Manchester United (2:2/1:1) aus.

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„Wir hatten eine unglaubliche mannschaftliche Geschlossenheit und ein Trainerteam, das zum Erfolg beigetragen hat. Klaus Toppmöller und Peter Herrmann sind immer sehr ruhig aufgetreten. Dazu gab es viele sehr starke Persönlichkeiten in der Mannschaft. Wir sind so aufgetreten, dass wir immer das Gefühl hatten, wir könnten jeden schlagen“, schwärmte Kleine.

Bayer schwebte förmlich über das nationale und internationale Parkett, bevor im Endspurt die (mentale) Puste ausging.

Fünf Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund drei Spieltage vor Schluss wurden verspielt, im DFB-Pokal-Finale reichte eine 1:0-Führung gegen den FC Schalke 04 (2:4) nicht aus.

„Zidane hat den Unterschied ausgemacht“

Und dann kam zum Abschluss der Abend in Glasgow. Obwohl Real mit Weltklasseakteuren anreiste, trauten externe Beobachter Leverkusen viel zu.

Einen billigen Fehler vor dem 0:1 von Raul machte Lucio mit seinem Kopfballtor wett. Das Highlight des Abends folgte jedoch kurz vor dem Pausenpfiff.

Leverkusen stand 2002 im Champions-League-Finale
Leverkusen stand 2002 im Champions-League-Finale

Roberto Carlos setzte sich an der Seitenauslinie in einem engen Zweikampf durch, brachte den Ball beinahe kerzenartig in den Strafraum – und der große Künstler Zinedine Zidane versenkte das Leder traumhaft schön mit seinem linken Fuß per Volley unhaltbar für Keeper Hans-Jörg Butt unter die Latte.

Kleine saß ungefähr 50 Meter Luftlinie entfernt auf der Bank und hatte somit perfekte Sicht auf das Spielfeld.

„Zinedine Zidane hat den Unterschied ausgemacht. Er war in dem Spiel eine Klasse besser als der Rest und hat den Ausschlag gegeben. Seine Ausstrahlung war unglaublich“, staunte der Innenverteidiger rückblickend.

Niedergeschlagen war deshalb in der Kabine zunächst niemand: „Wir hatten das Gefühl, dass wir gut drin waren im Spiel. Das hat sich in der 2. Halbzeit komplett bestätigt.“

Casillas raubt Bayer die Nerven

Doch der zweite Real-Held neben Zidane stand zwischen den Pfosten und kam erst nach 68 Minuten für den verletzten Stammtorhüter César Sánchez in die Partie.

Fünf Tage nach dem Endspiel wurde Iker Casillas 21 Jahre jung – und der Spanier hielt den Königlichen den Sieg mit drei unfassbaren Paraden in den Schlussminuten fest.

„Das war auf jeden Fall sein großer Durchbruch. Er hat alles gehalten und ist bei jeder Chance irgendwie drangekommen. Das war der Wahnsinn. Für uns war es aber eine Tragödie, dass wir auch deshalb ohne Titel dagestanden haben“, zeigte sich Kleine an diese herausragende Performance, die Bayer die Nerven raubte, auch 20 Jahre später noch beeindruckt.

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Silber-Medaille statt Pott also für Leverkusen, auch der dritte Titelgewinn wurde verpasst, der Name Vizekusen hatte sich endgültig etabliert. Die Stunden danach? Schwierig für alle Beteiligten.

„Wir waren natürlich brutal enttäuscht. Nach dem Spiel gab es noch ein Bankett. Dort saßen wir noch lange zusammen und haben viel geredet. An schlafen war da nicht zu denken“, sagte Kleine inzwischen lachend.

Kleine will als Cheftrainer arbeiten

Auch ohne Triumph hat sich Bayer einen Platz in den Geschichtsbüchern des Fußballs gesichert - wenngleich es einer ohne Krönung ist. Kleine jedenfalls wird diese Phase in seiner Karriere nicht missen. Nach seinem Ende bei der Fortuna befindet er sich aktuell auf Jobsuche.

2018 bestand Kleine mit Kollegen wie Lukas Kwasniok (SC Paderborn), Robert Klaus (1. FC Nürnberg), Timo Schultz (FC St. Pauli) und Antonio Di Salvo (U21 Deutschland) den Trainerschein.

Sein Ziel: „Es ist wichtig für mich, dass ich auf den Platz zurückkomme. Ich bin heiß auf eine neue Aufgabe. Ich habe mit Top-Leuten zusammengearbeitet und mich weiterentwickelt. Das möchte ich nun als Cheftrainer umsetzen.“

Damit Kleine seine eigene Geschichte schreiben kann - diesmal vielleicht mit einem Happy End.

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