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Über ihn jubelt heute ganz Spanien: Wie Eintracht Joselus Karriere beeinflusste

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Über ihn jubelt heute ganz Spanien: Wie Eintracht Joselus Karriere beeinflusste

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Als Eintracht den Real-Durchstarter holte

Joselu begeistert ganz Spanien. Die Weichen zu einem spannenden Karriereverlauf stellte der Stürmer bei Eintracht Frankfurt. Lange blieb er allerdings nicht bei den Hessen.
Auf einer Pressekonferenz wird der Trainer von Real Madrid Carlo Ancelotti deutlich. In Bezug auf die guten Leistungen vom Ex-Dortmunder Jude Bellingham sagte Ancelotti, dass die La Liga wichtiger als die Bundesliga sei.
cmichel
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Wenn Real Madrid am Mittwochabend (18.45 Uhr) in der Champions League Union Berlin empfängt, dann könnte wieder Sensations-Stürmer Joselu in den Blickpunkt rücken.

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Der inzwischen 33-Jährige wird in Spanien gefeiert, die Leihgabe der Königlichen traf gegen Real Sociedad San Sebastian am Sonntag erneut, erzielte diesmal sogar den Siegtreffer. Ob Marca oder AS - die großen spanischen Sportzeitungen fanden für Joselu einen Platz auf ihren Titelseiten.

Trainer Carlo Ancelotti hatte nach dem Sieg gegen die Basken nur lobende Worte für seinen Angreifer parat: „Was er beiträgt, ist eine Garantie im Sturm. Joselu spielt sehr gut mit dem Rücken zum Tor und auch andersherum. Er ist sehr gefährlich im gegnerischen Strafraum und hat eine fantastische Kopfballqualität. Für uns ist er eine Garantie, wir wissen genau, was er in solchen Spielen für uns leisten kann.“

Bruchhagen holte Joselu für „kleines Geld“ zur Eintracht

Von einem solchen Werdegang war 2012 nicht annähernd auszugehen - obwohl er bei zwei Einsätzen für die Königlichen zweimal traf. Der damals 22 Jahre alte Jose Luis Mato Sanmartin wechselte anschließend für sechs Millionen Euro von der zweiten Mannschaft Reals zur TSG Hoffenheim und erlebte ein katastrophales Jahr. Sie erinnern sich: Tim Wiese, Trainingsgruppe 2, Fast-Abstieg. Eintracht Frankfurt griff zu und erlöste ihn.

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Heribert Bruchhagen, der insgesamt 13 Jahre das Zepter bei den Hessen in der Hand hatte, erinnerte sich bei SPORT1 an die Leihgabe zurück: „Wir haben ihn damals für kleines Geld geholt. Armin Veh war total überzeugt von ihm. Er kannte den Spieler und wollte ihn unbedingt haben. Ich habe ihn davor noch einmal gefragt, ob er es ernst meint mit Joselu und Armin schwärmte von ihm.“

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Armin Veh wollte Joselu – und er sollte Recht behalten

Und der frühere Eintracht-Trainer sollte Recht behalten: Joselu stieg in der Saison 2013/14 zu einer der entscheidenden Figuren bei den Frankfurtern auf, erzielte neun Saisontore und gab zwei Vorlagen. Zudem kamen sechs weitere Scorerpunkte in DFB-Pokal und Europa League hinzu. Joselu war für die Schlüsselmomente, die im schwierigen zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg den Klassenerhalt sicherten, verantwortlich.

„Er hat uns sehr geholfen“, sagte Bruchhagen. Allerdings gehörte er weiterhin der TSG, die keine Verwendung für ihn hatte. Die Eintracht konnte ihren damaligen Star trotz aller Bemühungen allerdings nicht halten. Hannover 96 klopfte im Kraichgau an und verpflichtete Joselu für sechs Millionen. Der Rekordeinkauf der Hessen war zu diesem Zeitpunkt noch immer der Brasilianer Caio, der im Januar 2008 für 3,6 Millionen Euro kam.

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Hannover schnappte der Eintracht Joselu ein Jahr später weg

Bruchhagen erklärte: „Hannover 96 war damals auch Bundesligist. Der Klub hat sich immer etwas bescheiden dargestellt und klein gehalten, aber die konnten ihm ein gutes Gehalt bieten. Wir haben ihm ein für unsere Verhältnisse sehr gutes Angebot unterbreitet. Aber unser Etat war beschlossen und wir haben nie mehr ausgegeben als wir eingenommen haben.“

Inzwischen haben sich die Vorzeichen vollständig umgekehrt. Hannover dümpelt im Mittelfeld der zweiten Liga umher, die Eintracht wurde 2022 Europa-League-Sieger. So schnell kann sich der Wind im Fußball drehen.

Aber zurück zu Joselu. Er wurde zum Wandervogel. Nach einer Saison bei den Niedersachsen folgte der Schritt zu Stoke City, ein Jahr später zu Deportivo La Coruna. Weiter ging es für zwei Jahre bei Newcastle United, bevor 2019 der Sprung nach Alaves folgte. Dort hielt der Angreifer drei Jahre durch und ging zu Espanyol Barcelona.

Nach einer starken Saison bei Espanyol landet der Wandervogel wieder bei Real

Und bei den Katalanen fand er sein ganz großes Glück. 17 Treffer und vier Assists katapultierten ihn im Spätherbst der Karriere noch in die Nationalmannschaft. Zwei Tage vor seinem 33. Geburtstag feierte er sein Debüt und schnürte den Doppelpack beim 3:0 über Norwegen. Insgesamt stehen nach sechs Einsätzen vier Tore auf seinem Länderspielkonto. Das alles führte zu einer vor einigen Jahren noch undenkbaren Rückkehr zu Real Madrid.

Die Königlichen suchten nach dem Abgang von Karim Benzema in Richtung Saudi-Arabien einen Ersatz. Und so kam es zur Rückkehr nach elf Jahren. Der Kreis hat sich für Joselu somit geschlossen. Sein ehemaliger Weggefährte Bruchhagen hat zwar keinen Kontakt mehr zu ihm: „Aber ich freue mich sehr, dass er für Real Madrid und die spanische Nationalmannschaft spielt und trifft.“

Die Eintracht jedenfalls hat auch ihren Anteil an diesem dritten Frühling, den Joselu in diesen Wochen und Monaten erlebt.