Es war die Aufreger-Szene schlechthin beim Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel des FC Bayern - und die Akteure des deutschen Rekordmeisters zeigten sich nach dem 2:2 beim FC Arsenal dann auch hochgradig erregt.
Müller: Deutsche Teams benachteiligt
Was war passiert? Die Szene, die Bayern um die Fassung brachte, ereignete sich in der 67. Minute: Arsenals Torhüter David Raya führte einen Abstoß aus, passte aus dem Fünfmeterraum hinaus - und Verteidiger Gabriel nahm den Ball im Sechzehner mit der Hand auf.
Die Pfeife von Referee Glenn Nyberg ertönte zwar, aber der Schwede pfiff nicht zum fälligen Strafstoß, sondern ließ den Abstoß erneut ausführen. Gabriel legte sich den Ball noch einmal zurecht, schob zu Raya in den Fünfer und weiter ging das Spiel - trotz Protest der Bayern.
Eine Entscheidung, die auch Thomas Müller zur Weißglut brachte: „Es ist vielleicht das, was Matthias Sammer des Öfteren erwähnt hat: Deutsche Teams und die Lobby bei Collinas (Pierluigi Collina, Schiri-Legende und aktueller Boss der FIFA-Schiedsrichterkommission, Anm. d. Red.) Kollegen, die ist schon zu hinterfragen. Das, was in den Strafräumen da gepfiffen wird“, echauffierte sich der Routinier auf Bild-Nachfrage.
Müller: „Vielleicht das, was Sammer des Öfteren erwähnt hat“
Müller fügte zu der kuriosen Hand-Szene an: „Der Schiri hat es ja klar gesehen. Ihm war halt bloß der Fehler zu blöd, zu kleinlich, als dass er einen Elfmeter hergibt.“
Der Unparteiische „habe „das aber nicht zu entscheiden. Der Schiri ist da, um die Regeln umzusetzen. Auch wenn man vielleicht dann mit der Regel nicht zufrieden sein kann. Ich glaube nicht, dass die Regel hergibt: Okay, wenn‘s nicht absichtlich war, Ball zum Abstoß noch mal hinlegen ... Ich weiß nicht, was da drinsteht. Ich glaube, dass es ein klarer Elfmeter ist.“
Dass auch die Bayern in London kurzzeitig bangen musste, ob es nicht einen späten Strafstoß für den FC Arsenal gibt, ließ die Bayern-Wut nicht wirklich verrauchen.
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Wirbel auch um Neuer-Szene mit Saka
Zur Erinnerung: In der Nachspielzeit war Bukayo Saka auf Manuel Neuer zugestürmt, der stehen blieb.
Statt am deutschen Nationalkeeper vorbeizuziehen, suchte Arsenals Stürmer jedoch den Kontakt, sprang in Neuer hinein.
Nyberg entschied aber auch hier auf Weiterspielen.