Die Doppelberührung von Atlético-Star Julián Álvarez im Elfmeterschießen war eine der Aufregerszenen im Achtelfinale der Champions League gegen Real Madrid. Nun gab die UEFA ein offizielles Statement zu dem heiß diskutierten VAR-Eingriff ab.
Elfer-Aufreger hat Konsequenzen
„Der Spieler berührte den Ball mit seinem Standbein - wenn auch nur minimal -, bevor er schoss“, hieß es in der Mitteilung. Dazu wurde ein entsprechender Videoclip der Szene als Beweis angeführt.
Unter Verweis auf Regel 14.1 habe der VAR den Schiedsrichter Szymon Marciniak kontaktieren und ihm mitteilen müssen, dass das Tor aberkannt werden sollte.
Zugleich kündigte der Europäische Verband Konsequenzen an. „Die UEFA wird Gespräche mit der FIFA und dem IFAB (Internationale Regelhüter; Anm. d. Red.) aufnehmen, um zu klären, ob die Regel in Fällen, in denen eine Doppelberührung eindeutig unabsichtlich ist, überarbeitet werden sollte.“
Gräfe macht sich für Regeländerung stark
Zuvor hatte bereits der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe eine entsprechende Überarbeitung der Regel gefordert.
Álvarez hatte trotz seines Ausrutschers den Ball im Tor versenkt, doch nach VAR-Eingriff wurde der Treffer annulliert. Die Entscheidung brachte vor allem Atlético-Coach Diego Simeone auf die Palme.
„Ich habe noch nie einen Elfmeter gesehen, bei dem sie den VAR eingeschaltet haben. Julián soll den Ball mit dem Standbein berührt haben, aber der Ball hat sich nicht bewegt“, sagte Simeone und holte ein Stimmungsbild bei den Medienvertretern auf der Pressekonferenz ein. „Hebt eure Hand. Jeder, der gesehen hat, dass Julian den Ball zweimal berührt hat, soll seine Hand heben“, forderte Simeone und blickte ins Leere: „Niemand hat seine Hand gehoben.“