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FC Bayern München: So groß war der Traum vom "Finale Dahoam"

„Können eine Nacht trauern“

Für den FC Bayern war das „Finale dahoam“ in der Champions League das Saisonziel schlechthin. Das zeigt vor allem ein Blick in die Vergangenheit. Nun geben die Verantwortlichen eine klare Marschroute vor.
Ein letztes Mal Champions League mit dem FC Bayern. Selbst ein Thomas Müller bleibt da nicht unemotional. Besonders der Anhang der Münchner hat es dem 35-Jährigen angetan.
Für den FC Bayern war das „Finale dahoam“ in der Champions League das Saisonziel schlechthin. Das zeigt vor allem ein Blick in die Vergangenheit. Nun geben die Verantwortlichen eine klare Marschroute vor.

​Der Traum vom „Finale dahoam“ ist für den FC Bayern München geplatzt. Nach dem 2:2 gegen Inter Mailand im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League ist klar: Das Endspiel am 31. Mai 2025 in der heimischen Allianz Arena findet ohne den deutschen Rekordmeister statt.

Die Verantwortlichen bemühten sich nach dem Spiel, Fassung zu bewahren. „Das Gefühl ist natürlich bescheiden, aber wir haben nicht so viel Zeit. Wir können vielleicht eine Nacht trauern, aber dann spielen wir schon wieder in Heidenheim. Da wollen wir weiter versuchen, die deutsche Meisterschaft einzutüten“, sagte Sportvorstand Max Eberl.

Das Champions-League-Aus dürfe laut Eberl zudem keinen Knacks geben. „Dafür haben wir zu gut gespielt und waren auf Augenhöhe mit Inter Mailand, einer Mannschaft, die wirklich sehr gut ist, arriviert ist, Qualität hat. Deswegen können wir auf die Leistung stolz sein“, betonte Eberl.

Auch Vorstandschef Jan-Christian Dreesen unterstrich bei seiner Bankettrede im Teamhotel, dass der Verein noch viel vorhabe und ergänzte an die Spieler gerichtet: „Wir haben noch fünf Spiele in der Liga vor uns. Das ist eure Meisterschaft, ihr habt es verdient, diese Meisterschaft zu erlangen.“

Dreesen rief „Titel dahoam“ aus

Das Ausscheiden im europäischen Wettbewerb ist eine bittere Enttäuschung – nicht nur sportlich, sondern auch emotional, denn der Verein hatte das Finale im eigenen Stadion als zentrales Ziel der Saison ausgerufen.​

Bereits im Mai 2024, nach dem dramatischen Halbfinal-Aus gegen Real Madrid, hatte Dreesen die Marschroute vorgegeben: „Es muss unser Ziel sein, ab morgen den Blick nach vorne zu richten. Wir haben nächstes Jahr das Finale zu Hause, das ist jetzt unser großes Ziel!“

Diese Zielsetzung wurde im Laufe der Saison immer wieder zitiert. Im Dezember 2024, während der Jahreshauptversammlung, bekräftigte Dreesen vor den Mitgliedern: „Es muss unser Anspruch sein, im Saisonfinale der Champions League im eigenen Stadion dabei zu sein. Dieses Mal nennen wir es nicht Finale dahoam, dieses Mal nennen wir es Titel dahoam.“

„Natürlich schwebt das über uns allen“

Auch Sportvorstand Max Eberl sprach im Februar von der besonderen Bedeutung des Heimfinales: „Es ist natürlich außergewöhnlich, wenn das Finale in deinem Heimstadion ist. Natürlich schwebt das über uns allen.“

Das „Finale dahoam“ in der heimischen Allianz Arena wäre „natürlich ein Traum“, sagte auch Uli Hoeneß vor dem Champions-League-Achtelfinale gegen den Bundesliga-Rivalen Bayer Leverkusen.

Immer wieder das verfluchte Viertelfinale

Doch trotz dieser ambitionierten Ziele scheiterte der FC Bayern erneut im Viertelfinale – zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren.

Nach dem Ausscheiden versuchten Dreesen und Eberl, die Leistung der Mannschaft positiv zu bewerten. Dreesen lobte den Einsatz: „Ich möchte der Mannschaft ein wirkliches großes Kompliment für die Leistung im Rückspiel aussprechen. Vielen lieben Dank, dass ihr so gefightet habt.“

Dennoch bleibt die Enttäuschung über das verpasste Heimfinale groß. Die ambitionierten Ziele und die wiederholten Aussagen über den „Titel dahoam“ stehen nun im Kontrast zur Realität.