Der FC Liverpool hat beim Start der Champions League spät und spektakulär gewonnen - Florian Wirtz blieb bei den Reds meist glücklos.
Van Dijk rettet Liverpools Mega-Sturm - Wirtz blass
Van Dijk rettet Liverpools Mega-Sturm
Der LFC setzte sich in einem hitzigen Achterbahnspiel mit 3:2 (2:1) gegen Atlético Madrid durch, Gäste-Coach Diego Simeone legte sich mit Zuschauern an, er fluchte, gestikulierte wild und sah letztlich die Rote Karte (90.+4).
Am 47. Geburtstag von Teammanager Arne Slot führte Liverpool durch die Tore von Andy Robertson und Mohamed Salah bereits nach sechs Minuten - und damit so früh wie noch nie in der Champions League - mit 2:0. Atlético aber war keineswegs geschlagen, gestaltete das Spiel offener und kam beim Debüt von Liverpools 150-Millionen-Zugang Alexander Isak durch den Doppelpack von Marcos Llorente (45.+3, 81.) noch zum Ausgleich.
Llorente bewies einmal mehr seine besondere Treffsicherheit an der Anfield Road. In zwei Spielen an der Anfiel Road erzielte Llorente vier seiner sieben Treffer in der Champions League.
Erneuter Last-Minute-Wahnsinn beim LFC
Nationalspieler Wirtz wurde nach 74 Minuten ausgewechselt, nachdem er eine engagierte aber letztlich brotlose Leistung abgeliefert hatte. Der Ex-Leverkusener war äußerst umtriebig, hatte die meisten Ballkontakte im gegnerischen Strafraum (7) und kreierte die meisten Chancen (5).
Anstelle von Wirtz kam der erst 17 Jahre alte Rio Ngumoha als jüngster Liverpool-Spieler der Geschichte zu seinem Champions League Debüt.
Für den Siegtreffer sorgte Abwehrchef Virgil van Dijk (90.+2), der einen Kopfball nach eigenem Eckball einköpfte. Nach vier Siegen in der Premier League durch Treffer in der Schlussphase gelingt Liverpool auch in der Champions League ein Sieg in letzter Minute.
Der späte Ausgleich löste letztlich auch die Auseinandersetzung zwischen Simeone und dem Publikum aus. „Sie reden immer davon, das Spektakel zu schützen, aber sie beleidigen dich das ganze Spiel über von hinten, und du darfst nichts sagen, weil ich der Trainer bin“, erklärte der Argentinier bei Movistar.
Trotzdem gestand der 55-Jährige ein: „Meine Reaktion auf die Beleidigung ist nicht zu rechtfertigen, aber du weißt nicht, wie es ist, 90 Minuten lang ununterbrochen beleidigt zu werden.“
PSG und Inter starten locker
Titelverteidiger Paris Saint-Germain und der unterlegene Finalist Inter Mailand starteten derweil mit lockeren Erfolgen.
109 Tage nach dem Königsklassentriumph von München siegte PSG gegen den früheren Europa-League-Gewinner Atalanta Bergamo souverän mit 4:0 (2:0), während auch Inter beim 2:0 (1:0) bei Ajax Amsterdam keine größeren Probleme hatte.
Der französische Rekordmeister ging gegen Bergamo bereits in der dritten Minute durch Abwehrchef Marquinhos in Führung, Chwitscha Kwarazchelia (39.) erhöhte. Vom Elfmeterpunkt vergab Bradley Barcola die Chance zu einer noch deutlicheren Halbzeitführung (44.), das 3:0 besorgte schließlich Nuno Mendes (51.).
Enrique verfolgt Spiel wieder von der Tribüne
Goncalo Ramos sorgte für den Endstand (90.+1). PSG-Trainer Luis Enrique verfolgte die erste Spielhälfte von der Pressetribüne, nach dem Seitenwechsel saß er wieder auf der Trainerbank. Dies hatte er zuletzt bereits in der Ligue 1 so gehandhabt.
Inter, im Champions-League-Finale am 31. Mai von PSG beim 0:5 vorgeführt, gewann bei Ajax durch einen Doppelpack des früheren Mönchengladbachers Marcus Thuram (42., 47.).
In den frühen Spielen am Mittwochabend zogen sich zwei Champions-League-Neulinge höchst achtbar aus der Affäre: Der zyprische Meister FC Paphos kam beim griechischen Rekordchampion Olympiakos Piräus zu einem 0:0, dabei musste beim zweiten Gegner des FC Bayern in der Ligaphase (30. September) Bruno Felipe bereits in der 26. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. FK Bodö/Glimt aus Norwegen erreichte bei Slavia Prag ein 2:2 (0:1).
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)