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Fan-Skandal überschattet Köln-Spiel in Nizza: "Man muss dafür sorgen, dass diese Leute nie, nie wieder ins Stadion kommen"

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Fan-Skandal überschattet Köln-Spiel in Nizza: "Man muss dafür sorgen, dass diese Leute nie, nie wieder ins Stadion kommen"

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Der Skandal-Abend von Nizza

Der Conference-League-Auftakt des 1. FC Köln in Nizza wird von brutalen Fan-Krawallen überschattet. Christian Keller und Lucien Favre verurteilen die Geschehnisse.
Die Szenen in Nizza machen fassungslos
Die Szenen in Nizza machen fassungslos
© Imago
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Der Conference-League-Auftakt des 1. FC Köln in Nizza wird von brutalen Fan-Krawallen überschattet. Christian Keller und Lucien Favre verurteilen die Geschehnisse.

Kölns Debüt in der Conference League sollte ein rauschendes Fußball-Fest werden. Doch am Ende überschatteten Fan-Ausschreitungen üblen Ausmaßes das 1:1 des FC bei OGC Nizza. (NEWS: Keeper rettet Köln nach Fan-Eklat)

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Die vorläufige Bilanz der französischen Polizei: 32 Verletzte, vier davon mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Identifizierung der Täter sei im Gange.

Vor dem Auftakt in der Gruppenphase des 1. FC Köln an der Cote d‘Azur war es zu schweren Krawallen gekommen. Rund 40 Minuten vor Anpfiff gerieten beide Fanlager im Stadion „Alianz Riviera“ aneinander.

Partie beginnt fast eine Stunde später

50 bis 100 vermummte FC-Fans stürmten aus dem Gäste-Bereich in Richtung der Heim-Fans, dort kam es zu wilden Schlägereien. Darunter waren jedoch offenbar auch in Rot gekleidete Hooligans aus Paris.

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Der Stadionsprecher drohte mit einer Absage der Partie, anschließend wurde der Anpfiff der Begegnung auf 19.40 Uhr verlegt, dann wurde das Spiel auch durchgeführt.

„Wir sind fassungslos, wir wollten ein friedvolles Fußballfest feiern, alles war vorbereitet“, sagte Kölns Geschäftsführer Christian Keller bei RTL+. Er wisse nicht, ob das Wort „Chaoten“ ausreiche, „mir fallen nur Schimpfwörter dazu ein. Ich weiß nicht, was diese Leute hier verloren haben. Der Fußball leidet, OGC Nizza leidet und auch der 1. FC Köln.“

„Das ist sehr, sehr schade. Das ist nicht Fußball“, meinte Nizzas Trainer Lucien Favre und ergänzte: „Sehr, sehr traurig, das zu sehen. Das ist nicht gut.“

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Anhänger liefern sich wilde Schlägerei

Auf Video-Aufnahmen aus dem Stadion ist zu sehen, wie sich die in Rot gekleidete Gruppe zunächst über die Haupttribüne und eine Beton-Mauer in Richtung der Heim-Anhänger zubewegte. Die Nizza-Fans konterten den Angriff, Feuerwerkskörper wurden in die Menge abgefeuert. An der Mauer kam es letztendlich zu Zusammenstößen und körperlichen Angriffen, Gegenstände wie etwa E-Roller, Stühle und Tische flogen in beide Richtungen.

Ein Fan stürzte vom Oberrang und verletzte sich dabei schwer. Der Anhänger sei dabei laut AFP fünf Meter tief gestürzt, nach RTL-Informationen befinde er sich zurzeit wieder in einem stabilen Zustand. Wie ein Behördensprecher der Nachrichtenagentur AFP bestätigte, handelt es sich um einen Franzosen, einen Pariser Fan, der offenbar als Kölner Anhänger verkleidet war.

Hector und Dante fordern Vernunft ein

Der FC hatte nach den Vorfällen ein Statement veröffentlicht. „Leider verzögert sich der Anpfiff des Spiels aufgrund von gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Personen aus beiden Fanlagern im Stadion und auf der Tribüne. (...) Der Effzeh verurteilt jede Form der Gewalt. Wir stehen für sportlich fairen Umgang und respektvolles Verhalten. Es tut uns sehr leid für alle friedlichen Fans, die den heutigen Tag bis hierhin zu einem kölschen Fußballfest gemacht haben“, hieß es von Seiten des Vereins. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Conference League)

Auch Köln-Kapitän Jonas Hector wandte sich vom Rasen aus über die Stadion-Mikrofone an die mitgereisten Anhänger: „Wir hätten richtig Bock, das Spiel zu bestreiten. Wir wollen, dass das stattfindet, wir heißen das nicht gut, das sehen wir nicht gern. Wir haben uns dafür den Arsch aufgerissen, dass wir jetzt hier stehen dürfen. Bitte behaltet die Nerven.“

Ebenfalls sprach Nizzas Kapitän, Ex-Bayern-Profi Dante, zu den Fans: „Es war nicht eure Schuld, aber bewahrt bitte Ruhe, damit das Spiel stattfinden kann.“

Köln-Geschäftsführer fassungslos

Laut Kölns Geschäftsführer Keller war die Informationslage allerdings undurchsichtiger: „Nach meinem Informationsstand, mit dem man sehr vorsichtig sein muss, sind zuerst Hooligans aus Nizza in unseren Fanblock eingedrungen.“

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Zudem seien teilweise „Hooligans aus Paris“ im Kölner Lager unterwegs gewesen - diese Darstellung deckte sich mit AFP-Informationen. Auch hätten Ultras von Nizzas Erzrivalen Paris Saint-Germain im Kölner Block ein provokantes Banner entrollt.

Die beteiligten Kölner Fans nahm Keller ins Visier. „Man muss dafür sorgen, dass diese Leute nie, nie wieder ins Stadion kommen, zumindest nicht in unseres.“

Effzeh-Präsident mit Statement

In einem Statement hat sich auch der Präsident des 1. FC Köln Werner Wolf zu Wort gemeldet und sich zu den Ausschreitungen im Stadion vor dem Spiel geäußert.

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„Wir verurteilen die abscheulichen Geschehnisse, die sich im Vorfeld des gestrigen Spiels in Nizza auf beiden Seiten ereignet haben, auf das Schärfste.“

Dadurch hätte laut Werner außerdem ein Fanfest von rund 8.000 Kölner Fans an Wirkung und Wert verloren. „Wir werden deshalb alle unsere Kraft in die Aufklärung dieser Vorfälle setzen und dabei mit aller Konsequenz gegen die Gewalttäter vorgehen“, betont der Effzeh-Präsident und weißt darauf hin, dass sie das den vielen Tausend friedlichen Fans und dem Fußball gegenüber verpflichtet seien.

Nizzas Bürgermeister verärgert über Verhalten der Kölner Fans

Bereits den ganzen Tag sorgten tausende Fans der Domstädter für Aufsehen in Nizza. Mit Karnevalshits und einem großen Umzug hatten circa 10.000 Fans des 1. FC Köln die Rückkehr ihres Vereins in die Gruppenphase eines Europapokals gefeiert.

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Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi hat sich allerdings über das Verhalten der Kölner Anhänger beschwert, er bedauere „das unhöfliche und skandalöse Verhalten der Kölner Fans und den mangelnden Respekt gegenüber der Stadt, die sie großzügig und brüderlich empfängt“, wie er auf Twitter mit Fotos von Müllresten in der Stadt mitteilte.

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Die Kölner Fans hatten sich schon Stunden vor dem Duell mit kölschen Liedern auf den Auftritt ihres Vereins eingestimmt. Anschließend waren sie Richtung Stadion gegangen und dabei am Mannschaftshotel vorbeigekommen. (NEWS: Alles Wichtige zur Conference League)

Dort feierten sie Trainer Steffen Baumgart mit lauten Sprechchören. Auf dem Dach des Hotels zog Baumgart seine Kappe vom Kopf und grüßte die Anhänger.

Da war alles noch friedlich und niemand konnte ahnen, dass der Abend einen hässlichen Verlauf nehmen sollte.

OGC Nizza mit Statement zu den Vorfällen

In einem Statement meldet sich auch der OGC Nizza offiziell zu den Vorfällen zu Wort.

Darin heißt es, dass der Verein die Geschehnisse vor dem Spiel, die Sachbeschädigungen in der Stadt, das gewaltsame Durchbrechen der Zugangskontrollen auf deutscher Seite und das Eindringen von Dutzenden von Hooligans aus dem Kölner Fansektor auf die Präsidententribüne aufs Schärfste verurteile.

„Der OGC Nizza ist fassungslos über diesen Ausbruch von Gewalt, obwohl er alles getan hatte, um die Fans des 1. FC Köln unter den besten Bedingungen zu empfangen und drückt sein Bedauern für die Zuschauer aus, die Zeugen und Opfer dieser Vorfälle wurden oder fast 45 Minuten warten mussten, bevor sie vor dem Anpfiff in ihr Stadion gelassen wurden“, heißt es im Schreiben Nizzas. Außerdem fordert der Verein die Geschehnisse schnellstmöglich aufzuklären.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)