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Bielefelds Schreck: Der Havertz-Kumpel, den einst auch Bayern auf dem Zettel hatte

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Ihn hatte einst Bayern auf dem Zettel

Sam Schreck ist einer der Bielefelder Pokalhelden. Der 26-Jährige spielte einst mit Kai Havertz für Bayer Leverkusen und galt als großes Versprechen. Doch seine Karriere nahm einen anderen Verlauf.
Arminia Bielefeld macht im Viertelfinale des DFB-Pokals die Sensation perfekt. Der Drittligist schaltet nun auch den SV Werder Bremen aus.
Sam Schreck ist einer der Bielefelder Pokalhelden. Der 26-Jährige spielte einst mit Kai Havertz für Bayer Leverkusen und galt als großes Versprechen. Doch seine Karriere nahm einen anderen Verlauf.

Mit ausgebreiteten Armen drehte Sam Schreck ab in Richtung Fankurve und genoss den grenzenlosen Jubel. „Nach meinem Treffer dachte ich, dass das Spiel durch war“, sagte der Mittelfeldspieler von Arminia Bielefeld – doch es folgten noch ein paar Minuten des Zitterns.

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Das Tor zum vermeintlichen 3:1 in der Nachspielzeit gegen Werder Bremen wurde wegen eines Foulspiels in der Entstehung nach Videobeweis zurückgenommen. Letztlich brachte der Drittligist aber das knappe 2:1 über die Zeit und steht damit erstmals seit zehn Jahren wieder im Halbfinale des DFB-Pokals.

„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte Schreck. „Das ist etwas ganz Besonderes, für jeden von uns. Wir freuen uns mega.“ Wortspiele mit Namen verbieten sich ja eigentlich, doch der 26-Jährige ist im wahrsten Sinne der „Pokal-Schreck“ in den Reihen der Bielefelder.

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Schreck in der Liga Ersatz, im Pokal gesetzt

Denn während der flexible Mittelfeldspieler im Ligabetrieb des Drittligisten nicht unbedingt zum Stammpersonal von Trainer Mitch Kniat zählt, ist Schreck im Pokal gesetzt. Bei allen vier Erfolgen gegen Hannover 96, Union Berlin, den SC Freiburg und jetzt Werder Bremen stand er in der Startelf.

Der Einzug ins Pokalhalbfinale ist für Schreck ein Highlight seiner Karriere – die allerdings auch einen ganz anderen Verlauf hätte nehmen können.

Beim FC St. Pauli zählte Schreck schon in der Jugend zu einem vielversprechenden Talent. Durch Auftritte in den U-Mannschaften des DFB rückte er auch schon früh in den Fokus internationaler Topklubs.

Bei der U17-EM 2016 rettete er im ersten Gruppenspiel mit seinem Tor zum 2:2 gegen die Ukraine einen Punkt. Im Halbfinale scheiterte das Team um Kai Havertz am späteren Sieger Spanien.

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Einst von Bayern, BVB und Real umworben

Dorthin hätte im selben Jahr auch Schrecks Weg führen können. Die Sport Bild berichtete damals von Angeboten aus dem In- und Ausland. Der FC Bayern und der BVB sollen den damals 17-Jährigen ebenso auf dem Zettel gehabt haben wie Real Madrid, der FC Barcelona oder Inter Mailand.

„Ich hatte viele Optionen und habe mir mehrere Vereine angeschaut, auch im Ausland“, sagte Schreck später der Rheinischen Post. Der Youngster entschied sich schließlich für den Schritt zu Bayer Leverkusen.

In der Jugend spielte er zusammen mit Havertz, mit dem er schon für die Juniorennationalteams gemeinsam aufgelaufen war. Zwischen den beiden Talenten entwickelte sich trotz des Konkurrenzkampfes eine Freundschaft.

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Kumpel Havertz startet durch

Als sein Vorbild bezeichnet Schreck seinen früheren Weggefährten aber nicht. „Nein, ich sehe ihn einfach nur als Freund. Ich habe ohnehin keine klassischen Vorbilder“, sagte er später einmal in einem Bild-Interview.

Während Havertz bei Leverkusen durchstartete, 2020 für 80 Millionen Euro zum FC Chelsea wechselte und heute sowohl beim FC Arsenal als auch in der Nationalmannschaft ein – wenn auch derzeit verletzter - Leistungsträger ist, blieb Schreck die ganz große Karriere verwehrt.

Am 29. November 2018 feierte er in der Europa League sein Profidebüt für die Werkself – in einem sportlich unbedeutenden Gruppenspiel als Teil einer B-Elf gegen Ludogorets Razgrad. Ein weiterer Einsatz im Europapokal kam noch hinzu.

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Schreck spielt an der Seite von Robben

2019 versuchte Schreck sein Glück in der niederländischen Eredivisie beim FC Groningen. Dort spielte der frühere Juniorennationalspieler an der Seite des langjährigen Bayern-Stars Arjen Robben.

Der Kontakt zu Havertz blieb aber auch noch bestehen, nachdem sich die Wege in Leverkusen getrennt hatten. Während der Corona-Pandemie teilten Schreck und Havertz zusammen mit Julian Brandt und Mitchell Weiser im Rahmen von Livestreams auf der Streamingplattform Twitch unter dem Titel „Die Ifnanas“ ihre Leidenschaft fürs Gaming und zockten beispielsweise gemeinsam Fortnite.

Rein sportlich verlief Schrecks Zeit in Groningen überschaubar, in zwei Jahren blieb er ohne eigenen Treffer. Dennoch lockte 2021 der damalige Zweitligist Erzgebirge Aue den Mittelfeld-Allrounder zurück nach Deutschland. Den Abstieg in die 3. Liga konnte er zwar nicht verhindern, aber Schrecks Leihe wurde trotzdem in ein festes Engagement umgewandelt.

In der darauffolgenden Saison gelangen ihm in 28 Spielen fünf Torbeteiligungen. Anschließend wechselte er ablösefrei zur Arminia und wurde beim damaligen Absteiger zu einer wichtigen Stütze beim Aufbau einer neuen Mannschaft.

In dieser Saison schreibt Schreck vor allem im Pokal weiter mit an der Bielefelder Erfolgsstory – und das Halbfinale muss ja noch nicht das letzte Kapitel sein.