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VAR-Debatte: Dieser Vorwurf geht zu weit

Das Problem an der VAR-Kritik

Nach dem Pokalspiel zwischen dem 1. FC Köln und den Bayern ist die Aufregung um den fehlenden Videobeweis groß. Ein Vorwurf dürfte die Schiedsrichter besonders treffen. Aber ist er richtig?
Der FC Bayern eilt unter Vincent Kompany von Rekord zu Rekord. Nicht nur die beeindruckende Siegesserie, sondern auch die Art und Weise sorgen für Staunen bei der Konkurrenz und im eigenen Verein.
Nach dem Pokalspiel zwischen dem 1. FC Köln und den Bayern ist die Aufregung um den fehlenden Videobeweis groß. Ein Vorwurf dürfte die Schiedsrichter besonders treffen. Aber ist er richtig?

Es brauchte nur wenige Pokalspiele, um die Diskussion in Fußball-Deutschland zu drehen.

Spätestens seit dem Treffer von Bayerns Luis Díaz gegen den 1. FC Köln, der wegen einer Abseitsstellung nicht hätte zählen dürfen, wird nicht mehr darüber gesprochen, welches Chaos der VAR anrichtet, sondern wie schädlich es ist, wenn er fehlt. Die Schiedsrichter-Gilde dürfte sich erstaunt die Augen reiben.

Haben Schiedsrichter ihr Handwerk durch den VAR verlernt?

Der unterschwellige Vorwurf von Kölns Trainer Lukas Kwasniok und Bayerns Sportvorstand Max Eberl: Durch die Einführung des Videoassistenten hätten so manche Unparteiische ihr Handwerk verlernt. Man verlasse sich im Ligaalltag oft auf die Technik und habe es dann im Pokal – wo der VAR in den ersten beiden Runden nicht eingesetzt wird – entsprechend schwer.

Der Kölner Trainer zog sogar einen kuriosen Auto-Vergleich: „Wenn du immer mit Navi unterwegs bist, lernst du irgendwann diese Straßen nicht mehr, du vergisst es“, sagte Kwasniok nach der Partie am Mittwochabend.

„Dass es zu Fehlern kommen kann, wusste man vorher“

Für SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger keine hilfreiche Kritik. In der aktuellen Folge des Podcasts „Die Bayern-Woche“ sagt er: „Ich verstehe die Wut. Aber zu sagen, die Schiedsrichter verlernen ihr Handwerk, geht zu weit. Wer soll das glauben? Glaubt denn irgendjemand, ein Linienrichter schaut beim Abseits nur noch mit einem Auge hin, weil er es gewohnt ist, in der Bundesliga den VAR zu haben?“ Er ist sich sicher, dass alle Unparteiischen mit dem Vorsatz aufs Feld gehen, ihr Bestes zu geben – egal ob mit oder ohne Videobeweis.

Dass beispielsweise Eberl vorschlug, den VAR bereits in der zweiten Runde des DFB-Pokals einzusetzen, kann Kumberger dagegen verstehen. Er sagt aber auch: „Wenn der deutsche Fußball sagt, dass wir das brauchen, dann sollen sie das machen und auch bei kleinen Klubs wie dem FV Illertissen 1000 Kameras aufstellen. Ich kenne aber keinen Funktionär, der sich an der aktuellen Regelung vorab gestört hätte. Dass es zu Fehlern kommen kann, wusste man vorher und sollte man den Schiedsrichtern dann auch zugestehen“, erklärt der SPORT1-Chefreporter.

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SPORT1-Podcast „Die Bayern Woche“

Die ganze Diskussion um das Spiel der Münchner in Köln sowie alles zu den anderen aktuellen Brennpunkt-Themen rund um den FC Bayern hören Sie in der neuen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Bayern-Woche“ mit Moderatorin Madeleine Etti und Chefreporter Stefan Kumberger.

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