Die Coronakrise hat auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu Maßnahmen zum Schutz seiner Mitarbeiter gezwungen - auch mit finanziellen Folgen.
Löw will auf Gehalt verzichten
Dabei gehen Bundestrainer Joachim Löw und Oliver Bierhoff mit gutem Beispiel voran und wollen auf Teile ihres Millionen-Gehalts verzichten.
"Jogi Löw und Oliver Bierhoff sind schon auf uns zugekommen und haben ein Gehaltsverzicht angedeutet", erklärte Präsident Fritz Keller.
Bierhoff sagte: "Im DFB haben wir Notstand. Wir haben alle nach Hause geschickt und überlegen, welche Reisen man machen muss. Die meisten Mitarbeiter sind im Home Office."
Keller zitierte zum Auftakt einer gemeinsamen Videoschalte den Klassiker "Über den Wolken" von Reinhard Mey: "Was uns gestern noch wichtig und richtig erschien, ist heute nichtig und klein."
Keller ruft zur Solidarität auf – Kurzarbeit bei DFB möglich
Keller rief zur Solidarität in der Gesellschaft auf und passt die Planung des Verbandes von Tag zu Tag an. Auch Kurzarbeit für die 500 Mitarbeiter ist ein Thema.
"Alles, was wir planen, kann morgen schon überholt sein, wir wollen aber Lösungen erarbeiten. Die Struktur von 25.000 Vereinen und sieben Millionen Mitgliedern muss erhalten werden", sagte Keller.
Anderswo sei es freilich noch schlimmer: Er habe bei der Konferenz der Verbände zur Verschiebung der Europameisterschaft ins kommende Jahr "in sehr besorgte und entsetzte Gesichter meiner Kollegen aus Italien und Spanien" geblickt. Die Verschiebung sei ohne Alternative gewesen.
DFB spendet 2,5 Millionen Euro für guten Zweck
Löw appellierte mit bewegenden Worten an alle, zu helfen, "wo es auch immer geht". Der angedeutete Gehaltsverzicht ist ein Zeichen, die 2,5-Millionen-Euro-Spende der Nationalmannschaft für den guten Zweck ein anderes.
Er habe bei den Gesprächen mit dem Mannschaftsrat um Kapitän Manuel Neuer und Toni Kroos "die große Betroffenheit der Spieler sehen können - und auch den Wunsch, etwas zu tun", sagte Bierhoff, der ebenfalls sichtlich bewegt wirkte.
Auch der Bundestrainer spürt die Einschränkungen in Krisenzeiten. "Für mich gilt, was für alle gilt: Die Regeln zu beherzigen und zu befolgen", sagte er. Er versuche, soziale Kontakte so gut es gehe zu vermeiden, "ich bewege mich nur im Kreise meiner engsten Familie und Freunde, gehe so wenig wie möglich nach draußen. Nur zum Spazieren oder Fahrrad fahren", berichtete er.