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"SOKO Bierhoff" um Kahn, Rummenigge und Co.: Runderneuerung sieht anders aus! Kommentar

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"SOKO Bierhoff" um Kahn, Rummenigge und Co.: Runderneuerung sieht anders aus! Kommentar

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Sehr viel Bayern in der Task Force

Der DFB hat auf seiner Suche nach einem Nachfolger von Oliver Bierhoff ein Gremium installiert. Die Namen? Zweifel am Erneuerungswillen bleiben, wie SPORT1-Reporter Christopher Michel meint.
SPORT1-Reporter Christopher Michel sieht die neue DFB-Taskforce kritisch
SPORT1-Reporter Christopher Michel sieht die neue DFB-Taskforce kritisch
© SPORT1-Grafik/Imago
cmichel
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Nach dem WM-Debakel in Katar geht beim DFB im Aufarbeitungsprozess plötzlich alles ganz schnell. (Alle News und Hintergründe zur deutschen Nationalmannschaft)

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Hansi Flick bleibt Bundestrainer, Oliver Bierhoff ist als Direktor Nationalmannschaft bereits Geschichte. Präsident Bernd Neuendorf hat nur zwei Wochen nach dem Aus ein neues Gremium, eine Art „SOKO Bierhoff“, vorgestellt.

Bunt? Mit weiblicher Expertise versehen? Vielleicht auch mit einem Ratgeber aus einer anderen Sportart? Von wegen!

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Oliver Kahn, Karl-Heinz Rummenigge, Rudi Völler, Matthias Sammer und Oliver Mintzlaff bilden das neue Quintett. Das Durchschnittsalter des Gremiums liegt bei 56,8 Jahre, eine Runderneuerung sieht angesichts der bestens bekannten Namen anders aus.

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„SOKO Bierhoff“: Vielfältigkeit fehlt

Neuendorf verteidigt diese Entscheidung, verweist auf die Expertise der einzelnen Personen und benennt die klare Anforderung: „Diese Gruppe soll sich um den sportlichen Bereich kümmern. Sie muss besprechen, wie das Profil für den Nachfolger von Oliver Bierhoff aussieht.“ Die kritischen Stimmen aus Fankreisen bleiben dabei allerdings nicht aus.

Eine mutige Wahl sieht in der Tat anders aus! Die Vielfältigkeit fehlt beim Blick auf fünf Personen, die beim FC Bayern München, Bayer Leverkusen, RB Leipzig und Borussia Dortmund tätig sind oder es waren.

Wo sind die unbequemen Geister, die etwas tiefer bohren, andere Fragen stellen? Erneuerung? Bitte nicht zu viel davon. Dabei hat ein frischer Wind mit unverbrauchten Gesichtern dem DFB vor fast zwei Jahrzehnten sehr gutgetan.

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Kann das Gremium ein „Sommermärchen 2.0″ einleiten?

2004 kam nach der EM-Blamage mit Jürgen Klinsmann, Joachim Löw und Bierhoff ein Trio, das zuvor niemand wirklich auf dem Zettel hatte.

Trotz der zuletzt schwierigen Jahre war dieser Umbruch der Grundstein für den WM-Triumph in Brasilien. Ob Kahn, Rummenigge und Co. mit ihrer Entscheidung für einen Bierhoff-Nachfolger eine ähnliche Ära einleiten können, wird sich zeigen.

Zweifel, ob die Weichen in Richtung „Sommermärchen 2.0″ und Fan-Euphorie gestellt werden können, bleiben. Neuendorf sagt zwar: „Das ist ein Kreis hochakzeptierter Leute.“

Der DFB-Präsident glaubt nicht, dass ein Verantwortlicher von Leipzig oder Bayern München die „Interessen des eigenen Klubs im Blick hat“.

Sehr viel FC Bayern in der Task Force

Ob sich Kahn bei strukturellen Fragen, in denen der deutsche Rekordmeister möglicherweise negativ betroffen ist, wirklich loslösen kann, bleibt jedoch fraglich. Der Vorwurf, zu viel FC Bayern in dieser Taskforce mitwirken zu haben, lässt sich ebenfalls nicht entkräften.

Eine faire Chance hat die „SOKO Bierhoff“ natürlich verdient. Unbestritten hat der Kreis viel Wissen, Erfahrung und einen gewaltigen Titelhunger.

Doch das Ziel, die DFB-müden Fans in eine erfolgreiche Zukunft mitzunehmen und frischen Wind durch verstaubte Räumlichkeiten wehen zu lassen, gelingt so zunächst nicht. Zu kuschelig, zu positiv verläuft der Prozess bislang, am Ende sind doch wieder mit den Gesichtern, die alle kennen, involviert.

Neuendorf verteidigt SOKO: „Wichtig, das Know-how zu nutzen“

„Es geht um die künftige Entwicklung der Fußball-Nationalmannschaft. Alle diese Personen haben eine gewisse Verbindung zur Nationalmannschaft. Es ist wichtig, dass wir dieses Know-how nutzen“, erklärt Neuendorf.

Bedenken, ob die ganz großen Namen des deutschen Fußballs die in diesem Fall richtigen Prozesse einleiten können, gilt es zu zerstreuen.

Die „SOKO-Kritiker“ werden die ersten Schritte dabei ganz genau verfolgen.