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Zündstoff-Potenzial! So stehen die DFB-Stars zu Nagelsmann

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Zündstoff-Potenzial! So stehen die DFB-Stars zu Nagelsmann

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Wer steht eigentlich zu Nagelsmann?

Julian Nagelsmann wird neuer Bundestrainer. Beim DFB trifft der Nachfolger von Hansi Flick auf einige alte Bekannte. SPORT1 klärt auf, wie seine Ex-Schützlinge wirklich zu ihm stehen.
Julian Nagelsmann wird neuer Bundestrainer beim DFB-Team. SPORT1 Chefreporter Kerry Hau gibt seine Einschätzung zu den Entwicklungen.
pberger
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khau
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Neue Herausforderung für Julian Nagelsmann – mit einigen alten Bekannten!

Der neue Bundestrainer hat bereits mit zehn Spielern, die im vergangenen Jahr für die Nationalmannschaft im Einsatz waren, zusammengearbeitet.

Wie viel Unterstützung darf der 36-Jährigen von seinen alten neuen Schützlingen erwarten? Oder droht sogar das eine oder andere Problem? SPORT1 gibt einen Überblick.

SERGE GNABRY

107 Pflichtspiele unter Nagelsmann (bei der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern)

Kein DFB-Star stand so häufig unter der Regie von Nagelsmann auf dem Platz wie Gnabry. Vor allem in Sinsheim arbeiteten beide sehr gut und eng zusammen. Der Coach gab dem talentierten Angreifer damals den letzten Feinschliff, ehe er 2018 nach München wechselte.

Dort kreuzten sich drei Jahre später erneut die Wege – jedoch soll das Verhältnis zwischen den beiden, gerade zum Ende von Nagelsmanns Bayern-Zeit hin, nicht mehr das beste gewesen sein.

Grund dafür war auch der spontane Trip von Gnabry zur Pariser Fashion Week, den Nagelsmann ebenso wie die Bayern-Bosse öffentlich hinterfragte.

Gnabrys Scorer-Bilanz unter Nagelsmann kann sich dennoch sehen lassen: Er erzielte in 107 Einsätzen 39 Tore und bereite 28 weitere vor.

NIKLAS SÜLE

85 Pflichtspiele unter Nagelsmann (bei der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern)

Wie Gnabry wurde Süle erst in Sinsheim (2016 bis 2017) und später in München (2021 bis 2022) von Nagelsmann gecoacht.

Krach zwischen den beiden gab es nie – auch nicht rund um den Abgang von Süle Richtung Dortmund vergangenes Jahr, als sich der Innenverteidiger mit den Verantwortlichen des Rekordmeisters zerstritt.

„Es steht nichts zwischen uns“, stellte Nagelsmann nach dem Abgang von Süle klar. Unter dem 36-Jährigen dürfte der BVB-Star – wenn seine körperliche Fitness stimmt – zu einem elementaren Abwehr-Puzzleteil werden.

Interessant: Nagelsmann und Süle werden beide von derselben Beratungsagentur (Sports360) betreut. Die Drähte sind also kurz.

JOSHUA KIMMICH

74 Pflichtspiele unter Nagelsmann (beim FC Bayern)

Nagelsmanns Liebling beim FC Bayern! Der neue Bundestrainer sah den Mittelfeldstrategen seit Tag eins als verlängerten Arm auf dem Platz und sprach daher ausgiebig mit ihm über Taktik und Spielphilosophie, was bei anderen Führungsspielern nicht immer positiv angekommen sein soll. Gerade Torhüter Manuel Neuer fühlte sich von Nagelsmann vernachlässigt. Es war intern ebenso bekannt, dass der Coach mit Kimmich auch privat ab und zu miteinander zu tun hatte.

Daher war es keine Überraschung, als Kimmich bestürzt auf das Nagelsmann-Aus im März („Wenig Liebe, wenig Herz“) reagierte. Umso größer dürfte jetzt seine Freude über das Wiedersehen im Berufsleben sein.

LEON GORETZKA

56 Pflichtspiele unter Nagelsmann (beim FC Bayern)

Neben Kimmich galt auch Goretzka als enger Nagelsmann-Vertrauter und -Fürsprecher an der Säbener Straße. Nach dessen Entlassung sprach er offen von einem „Schock“ und betonte: „Ich habe Julian häufiger gesehen als meine Familie.“

Sicher ist: Unter Nagelsmann wird Goretzka, auf den Flick zuletzt verzichtete, wieder ein festes Mitglied des DFB-Kaders werden – möglicherweise auch der Startelf. Der 28-Jährige sagte vor wenigen Tagen erst zur Bundestrainer-Debatte: „Wenn Julian es wird, haben wir einen großartigen Trainer!“

JAMAL MUSIALA

75 Pflichtspiele unter Nagelsmann (beim FC Bayern)

Auch wenn Musialas wichtigster Mentor Flick war, machte er wichtige Entwicklungsschritte unter Nagelsmann und etablierte sich in der Startelf des FCB. Sein Verhältnis zum Coach? Sehr respektvoll und professionell!

Und auch Nagelsmann wusste, was er an Musiala hatte. „Technisch bringt Jamal wirklich alles mit“, lobte er den heute 20-Jährigen schon nach wenigen Wochen als Coach an der Isar. „Er ist auch ein ganz lieber Kerl, der super erzogen ist, sehr freundlich und wissbegierig. Er neigt nicht dazu, Höhenluft zu haben oder komische Gedanken zu fassen.“

Keine Zweifel: Musiala wird unter Nagelsmann ein wichtiger Eckpfeiler bleiben.

LEROY SANÉ

77 Pflichtspiele unter Nagelsmann (beim FC Bayern)

In München war Sané – ähnlich wie Musiala – nie total eng mit Nagelsmann, hatte aber ein normales und gesundes Verhältnis zu ihm. Probleme gab es nicht.

Im Gegenteil: Besonders dankbar gegenüber Nagelsmann zeigte sich der Ex-Schalker in Phasen, in denen es bei ihm nicht rund lief – weil dieser ihn auch öffentlich immer wieder in Schutz nahm.

Kein Wunder also, dass Sané im großen SPORT1-Interview im April sein Bedauern über Nagelsmanns Entlassung äußerte („Ich habe mich von ihm immer abgeholt gefühlt“) und auch nach dem Länderspiel gegen Frankreich klar machte: „Julian ist ein guter Trainer. Es wäre auf jeden Fall schön, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten.“

Seine Nagelsmann-Bilanz ist stark: Er kommt bisher auf 49 Torbeteiligungen unter der Regie des Ex-Bayern-Trainers.

MANUEL NEUER

55 Pflichtspiele unter Nagelsmann (beim FC Bayern)

Bei dieser Personalie herrscht Zündstoff-Potenzial!

Ob Neuer noch einmal ins DFB-Tor zurückkehrt, ist durch die Ankunft von Nagelsmann mindestens fraglich. Es ist bekannt, dass der nach wie vor an seinem Comeback arbeitende Keeper ein belastetes Verhältnis zu seinem Ex-Coach hatte. Der plötzliche Rauswurf seines Torwarttrainers und engen Freundes Toni Tapalovic führte zu starken Rissen in seiner Beziehung zu Nagelsmann sowie zu Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

Andererseits ist der Vorfall jetzt schon mehrere Monate her. Nagelsmann schätzt die sportlichen Qualitäten Neuers und würde ihm den Weg nicht versperren, wenn es ein klärendes Gespräch gäbe. Unabhängig davon muss der 37 Jahre alte Schlussmann aber auch erst einmal wieder fit werden.

THOMAS MÜLLER

73 Pflichtspiele unter Nagelsmann (beim FC Bayern)

Das Verhältnis zwischen Nagelsmann und Müller wurde im Umfeld der Mannschaft lange als „okay“ eingestuft. Die Entlassung des intern beliebten Neuer-Kumpels Tapalovic soll aber auch dem Publikumsliebling nicht gefallen haben.

Es heißt, Müller sei nicht traurig gewesen, als Thomas Tuchel im März für Nagelsmann übernahm. Er hielt sich – anders als Goretzka oder Sané – in den vergangenen Tagen auch mit Aussagen zur Personalie Nagelsmann zurück.

SPORT1 fragte Müller nach dem Sieg gegen Manchester United (4:3), ob er sich auf den neuen Bundestrainer Nagelsmann freue. Seine Antwort: Er werde sich nicht vor der offiziellen Bekanntgabe dazu äußern.

Klar ist: Sein sportlicher Einfluss bei den Bayern nahm unter Nagelsmann ab. Mit seinem Tor und seiner generell guten Leistung beim Sieg gegen Frankreich hat der 34-Jährige Werbung in eigener Sache betrieben. Sein großes Ziel ist die Heim-EM. Unwahrscheinlich, dass Nagelsmann ihm diese Chance verwehren wird – auch, weil sich Müller deutschlandweit einer hohen Beliebtheit erfreut und zur Aufbruchstimmung, ob als Stamm- oder Ersatzspieler, beitragen kann.

TIMO WERNER

45 Pflichtspiele unter Nagelsmann (bei RB Leipzig)

Für die jüngsten Länderspiele gegen Japan und Frankreich wurde Werner nicht nominiert. Gut möglich, dass es nun zu einem schnellen Comeback kommt, weil er und Nagelsmann sich schätzen und sehr erfolgreich in Leipzig zusammengearbeitet haben.

Unter Nagelsmann spielte Werner 2019/20 seine stärkste Saison im Profibereich! Damals schloss er die Bundesliga-Spielzeit mit 28 Treffern ab – auf Platz zwei hinter dem alles überragenden Robert Lewandowski (34 Tore).

Wie groß Werners Wertschätzung gegenüber Nagelsmann ist, betonte er 2021 – damals als Profi des FC Chelsea – im SPORT1-Interview: „Man kann ihn als Fußballverrückten bezeichnen, der taktisch alles draufhat. Er kann dir alles erklären im Fußball und die Spieler auf jeden Fall besser machen. Er hat bisher jede Mannschaft auf ein deutlich höheres Niveau gehoben.“

BENJAMIN HENRICHS

20 Pflichtspiele unter Nagelsmann (bei RB Leipzig)

Für Henrichs, der zuletzt schon gegen Frankreich als linker Außenverteidiger überzeugte, ist die Nagelsmann-Verpflichtung ebenfalls eine gute Nachricht. Auf dessen Wunsch hin wechselte er nämlich 2020 von der AS Monaco nach Leipzig, wo er sich step by step wieder in den Kreis der Nationalelf spielte. Größeren Anteil als Nagelsmann hat daran jedoch der aktuelle Coach der Sachsen, Marco Rose. Unter Nagelsmann konnte Henrichs nur selten überzeugen, woraufhin dieser vornehmlich auf Lukas Klostermann oder Nordi Mukiele baute.