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DFB-Team: Eine Art Robben für Deutschland

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DFB-Team: Eine Art Robben für Deutschland

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Eine Art Robben für Deutschland

Chris Führich überrascht mit seiner erstmaligen Nominierung fürs DFB-Team. Dabei bringt der Senkrechtstarter bemerkenswerte Qualitäten mit - und erinnert auch an einen früheren Bayern-Star.
Chris Führich vom VfB Stuttgart wird erstmals für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. Stefan Effenberg hatte schon am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass eine Vorahnung.
SPORT1
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von SPORT1

Im Schatten entwickelt es sich manchmal so gut, dass der Schritt ins ganz große Rampenlicht dann umso greller daherkommt.

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Vielleicht auch deshalb hatten den Namen Chris Führich nur die wenigsten Experten auf dem Zettel, als Bundestrainer Julian Nagelsmann für die anstehende USA-Reise nun auch den 25-Jährigen in Diensten des VfB Stuttgart als Neuling für die deutsche Nationalmannschaft aus dem Hut zauberte.

Dabei ist Führich am gegenwärtigen Höhenflug des Überraschungszweiten der Bundesliga kaum wesentlich weniger beteiligt als VfB-Toptorjäger Serhou Guirassy.

Zwei Tore und vier Vorlagen, Passquote von 85 Prozent, deutlich mehr als die Hälfte der Dribblings gewonnen - doch neben nackten Zahlen sprechen weitere Faktoren und Fähigkeiten für den Offensivspieler, dem Nagelsmann ein „sehr, sehr gutes Momentum“ bescheinigt und und dabei auch hervorhebt, wie „exzellent“ im Eins-gegen-eins Führich doch sei.

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DFB-Team: Führich macht‘s wie Robben

Seine Spezialität? Von den linken Seiten mit Tempo nach innen ziehen, um mit rechts den Abschluss zu suchen. Der spiegelverkehrte Arjen Robben sozusagen, der beim einst FC Bayern von der anderen Seite in unnachahmlicher Manier das Gleiche tat.

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„Es wird uns gut tun, neue Gesichter im Training zu haben, die ein Leuchten in den Augen haben, wenn sie ein Länderspiel bekommen“, meint Bundestrainer Nagelsmann nun über Führich und dürfte dabei auch an dessen schnelle Haken sowie den präzisen wie harten Abschluss denken.

Dabei reifte der seit der Sommerpause so durchstartende Allrounder, der bei seiner Nominierung auch davon profitierte, dass FC-Bayern-Star Serge Gnabry (Unterarmbruch) verletzt ausfällt, erst vor drei Jahren zum Bundesliga-Spieler.

Während der vorangegangen Stationen beim VfL Bochum, Rot-Weiß Oberhausen, 1. FC Köln und erneut bei Borussia Dortmund war ihm der wirkliche Durchbruch versagt geblieben.

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Gläubiger Christ, Familienmensch - und kein Lautsprecher

Gleichwohl hatte der 1,81 Meter große und 70 Kilo schwere Führich, der einst auch unter dem heutigen BVB-II-Coach Mike Tullberg in der Regionalliga West zum Stammspieler wurde, vor seinem Wechsel nach Stuttgart in der Zweitliga-Saison 2020/21 beim SC Paderborn (damals unter Coach Steffen Baumgart) bereits angedeutet, welch großes Potenzial in ihm schlummert.

13 Tore und sieben Vorlagen waren Vorboten zum heutigen Senkrechtstart.

Dabei tritt der vielgelobte Blondschopf recht zurückhaltend auf: „Ich bin kein Lautsprecher, versuche der Mannschaft mit meinen Qualitäten und Aktionen auf dem Platz zu helfen“, sagte Führich unlängst dem Portal BW24.

Julian Nagelsmann hat seinen DFB-Kader für die anstehende USA-Reise bekannt gegeben. Vor allem überrascht er mit drei ganz neuen Spielern und dem Comeback von einem Altmeister.
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Auch „das tägliche Beten gibt mir sehr viel Kraft“, so der gläubige Christ und Familienmensch weiter. „Im Fußball kommt es zu schwierigen Situationen, wie wir es beim VfB in den vergangenen zwei Jahren erlebt haben, da hilft mir der Glaube dann weiter.“

Kaum Verletzungen - und Veganer seit Jahren

Was bei dem auf Social Media nur wenig aktiven Führich dazukommt, ist der besondere Umgang mit seinem Körper, der abgesehen von einem Schlüsselbeinbruch und einem abgeschliffenen Überbein am Fuß eine erstaunlich unauffällige Verletzungshistorie vorweist.

Mit ein Grund womöglich: „Ich ernähre mich jetzt schon seit knapp fünf Jahren vegan. Damals hat mich ein Mitspieler aus Köln (Milos Jojic, Anm. d. Red.) darauf gebracht und mich damit quasi angesteckt“, sagte Führich erst vor wenigen Wochen in einem Interview. „Ich fühle mich gesundheitlich einfach gut, habe sehr selten muskuläre Probleme und somit meinen Weg gefunden.“

Es mag auch dem besonderen Verhältnis zu den VfB-Verantwortlichen geschuldet sein, dass Führich aktuell derart aufblüht.

Vor rund zwei Jahren hatte bereits der frühere Stuttgarter Sportdirektor Sven Mislintat den vereinseigenen Weg mit dem - obwohl damals verletzten - Flügelstürmer skizziert: „Es ist ein Mehrjahresprojekt mit dem Chris.“

Effenberg hatte es schon länger gefordert

Im Herbst 2023 erreicht das am 9. Januar 1998 in Castrop-Rauxel geborene „Projekt“ seinen vorläufigen Höhepunkt.

„Er hat in den vergangenen Monaten noch mal einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht und seine Leistungen auf einem hohen Niveau stabilisiert“, sagt Sportdirektor Fabian Wohlgemuth über die erstmalige Nominierung Führichs für das zuletzt so kriselnde DFB-Team und sprach von einer „Bestätigung der positiven Entwicklung“.

Die hatte SPORT1-Experte Stefan Effenberg bereits vor Wochen im STAHLWERK Doppelpass festgestellt - und eine Berufung für Schwarz-Rot-Gold gefordert. „Er performt außergewöhnlich derzeit“, so der frühere Nationalspieler. Führich sei einer, „der auch mal eine Nominierung in der Nationalmannschaft verdient hat.“