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EM 2024: Mega-Sensation? Luxemburg-Star Olesen will zur EM

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EM 2024: Mega-Sensation? Luxemburg-Star Olesen will zur EM

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Schafft er die Mega-Sensation?

Die luxemburgische Nationalmannschaft war bisher noch bei keinem großen Turnier dabei. Doch das könnte sich bald ändern. Das Team ist aktuell so stark wie nie zuvor.
Mathias Flaga Olesen gehört dem 1. FC Köln und spielt für die Nationalmannschaft von Luxemburg. Er träumt von der Qualifikation für die Europameisterschaft.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Ab dem 21. März kämpft Luxemburg um die erstmalige Qualifikation für eine Europameisterschaft. Das Team von Nationaltrainer Luc Holtz trifft am Donnerstag (ab 18 Uhr im LIVETICKER) auf die vom früheren Bayern-Star Willy Sagnol trainierten Georgier.

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Das zweite Playoff-Halbfinale steigt zwischen Griechenland und Kasachstan. Die Griechen gelten als Favorit in der Gruppe, aus der sich nur der Gewinner für das Turnier in Deutschland qualifiziert.

Im Gastgeber-Land der EM kannte man bisher eigentlich nur Jeff Strasser (der frühere bei Kaiserslautern und Gladbach spielte) und den heutigen Mainzer Leandro Barreiro, die aus Luxemburg stammen.

Olesen spielt sich in den Fokus

Jetzt macht Luxemburgs Nationalspieler Mathias Olesen von sich reden. Der 22-Jährige spielt im zentralen Mittelfeld, ist Stammspieler in der Nationalmannschaft und kam bislang auf 18 Länderspiele.

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Er steht beim 1. FC Köln unter Vertrag und ist momentan an den Schweizer Fußballverein Yverdon Sport FC verliehen. Dort erkämpfte Olesen sich gleich einen Stammplatz in der Mittelfeldzentrale und holte mit seinem neuen Klub wichtige Siege für den angepeilten Klassenerhalt.

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Zuletzt aber fehlte er wegen einer Lungenentzündung und verpasste drei Partien - die ohne ihn alle verloren wurden. Bei seinem Comeback kehrte Yverdon gegen den FC Zürich (3:2) dann gleich in die Erfolgsspur zurück. Im Sommer kommt Olesen in die Domstadt zurück.

Doch jetzt zählt für ihn nur die Teilnahme mit Luxemburg an der EM. „Ich glaube fest daran, dass wir es schaffen werden, insbesondere aufgrund unserer guten Ergebnisse in der Qualifikation und der Nations League“, sagt Olesen im Gespräch mit SPORT1.

In einer Quali-Gruppe mit Portugal, Island, Bosnien, der Slowakei und Liechtenstein landeten die Luxemburger auf einem starken dritten Platz.

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Komplett neues System in Luxemburg

Luxemburg habe „eine enorme Entwicklung“ durchgemacht, „die bereits in der Jugend begann“, so Olesen. Vor zehn bis 15 Jahren wurde im Land ein komplett neues System eingeführt, das viele junge Spieler einbezog und sich auf die besten Talente konzentrierte, um das Niveau hochzuhalten.

Mittlerweile spielen für die Luxemburger Top-Profis wie der Mainzer Leandro Barreiro, der im Sommer wohl zum portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon wechseln wird.

Andere Spieler wie Christopher Pereira haben bereits Champions-League-Erfahrung. „Dieses System funktionierte wie ein kleines Nachwuchsleistungszentrum für Luxemburg, und nun sehen wir den Erfolg mit vielen aufstrebenden Talenten. Verglichen mit früheren Zeiten ist die A-Nationalmannschaft eine hoch qualifizierte Truppe, da längst alle Spieler Vollprofis sind. In der Nationalmannschaft fühlen sich alle sehr wohl“, erzählt Olesen.

Der gebürtige Däne verließ seine Heimat im Alter von sechs Jahren mit der Familie, weil sein Vater in Luxemburg eine Arbeitsstelle fand. An seiner Schule konnte er keinen Luxemburgisch-Unterricht nehmen, daher lernte er die Sprache in den Dorfvereinen, in denen er mit seinen Freunden spielte.

Olesen: Luxemburgisch durch Fußball gelernt

Auf einer klassischen Schule in Luxemburg war Olesen nie, er besuchte eine europäische Schule mit Dänisch als Hauptsprache und Englisch als zweitem Fach.

„Luxemburgisch habe ich durch den Fußball gelernt und begann erst in der U17 und U19, in der Mannschaft Luxemburgisch zu sprechen“, erklärt er. Es gab auch die Option, für Dänemark zu spielen. „Als ich in der U19 beim FC gespielt habe, kam mal ein Nachwuchstrainer vom dänischen Verband vorbei. Ich habe ihm offen mitgeteilt, dass ich ausschließlich für Luxemburg in der Jugend gespielt habe und eine starke Bindung zu dem Land verspüre.“

Diese Verbundenheit führte ihn auch nach Köln, „wo ich bereits in der U21 spielte und meinen Wunsch äußerte, für Luxemburg zu spielen. Als Fußballer habe ich mich immer mit Luxemburg identifiziert“.

Olesen kommt spät in ein NLZ

Olesen kam beim 1. FC Köln erst im Alter von 18 Jahren in ein Nachwuchsleistungszentrum. „Es gibt positive und negative Seiten an einem NLZ. Ich bin froh, dass ich erst spät in ein NLZ gekommen bin, da ich dadurch viele gute Erfahrungen außerhalb des Fußballs machen konnte und in einer anderen, der für mich normalen Welt bleiben konnte“, betont Olesen. Er spricht vier Sprachen fließend (Dänisch, Deutsch, Englisch, Luxemburgisch) und lernt durch seine Leihe in die Schweiz gerade Französisch.

„In Luxemburg gibt es viele verschiedene Kulturen und Sprachen, daher hatte ich nie Angst vor Fremdsprachen. Im Internat in Köln musste ich Deutsch sprechen und lernte es schnell.“ Aber er hat nicht nur ein Faible für Sprache. Er mag auch außergewöhnliche Reiseziele, war im vergangenen Sommer mehrere Wochen mit dem Rucksack in Israel.

Ein Moment ist ihm besonders in Erinnerung geblieben: „Ich machte einen interessanten Ausflug nach Palästina mit Freunden. Wir sind mit einem öffentlichen Bus nach Palästina gefahren und waren gefühlt die einzigen Touristen im Bus.“

Sein Bundesliga-Debüt hatte Olesen am 20. März 2022 im Trikot des 1. FC Köln unter Steffen Baumgart als Einwechselspieler gegen Borussia Dortmund (1:1) gegeben.

„Baumgart war für mich bisher der wichtigste Trainer. Er ist ein sehr direkter Trainer. Du weißt immer, wo du bei ihm dran bist, und das finde ich gut. Er sagt dir auch ganz direkt, wenn ihm etwas nicht gefällt. Auch neben dem Platz ist er ein guter Typ“, schwärmt Olesen von seinem Ex-Trainer, dem er auch mit dem HSV alles Gute wünscht.

Olesen glaubt an FC-Rettung

Natürlich verfolgt Olesen auch genau, was sich bei den „Geißböcken“ abspielt. „Ich bin zuversichtlich, dass der FC den Klassenerhalt schaffen wird. Ich wäre natürlich froh, mit dem FC nächste Saison in der Bundesliga zu spielen“, sagt Olesen und ergänzt: „Ich glaube, Timo Schultz als Trainer macht einen guten Job. Ich bin fest davon überzeugt, dass der FC noch wichtige Siege für die Rettung holen wird.“

Olesen hat 23 Spiele in der Bundesliga gemacht und „möchte dort erst mal meinen Durchbruch schaffen, bevor ich über andere Ziele spreche“, betont er. „Aber die Premier League ist ein großer Traum.“