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Gräfe kritisiert Zwayer-Ansetzung: "Eine Schande"

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Gräfe kritisiert Zwayer-Ansetzung: "Eine Schande"

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Gräfe mit brisanter Schiri-Andeutung

Der streitbare frühere Spitzenschiedsrichter Manuel Gräfe spricht von einer Schande. Erneut nimmt er mit seinen Worten Felix Zwayer ins Visier.
Albanien schockt den haushohen Favoriten Italien zum Start in die UEFA EURO 2024 mit einem historischen Tor. Der Titelverteidiger schlägt zwar zurück, muss aber bis zum Schluss mächtig zittern.
Der streitbare frühere Spitzenschiedsrichter Manuel Gräfe spricht von einer Schande. Erneut nimmt er mit seinen Worten Felix Zwayer ins Visier.

Trotz souveräner Spielleitung ist der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer nach dem EM-Duell zwischen Italien und Albanien von seinem Ex-Kollegen Manuel Gräfe erneut scharf angegriffen worden. „Dieses Spiel wird als eine große Schande in die glorreiche Geschichte der deutschen Schiedsrichter der letzten Jahrzehnte eingehen“, schrieb Gräfe in der Nacht beim Kurznachrichtendienst X.

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Ein Schiedsrichter, der in Spielmanipulation verwickelt gewesen sei „und darüber sechs Monate lang bis zum letzten Moment schwieg“, schrieb Gräfe weiter, „der damit weitere Manipulationen ermöglichte, vom eigenen Verband verurteilt wurde, wird von DFB/UEFA (Nulltoleranz bei Spielmanipulationen?!) für die EM nominiert und für dieses Spiel angesetzt“.

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Das passe „in diese seltsame Zeit, in der Verbindungen wichtiger sind als Werte und Leistungen (er ist bestenfalls Durchschnitt). Andere Schiedsrichter hätten es mehr verdient...“ Gräfe legte nach, sogar vom berüchtigten Café King war die Rede: „Immer wieder äußern sich Personen zu vermeintlichen Sachverhalten, obwohl sie keine adäquaten Kenntnisse darüber haben. Es gab zum Beispiel 90 Minuten keine Aufzeichnungen, aber Ante Sapina (einer der Köpfe im Wettskandal, Anm. d. Red.) war da, um sich zu überzeugen, dass Zwayer mitmacht. Zwayer prahlte damit bei der nächsten Feier im Café King!“

Das Café King in Berlin-Charlottenburg galt damals als Hauptquartier im Rahmen des Wettskandals. Sapina hatte das Lokal im Jahr 1999 eröffnet, seit dem Skandal warb das Café mit dem Spruch: „Wir wetten, dass Sie wiederkommen.“

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Seine ersten beiden Tweets setze Gräfe um kurz nach halb 2 Uhr in der Nacht auf Sonntag ab, was den Usern nicht verborgen blieb. Auf die Anmerkung hin, dass ein anderer Zeitpunkt wohl besser gewesen wäre, erwiderte er: „Ich mache das nicht für die PrimeTime, sondern nach schönem Essen mit der Familie hatte ich (wieder mal) zig Nachrichten, in denen es aber mehr um das Grundsätzliche als um das Spiel ging.“ Gräfe übermittle „die Gedanken vieler Schiedsrichter, aber auch sonstiger in dem Business beteiligter“.

Gräfe: „Zwayer gehört nicht mehr auf den Platz“

Auch die Kritik eines anderen Users, Gräfe könne doch auch einfach mal die gute Leistung Zwayers loben, interessierte ihn nicht: „Nö - könnte auch Max Mustermann sein.“ Für ihn und sehr viele andere gehöre ein Schiedsrichter, „der das nach Ansicht seines eigenen Verbandes, Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht getan hat, nicht mehr als Ref auf den Platz.“

Der Aufschrei in den Social-Media-Kommentaren war groß. So reagierte unter anderem Sportjournalist Manuel Thiele (Sportstudio, ProSieben Maxx) mit deutlichen Worten: Zwar ging er auch auf die Vergangenheit von Zwayer ein, stellte dann aber klar: „Was Manuel Gräfe macht, ist eine reine Hetzjagd und am Ende schadet er sich damit nur selbst: So kann man ihn nämlich nicht als unabhängigen Experten ernst nehmen, sondern als parteiischen Ex-Schiri, der eine Agenda hat.“

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ZDF-Experte nimmt Zwayer in Schutz

In eine ähnliche Richtung ging auch „IG Schiedsrichter“, ein Zusammenschluss aktiver Schiedsrichter: „Manuel Gräfe hat jegliche Integrität verloren. Als Experte permanent gegen eine Person zu stänkern um alte Kamellen aufzuwärmen, ist nicht neutral. Hier sollte das ZDF einschreiten. Zum Fremdschämen“, schrieb das Portal am Sonntag bei X.

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Darüber hinaus äußerte sich auch Sportjournalist Manu Thiele auf X zu der Thematik. Der ZDF-Experte behauptete, dass die Wortwahl sowie die Direktheit und auch Häufigkeit der Aussagen, in keinem Verhältnis zu den „Taten“ von Felix Zwayer stünden. „Zu den Fakten gehört nämlich auch, dass Zwayer nie eine Spielmanipulation nachgewiesen werden konnte, obwohl all seine Spiele untersucht worden sind. Dieser Teil der Story wird jedoch schnell vergessen“, führte er aus. Zwayer habe sich öffentlich geäußert und sei mit der Situation transparent umgegangen. „Am Ende sollte man den DFB kritisieren, nicht die Person Zwayer.“

Gräfe konterte prompt: Der Vorwurf von Thiele an ihn sei grotesk. „Bei Spielern wird jede Nominierung analysiert, aber beim Schiedsrichter nicht?“ Der Ex-Schiedsrichter wunderte sich daraufhin, wieso beim DFB zu dem Thema geschwiegen wird?

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Für die EM wurde neben Zwayer auch Daniel Siebert berufen. „Leistungsgedanke Fehlanzeige“, polterte Gräfe bereits im Mai und schoss vor allem gegen den deutschen Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich. Zwayers Berufung sei ein „Tiefpunkt der Fehlentwicklung“.

EM-Schiedsrichter Zwayer brachte Hoyzer-Skandal ins Rollen

Zwayer (Berlin) hatte den Wettskandal um Robert Hoyzer im deutschen Fußball 2005 mit ins Rollen gebracht. Er wurde allerdings selbst für sechs Monate gesperrt, weil er dessen Spielmanipulationen erst mit Verspätung anzeigte.

Der 43-Jährige soll zudem laut Urteil des DFB-Sportgerichts von Hoyzer selbst 300 Euro angenommen haben, um als Linienrichter in einem Spiel gegen Werder Bremen II „kritische Situationen für den Wuppertaler SV zu vermeiden“. Eine tatsächliche Einflussnahme sei ihm nicht nachzuweisen. Zwayer bestreitet die Geldannahme bis heute vehement.

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Die Affäre kochte zuletzt 2021 wieder hoch. Nach umstrittenen Entscheidungen im Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (2:3) schimpfte der damalige BVB-Profi Jude Bellingham (heute Real Madrid): „Was erwarten Sie, wenn Sie einem Schiedsrichter, der schon einmal in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland übertragen?“ Zwayer erhielt Morddrohungen und legte freiwillig eine Pause ein.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)