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“Unantastbar, aber... inwieweit?“ Auch internationale Presse zählt Neuer an

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“Unantastbar, aber... inwieweit?“ Auch internationale Presse zählt Neuer an

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Presse verblüfft: Was ist mit Neuer los?

Manuel Neuer leistet sich in den Vorbereitungsspielen auf die EM herbe Patzer - und sorgt damit in der internationalen Presse für ein unüberhörbares Echo.
Manuel Neuer hatte zuletzt den ein oder anderen Patzer in seinem Spiel, auch gegen Griechenland. Julian Nagelsmann lässt keine Diskussionen aufkommen und verweist auf die positiven Aktionen seiner Nummer Eins.
Benjamin Zügner
Benjamin Zügner
Philipp Heinemann
Philipp Heinemann
Manuel Neuer leistet sich in den Vorbereitungsspielen auf die EM herbe Patzer - und sorgt damit in der internationalen Presse für ein unüberhörbares Echo.

Eigentlich war es ruhig um das DFB-Team, keine großen Querelen, keine Positions-Diskussionen. Und dann kam Manuel Neuer, mögen böse Zungen behaupten.

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Erst verspätet zum DFB-Team ins Trainingslager nachgereist ob eines Magen-Darm-Infekts, dann unmittelbar zwei Patzer in den beiden EM-Vorbereitungsspielen gegen die Ukraine (0:0) und gegen Griechenland (2:1). Plötzlich entbrannte die Torhüter-Diskussion in der Nationalmannschaft neu, obwohl Julian Nagelsmann sie mit aller Macht unterdrücken wollte.

Natürlich misslang dieser Plan, denn selbst im Ausland sorgte Neuers Auftritte für Verwunderung, wie die Reaktionen in der internationalen Presse zeigen. Besonders nach dem Patzer gegen Griechenland, als Neuer einen Flachschuss nach vorne abprallen ließ, aus dem das 0:1 entsprang, war das Echo unüberhörbar.

Internationale Presse reagiert auf Neuer-Patzer

„Manuel Neuer servierte Georgios Masouras das Gegentor auf dem Silbertablett…“, schrieb die französische Sportzeitung L‘Equipe.

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„Fans sehen die Zeit gekommen, dass Manuel Neuer seine internationale Karriere beenden sollte nach dem Fehler in Deutschlands Testspiel gegen Griechenland. Die deutsche Nummer eins feierte einen Sieg im 118. Länderspiel und dem Warm-up für die EM, er wird aber nicht gern daran zurückdenken“, berichtete derweil die englische Daily Mail.

Und in Spanien wurde die brisante Frage gestellt, die fast schon unweigerlich auf die ungewöhnlichen Aussetzer des einstigen Welttorhüters folgen musste. „Was ist mit Neuer los? Manuel Neuer ist in Deutschland unantastbar, aber... inwieweit?“

Klar ist: Mit Marc-André ter Stegen steht ein Toptorhüter als Alternative bereit. Der 32-jährige Schlussmann wird von so manchem Fan als eigentlicher Stammtorhüter gefordert. Das Schweizer Medium Blick titelt: „Nagelsmann hat sich früh auf Manuel Neuer als Nummer 1 im Tor festgelegt, obwohl Marc-André ter Stegen beim FC Barcelona überzeugt. Das könnte nun für Unruhe sorgen.“

Nagelsmann demonstrierte wohl auch in Erwartung der Reaktionen, die er schon im Vorfeld als unsinnig bezeichnete, Vertrauen in seinen Keeper. Er rüttelte nicht an der Entscheidung, ihn zur unangefochtenen Nummer eins zu machen. Und folgt damit dem Beispiel seiner Vorgänger.

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Ist die Treue zu Neuer bedingungslos?

Denn auch Joachim Löw und Hansi Flick hatten bedingungslos auf Neuer gesetzt. Vor der WM 2018 kehrte Neuer nach einer langen Verletzung zurück und wurde umgehend wieder in den Kasten beordert. Was damals gerade in der Öffentlichkeit im Sinne des Leistungsgedanken teilweise als falsches Signal gewertet worden war.

Und spätestens beim blamablen Ausscheiden in der Vorrunde der WM 2022 in Katar waren die Zweifel an Neuer lauter geworden. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sagte damals: „Er hat Fehler gemacht, die man von ihm nicht kennt.“ Eine Aussage, die zwei Jahre später immer noch Gültigkeit hat.

Und doch gibt es auch gewichtige Argumente pro Neuer. Bereits aus zahlreichen Vereinsspielen auf höchster internationaler Ebene ist bekannt, dass die Bayern-Legende in den wichtigen Momenten meist zur Stelle ist. Auch gegen Griechenland zeigte er seine Klasse mehrmals. Und zuletzt bei den Halbfinalspielen gegen Real Madrid patzte er zwar entscheidend, hielt sein Team zuvor aber überhaupt erst im Spiel.

Und während sich von außen die kritischen Stimmen mehren, ist Neuer die interne Unterstützung sicher. Auch die eigenen Nationalspieler um Jamal Musiala, Benjamin Henrichs und Maxi Mittelstädt standen am Freitagabend hinter Neuer, verteidigten ihn und kritisierten die Öffentlichkeit. „Ich finde es nicht gut, dass da von außen Druck reingebracht wird, einfach in Ruhe lassen“, forderte Henrichs in der Mixed Zone in Mönchengladbach.

Die Diskussionen werden aber mindestens bis zum Eröffnungsspiel am Freitag gegen Schottland weitergehen. Und das selbst kreiert. Durch Patzer von Manuel Neuer.