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Europa League: Eintracht Frankfurt krönt wechselvolle Saison mit zahlreichen Hürden

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Europa League: Eintracht Frankfurt krönt wechselvolle Saison mit zahlreichen Hürden

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Frankfurts steiniger Weg ins Glück

Mit dem Sieg gegen die Rangers krönt Eintracht Frankfurt eine Saison, die denkbar schlecht anfing. Am Ende meisterten die Hessen alle Hürden, die sie auf dem Weg zum Triumph vorfanden.
Nach dem Triumph in der Europa League zeigen sich Sebastian Rode, Filip Kostic und Peter Fischer besonders fannah.
Johannes Fischer
Johannes Fischer

Als die goldfarbenen Papierschnipsel durch die warme Luft des Pizjuán-Stadions wirbelten und der Pokal von einem Spieler zum nächsten wanderte, war das Glück von Eintracht Frankfurt perfekt.

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Der Bundesligist hatte auch das 13. Spiel seiner beeindruckenden Europa-League-Saison nicht verloren und schwang sich durch den 5:4-Sieg im Elfmeterschießen gegen die Glasgow Rangers völlig verdient zum Europa-League-Sieger auf. (Pressestimmen zum Eintracht-Sieg)

Es war der Schlusspunkt einer Entwicklung, die zum Saisonstart nicht zu erahnen war - und die auch unterwegs etliche Hürden aufwies.

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Rückblende, April 2021. Gerade hatte Adi Hütter seinen Abschied aus Frankfurt bekannt gegeben. Er wolle mit der Eintracht noch etwas Historisches erreichen, ehe er Richtung Gladbach weiterziehe, kündigte der Trainer an. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)

Hütter und Bobic: Abschied mit Misstönen

Es folgte: der Absturz. Statt des erstmaligen Einzugs in die Champions League schleppten sich die Hessen gerade noch in die Europa League.

Zusammen mit dem ebenfalls scheidenden Geschäftsführer Fredi Bobic und Top-Torjäger André Silva verabschiedete sich Hütter unter Misstönen - ein bisschen nach dem Motto: nach mir die Sintflut.

Die Sintflut kam auch, allerdings erfasste sie am Ende nicht die Eintracht, sondern ihre Gegner in Europa. Nach einer Gruppenphase, in der es zwar bisweilen noch hakte, die Frankfurt aber als souveräner Sieger abschloss, startete die Elf von Trainer Oliver Glasner in der K.o.-Phase durch.

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Betis Sevilla, FC Barcelona, West Ham United und die Rangers räumte der Bundesligist nach und nach aus dem Weg und krönte sich zum zweiten Europapokalsieg nach 1980.

Kostic-Wirbel löst sich in Wohlgefallen auf

Dabei begann die Saison auf die schlechtmöglichste Art und Weise, als die Eintracht gegen Drittligist Waldhof Mannheim mit Pauken und Trompeten in der ersten Runde des DFB-Pokals rausflog. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)

Dazu gesellte sich der Ärger um Filip Kostic, der seinen Wechsel zu Lazio Rom erzwingen wollte und das Bundesligaspiel bei Arminia Bielefeld (1:1) unter fragwürdigen Begleiterscheinungen sausen ließ.

Kostic meldete sich krank, doch das Eintracht-Umfeld witterte einen Streik. Dass der Flügelstürmer am Ende doch in Frankfurt blieb, erwies sich im Nachhinein für beide Parteien als goldrichtig. Ohne Kostic, so viel dürfte klar sein, hätte Frankfurt die Europa League nicht gewonnen.

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Die Pokal-Schlappe war der missratene Start in eine schwierige Startphase, denn auch danach lief es sehr holprig. Bis zum ersten Sieg mussten die Fans bis Ende September warten, als die Eintracht 1:0 in Antwerpen gewann.

Glasner: „... den hätte ich für verrückt erklärt“

Nach einer 0:2-Niederlage beim VfL Bochum am 24. Oktober gab es im Umfeld Stimmen, die Hütters Nachfolger Oliver Glasner anzählten. Und Kapitän Sebastian Rode grantelte: „Ich hoffe, dass jetzt jeder gemerkt hat, was in der Bundesliga abgeht und wie man hier Fußball spielen muss.“

Konstanz brachte die Glasner in der Bundesliga zwar auch weiterhin nicht auf den Rasen, doch aus den gefährlichen Regionen verabschiedete man sich mit drei Siegen in Folge noch vor Weihnachten.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Zweifel an Glasner bereits weggewischt, zumal sich die Eintracht souverän für die K.o.-Phase der Europa League qualifizierte.

Torwart Kevin Trapp gewann mit Eintracht Frankfurt die Europa League
Torwart Kevin Trapp gewann mit Eintracht Frankfurt die Europa League

Während sich die Eintracht auch im neuen Jahr in der Liga eher als launische Diva vom Main präsentierte und eine wellenförmige Entwicklung hinlegte, mauserte man sich in Europa zum Schrecken der höher geschätzten Konkurrenz.

Das Last-Second-Remis bei Real Betis im Achtelfinale, als Martin Hintereggers Kopfball ein Elfmeterschießen verhinderte, erwies sich als Initialzündung. Barca, West Ham und Rangers konnten danach den Lauf der Eintracht nicht mehr stoppen.

„Hätte mir jemand nach dem Ausscheiden im Pokal in Mannheim gesagt, dass wir ein gutes halbes Jahr später gegen den FC Barcelona gewinnen und ins Halbfinale der Europa League einziehen, den hätte ich für verrückt erklärt“, sagte Glasner am 14. April nach dem 3:2-Sieg bei Barca.

Gut möglich, dass der Eintracht-Coach auch an seinen unglücklichen Start in Mannheim dachte, als die goldfarbenen Schnipsel auf die Eintracht-Helden rieselten - und die Stadt ihre Helden einen Tag später auf dem Römer feierte.