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Frohms beim VfL Wolfsburg degradiert - das sind die Gründe

Das steckt hinter Frohms‘ Degradierung

Merle Frohms ist nicht mehr die Nummer eins beim VfL Wolfsburg. Trainer Tommy Strott erklärt die Gründe für den Wechsel zwischen den Pfosten.
Dem VfL Wolfsburg gelingt ein souveräner Jahresauftakt in der Frauen-Bundesliga. Am Ende entscheiden die Standards von Svenja Huth das Spiel.
Merle Frohms ist nicht mehr die Nummer eins beim VfL Wolfsburg. Trainer Tommy Strott erklärt die Gründe für den Wechsel zwischen den Pfosten.

Die ehemalige Nationaltorhüterin Merle Frohms ist nur noch die Nummer zwei beim siebenmaligen Meister VfL Wolfsburg! Das gab Trainer Tommy Stroot bereits am Montagabend bekannt - und verriet nun seine Gründe dafür.

„Wir haben unser System umgestellt und auch das Torwartspiel hat sich ein Stück weit verändert, als wir es die letzten dreieinhalb Jahre gespielt haben“, erklärte Stroot. Auch aufgrund ihrer Körpergröße (laut VfL-Angaben 1,80 Meter zu 1,75 Meter bei Frohms) passe Borbe besser zu diesem Stil.

„Wir haben eine sehr gute Anneke gesehen, die das mitbringt, was vielleicht konträr zu Merle steht“, sagte der Coach nach dem 3:0 gegen Carl Zeiss Jena am Montag, bei dem Borbe erstmals zwischen den Pfosten stand.

Frohms verlässt Wolfsburg im Sommer

Dabei zeigte die 24-Jährige eine „souveräne Leistung“, strahle „Lockerheit und Risikobereitschaft“ aus. Die Entscheidung sei dabei wohl überlegt und nicht aus der Emotion heraus gefallen.

„Merle hat die Entscheidung sehr professionell aufgenommen. Persönlich können wir ihr nichts vorwerfen. Sie ist jeden Tag mit Vollgas dabei“, stellte Stroot klar.

Zuletzt hatte der VfL bestätigt, dass Frohms den Klub zum Saisonende verlassen wird. Es wird ihr zweiter Abschied aus Wolfsburg, wo sie einst als Nummer 2 hinter Almuth Schult ihre Karriere im höherklassigen Bereich begonnen hatte.

Nach Zwischenstationen beim SC Freiburg und Eintracht Frankfurt war Frohms 2022 zu den Wölfinnen zurückgekehrt.

Nun ist ein Wechsel nach England im Gespräch - der Abschied im Sommer hat laut Stroot aber „Nullkommanull“ damit zu tun, dass sie ihren Stammplatz im Tor verloren hat. Grund sei vielmehr die positive Entwicklung der 24 Jahre alten Borbe in den vergangenen Monaten.

Frohms verlor DFB-Stammplatz und trat zurück

Frohms - bei der EM 2022 und der WM 2023 die Nummer 1 im deutschen Tor - hat in den vergangenen acht Monaten einen steilen sportlichen Abstieg erlebt: Vor den Olympischen Spielen in Paris hatte sie unter Horst Hrubesch ihren Stammplatz in der Nationalmannschaft an Ann-Katrin Berger verloren. Frohms kritisierte später, die Kommunikation ihrer Ausbootung sei „nicht glücklich gelaufen“.

Nach Olympia trat Frohms nach 52 Einsätzen im DFB-Dress aus der deutschen Auswahl zurück - nach eigenen Angaben aber nicht aus Trotz: Die Entscheidung sei bereits während der WM 2023 gereift, die Rolle als deutsche Nummer 1 sei aber auch „körperlich und mental sehr fordernd“ gewesen, begründete Frohms. Sie freue sich, „nach intensiven Jahren mit sportlicher Doppelbelastung wieder mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben“.

Frohms Abschied aus Wolfsburg ist nicht der einzige große Einschnitt im Sommer: Auch Nationalspielerin Jule Brand wird den Verein mit noch unbekanntem Ziel verlassen.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)