Als Deutschlands Halbfinal-Einzug bei der Europameisterschaft der Fußballerinnen geschafft war, zählte sowieso allein das.

2:0 (1:0) gegen Österreich, nicht unbedingt mit ganz so viel Glanz und Gloria wie bei den vorangegangenen Auftritten, doch beim jungen DFB-Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, das nun auf die Siegerinnen des Duells zwischen Frankreich und den Niederlanden (Sonntag, ab 21 Uhr im SPORT1-Liveticker) trifft, war die Welt schwer in Ordnung.

Auch bei Klara Bühl. Die 21-Jährige vom FC Bayern konnte da schon längst wieder über sich selbst lachen, nachdem sie kurz zuvor an einer Szene noch merklich zu knabbern gehabt hatte. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Frauen-EM 2022)

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Was war passiert? Die Linksaußen hätte in der 82. Minute am zweiten Pfosten einen sauberen Querpass der späteren Torschützin Alexandra Popp aus wenigen Metern nur noch über die Linie drücken müssen, setzte ihren Abschluss aber daneben.

Eine Situation, die Erinnerungen an Mario Gómez‘ Fehlschuss bei der EM 2008, damals ebenfalls gegen Österreich, weckte und auch einige Mitspielerinnen schmunzeln ließ.

Danach musste Bühl vom Feld, wurde aber von Voss-Tecklenburg gleich geherzt und getröstet.

Frauen-EM: Bühl-Fehlschuss erinnert an Gómez

Als die kuriose Szene im Stadion hinterher noch einmal gezeigt wurde, so schien es, wollte Bühl zwar am liebsten noch einmal im Rasen versinken, hielt sich die Hände vor die Augen. (DATEN: Gruppen und Tabellen der Frauen-EM 2022)

„Wir verzeihen dir trotzdem, Klara!“, scherzte der englischsprachige Twitter-Account der Nationalmannschaft und schlug vor, das Bild der fassungslosen Bühl als Profilfoto für die WhatsApp-Gruppe der Mannschaft zu übernehmen.

Kurz darauf war die Mini-Schmach denn aber schon wieder abgehakt, und die überragende Turnierspielerin zeigte sich bestens gelaunt und konnte über ihren kleinen Fauxpas lachen. (NEWS: Alles Wichtige zur Frauen-EM 2022)

Sie hoffe natürlich, „dass so etwas in der nächsten Zeit nicht wieder vorkommt. Ich werde daraus lernen und den nächstes Mal reinschieben, keine Frage“, versicherte Bühl. Weitere Chancen könnten sich dank des Halbfinal-Einzugs ja schon bald ergeben.

„Wir genießen, dass wir weiter sind. Die Laune ist entsprechend gut“, sagte Bühl, die während der souveränen Vorstellung noch einen Distanzschuss an den Querbalken gesetzt (78.), vor allem aber dabei geglänzt hatte, als sie nach einem Ballverlust von Österreichs Carina Wenninger blitzschnell reagierte und die Führung durch Lina Magull vorbereitete (25.).

Klara Bühl nach Österreich-Spiel geehrt

Ohnehin zählt Bühl dank ihrer Dynamik und Athletik zu den großen deutschen Stützen, stand auch in allen vorangegangenen Gruppenspielen in der Startelf und erzielte beim 2:0-Sieg gegen Spanien schon nach drei Minuten die Führung.

„Wenn man ihre ersten vier Spiele sieht, dann ist sie einfach eine enorm wichtige Spielerin für uns, die uns ganz viel Energie gibt“, betonte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und lobte Bühls „großes Herz“ und „harte Arbeit, sie macht das immer mit einem Lächeln“.

Der Lohn nach dem Sieg gegen Österreich war denn auch, dass sie zur Spielerin des Spiels gewählt wurde - und mit der Trophäe in der Hand längst wieder strahlen konnte.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)