Zufall? Oder glücklich über den Schlappen gerutscht? Von wegen! Das Siegtor von Weltfußballerin Aita Bonmatí für Weltmeister Spanien im EM-Halbfinale gegen Deutschland (1:0 n.V.) war genau so geplant.
Frauen-EM: Zufall? Bonmatí plante den Geniestreich gegen Berger
Zufall? Bonmatí plante Geniestreich
„Wir haben sie analysiert“, sagte Bonmatí über DFB-Torhüterin Ann-Katrin Berger, „und sind zu dem Schluss gekommen, dass der kurze Pfosten manchmal verwaist ist. Ich habe keine Sekunde gezögert.“
So überrumpelte die 27 Jahre alte Mittelfeldspielerin vom FC Barcelona die bis dahin so starke Berger und brachte Spanien erstmals ins EM-Endspiel. Dabei hatte sie zwischenzeitlich selbst Zweifel, ob es noch was werden würde mit dem Finale am Sonntag (18.00 Uhr im LIVETICKER) gegen Titelverteidiger England - wegen Berger. „Sie hat auf sehr hohem Niveau gespielt. Wir hatten das Gefühl, dass sie jeden unserer Schüsse halten würde.“
Doch dann kam der Moment in der 113. Minute als Bonmatí rechts im Strafraum nahezu an der Grundlinie zu einer vermeintlichen Flanke ansetzte und stattdessen den Ball ins kurze Eck schoss. Berger hatte spekuliert und wurde fatal getäuscht.
Dabei verriet auch Nationaltrainerin Montserrat Tomé, dass exakt solche Szenen zuvor Thema waren bei Spanien. „Wir wussten, dass Berger einen Schritt nach rechts macht und damit die kurze Seite ungeschützt lässt.“
Spanien plante Bonmatís Geniestreich
Sie fügte an: „Zusammen mit Carlos, dem Torwarttrainer, haben wir beobachtet, dass Berger bei Flanken oder Schüssen einen Schritt nach rechts machte und damit die kurze Seite ungeschützt ließ.“
Angesprochen auf diese Aussagen sagte Berger anerkennend: „Da haben sie ihre Hausaufgaben wahrscheinlich gut gemacht. Ich weiß nicht, wie oft ich auf dem kurzen Pfosten Tore kassiert habe in meiner Karriere. Da sehe ich kein Bild davon, aber wenn sie das so sagen dann werden sie einen Grund haben.“
Die Torhüterin nahm die gesamte Verantwortung auf sich. „Meine Schuld. Die kurze Ecke ist meins. Ich hätte es besser wissen sollen, weil eine brillante Spielerin wie Bonmatí sieht natürlich die kleinste Lücke.“
-----
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)