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Der deutsche EM-Kapitänsfluch

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Unheimlicher Fluch erfasst DFB

Die deutschen Fußballerinnen und Fußballer haben bei ihren EM-Auftritten mit einem Kapitänsfluch zu kämpfen.
Die Verletzung von DFB-Kapitänin Giulia Gwinn überschattet den deutschen Auftaktsieg bei der EM gegen Polen. Die Mitspielerinnen spenden Trost.
Die deutschen Fußballerinnen und Fußballer haben bei ihren EM-Auftritten mit einem Kapitänsfluch zu kämpfen.

Fußball-Deutschland leidet mit Giulia Gwinn. Im ersten EM-Spiel gegen die Polinnen verletzte sich die deutsche Kapitänin schwer und schied unter Tränen aus. Sie wird mit einem Innenbandriss im Knie in diesem Turnier nicht mehr zum Einsatz kommen.

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Da werden bei Fußballfans Erinnerungen wach – an einen seltsamen Kapitänsfluch, der nun auch bei den Frauen angekommen zu sein scheint. Bei einer EM die Spielführerbinde zu tragen oder zumindest dafür vorgesehen zu sein, war oft ein schlechtes Omen für DFB-Vertreter – wenn auch bisher nur bei den Männern.

Es begann schon ein Jahr vor der dann so erfolgreichen EM 1980, als die Torwartlegende Sepp Maier auf regennasser Fahrbahn mit dem Wagen schwer verunglückte, lebensgefährliche Verletzungen erlitt und nie mehr Fußball spielen konnte. Immerhin war Zeit genug für Bundestrainer Jupp Derwall, einen Nachfolger zu finden.

EM-Kapitänsfluch begann 1980

Dann kamen die Einschläge näher. Vor der EM 1988 im eigenen Land verletzte sich der damalige Frankreich-Legionär Klaus Allofs (Olympique Marseille) beim Oster-Turnier in Berlin und wurde nach der Meniskus-Operation im April nicht mehr rechtzeitig fit. So ernannte Teamchef Franz Beckenbauer Lothar Matthäus zum Kapitän.

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Der führte Deutschland zum WM-Triumph 1990 und sollte das auch bei der EM 1992 in Schweden tun. Doch an Karfreitag 1992 erlitt der Profi von Inter Mailand im Spiel gegen Parma einen Kreuzbandriss und der Kicker titelte: „Die Passion des Matthäus.“

Weltmeister Paul Breitner fand: „Wir müssen damit rechnen, dass dies das Ende der ganz großen Karriere von Lothar Matthäus bedeutet.“ Das war es nicht, aber in Schweden vertrat ihn Rudi Völler. Doch nicht lange.

Matthäus, Völler - viele verletzte Kapitäne

Denn nun kam es zu einem mysteriösen Verletzungs-Hattrick während der Turniere. Dreimal in Folge machten die deutschen Kapitäne nur das erste Spiel.

Rudi Völler brach sich zum Auftakt gegen die GUS nach 25 Minuten den linken Unterarm und musste aus Schweden abreisen. Seine EM dauerte nur 45 Minuten. Bundestrainer Berti Vogts klagte: „Erst Lothar, nun Rudi. Das ist, als müsste Holland auf Gullit und van Basten verzichten. Mit Rudi hat die Mannschaft eine Symbolfigur verloren.“

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1996 in England erwischte es nicht nur (bereits im Vorfeld) erneut Lothar Matthäus (Achillessehnenriss), sondern auch Jürgen Klinsmann (gesperrt) und dann dessen Vertreter Jürgen Kohler. Dessen EM endete nach zehn Turnier-Minuten gegen die Tschechen mit einer Knie-Verletzung.

Als dann Klinsmann zurückkehrte, verletzte er sich gegen Kroatien im Viertelfinale und fiel fürs Halbfinale gegen England aus. Wie durch ein Wunder schaffte er es aber zum Finale gegen die Tschechen wieder ins Team, das den Pokal holte.

Auch deutsche Damen betroffen

Und 2000? Da fiel Oliver Bierhoff im Training nach dem ersten Spiel für die EM in den Niederlanden und Belgien aus. Der DFB hatte ein Showtraining beim Heimatverein des damaligen Präsidenten Egidius Braun organsiert, aber der Platz des Amateurklubs war alles andere als EM-reif.

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Bierhoff knickte um und erlitt einen Muskelfaserriss, womit ihm wenigstens das blamable Aus in der Vorrunde erspart blieb. Erst mit Oliver Kahn (2004) endete der Kapitäns-Fluch vorübergehend.

Bis 2016, als es Bastian Schweinsteiger nach seiner Verletzung nicht gleich in die Startelf schaffte und von Manuel Neuer vertreten wurde. Immerhin kämpfte sich „Schweini“ noch ins Team zurück, das bis ins Halbfinale kam.

Bei den Frauen scheint sich nun eine Parallele anzubahnen. 2022 erwischte es Alexandra Popp bekanntlich noch beim Warmlaufen vor dem Finale gegen England, wegen muskulärer Probleme konnte sie nicht spielen. Giulia Gwinn kam nun erst gar nicht so weit. Hoffen wir das Beste für ihre Nachfolgerin...