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Deutscher EM-Wahnsinn: "Geisteskrank, wirklich"

Irres EM-Drama! „Geisteskrank“

Die DFB-Frauen spielen gegen Frankreich im EM-Viertelfinale 107 Minuten in Unterzahl. Die Partie wird im Elfmeterschießen entschieden.
Torhüterin Ann-Katrin Berger avanciert im EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich zur Matchwinnerin. Hinterher erklärt sie die entscheidenden Momente.
Die DFB-Frauen spielen gegen Frankreich im EM-Viertelfinale 107 Minuten in Unterzahl. Die Partie wird im Elfmeterschießen entschieden.

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist dramatisch ins Halbfinale der Frauen-EM eingezogen! Das DFB-Team schlug Frankreich nach 107-minütiger Unterzahl nach Elfmeterschießen mit 7:6. Nach der regulären Spielzeit sowie am Ende der Verlängerung stand es 1:1. Im Halbfinale kommt es zum Showdown gegen Spanien.

Torhüterin Ann-Katrin Berger parierte direkt den ersten französischen Elfmeter von Amel Majri. Deutschland verwandelte seine ersten drei Versuche, ehe der Schuss der kurz vor dem Elfmeterschießen eingewechselte Sara Däbritz die Latte touchierte und über das Tor flog.

Frankreich glich danach aus und es wurde zum Sudden Death. Sjoeke Nüsken traf den siebten Elfmeter für Deutschland, ehe Berger den Versuch von Alice Sombath hielt und zur Heldin wurde.

Irres EM-Drama für Deutschland! „Geisteskrank, wirklich“

Kapitänin Janina Minge fehlte nach dem Spiel im ZDF-Interview beinahe die Worte: „Geisteskrank, wirklich. Wir sind einfach unfassbar froh, dass wir das über die Zeit gebracht haben.“

Die Defensivspielerin fügte hinzu: „Ich bin unfassbar stolz auf uns. Ich weiß nicht, woher wir die Kraft hergenommen haben. Nach der Roten Karte war für uns klar, dass wir ins Elfmeterschießen müssen und dort dann weiterkommen.“

Vor allem auch die Atmosphäre habe das Team nach vorne gepeitscht. „Die Fans – das war unfassbar. Ich weiß nicht, ob ich sowas jemals erlebt habe”, schwärmte Minge.

Hendrich sieht früh Rot

Vor dem Spiel sorgte Bundestrainer Christian Wück für eine doppelte Überraschung. Er stellte zum einen das System auf 3er- respektive 5er-Kette und nahm zudem Lea Schüller vom FC Bayern aus der Sturmspitze heraus. Für sie stand Giovanna Hoffmann in der Startformation.

Die Partie begann denkbar schlecht für das deutsche Team, denn schon nach 13 Minuten sah Kathy Hendrich die Rote Karte. Die neu in die Startelf rotierte Innenverteidigerin hatte ihre Gegnerin Griedge Mbock im Strafraum an den Haaren gezogen.

Nüsken sorgt für den Ausgleich

Zudem gab es dafür einen Elfmeter, welchen Grace Geyoro zur französischen Führung verwandelte. Die DFB-Frauen ließen sich in Unterzahl davon aber nicht beeindrucken und versuchten, ihr Spiel weiter durchzuziehen.

Dies gelang, denn in der 25. Minute glich Deutschland durch ein Kopfballtor nach einer Ecke von Sjoeke Nüsken aus. Im Anschluss daran lieferten sich die Teams ein packendes Duell.

DFB-Frauen vergeben Strafstoß

Nach dem Seitenwechsel ließ Geyoro Frankreich in der 57. Minute zum zweiten Mal jubeln, allerdings nur kurzzeitig, denn es lag zuvor eine Abseitsstellung von Maelle Lakrar vor. Dadurch wurde der Treffer nach VAR-Einsatz zurückgenommen.

Das Drama nahm weiterhin seinen Lauf, als Jule Brand in der 68. Minute einen Foulelfmeter herausholt. Nüsken trat zum Strafstoß an, doch scheiterte an Frankreichs Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin.

Berger mit Wahnsinns-Parade

Die Partie endete daraufhin mit 1:1 nach der regulären Spielzeit, wodurch es in die Verlängerung ging. Dort gelang der deutschen Keeperin Ann-Katrin Berger in der 103. Minute eine Wahnsinns-Parade.

Janina Minge fälschte eine französische Flanke mit dem Kopf so ab, dass der Ball über Berger flog.

Die Torhüterin hechtete und konnte ihn Zentimeter vor der Torlinie wegkratzen. Das Viertelfinale wurde letztlich im Elfmeterschießen entschieden.