Der lockere 10:0-Sieg über Auckland City lieferte einige schöne Geschichten. Jamal Musiala feierte ein Drei-Tore-Comeback, Thomas Müller wurde von den Fans gefeiert und Lennart Karl kam zu seinem ersten Profi-Einsatz.
FC Bayern: Handbremse beim Talente-Boom
Handbremse beim Talente-Boom
Dabei zeigte der gerade mal 17-Jährige eine ordentliche Leistung. Er brachte tatsächlich viel Schwung mit und wirkte hochmotiviert.
„Lenni hat diese Fähigkeit, im letzten Drittel immer gefährlich zu sein. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir an Torgefahr verlieren, wenn er spielt“, sagte Trainer Vincent Kompany im Anschluss an die Partie bei DAZN. Und weiter: „Gut für Bayern, gut für ihn, dass er sein Debüt gefeiert hat.“
„Kompany nimmt den Wettbewerb ernst“
Ein Lob, das dem Youngster guttun dürfte. Und: Karls Einsatz ist Balsam auf die Seele all jener Bayern-Fans, die sich mehr Chancen für den Nachwuchs wünschen oder gar eine Art Jugendwahn fordern. Eine extreme Frischzellenkur dürfte aber weiter ausbleiben.
„Es gab ja auch Spekulationen, Lennart Karl könne vielleicht von Anfang an spielen. Aber da hat Kompany bewiesen, dass er den Wettbewerb ernst nimmt und hier keine Experimente veranstalten will“, sagt SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger in der aktuellen Folge des Podcasts „Die Bayern-Woche“.
Gerade im kommenden Spiel gegen die Boca Juniors (Samstag, 3 Uhr im LIVETICKER) erwarte er erneut erfahrene und arrivierte Kräfte auf dem Platz.
Kompany vorsichtig
Bereits in der zurückliegenden Saison setzte Kompany nur dosiert auf den regelmäßigen Einsatz von Nachwuchskräften. Es wirkte nach der titellosen Spielzeit davor so, als wolle der Belgier vor allem die Meisterschaft eintüten und schnell den Münchner Mindestanforderungen gerecht werden – auch um selbst nicht in die Kritik zu geraten.
Bei der Klub-WM in den USA ergibt sich nun erneut eine Situation, in der Kompany auf dem Platz liefern muss – schließlich wollen die Bayern keinen Schönheitswettbewerb oder Jugendförderpreis gewinnen. Es geht um die satten Prämien der FIFA.
Einer der Leidtragenden: Adam Aznou
„Ich habe den Eindruck, dass sich Kompany Stück für Stück an eine Stammelf rantasten will. Wenn es nach der Gruppenphase wirklich ernst wird, wird vermutlich auch nicht mehr viel gewechselt oder ausprobiert“, erklärt Kumberger und sagt: „Es wird auch nicht so getan, als würden bei der Klub-WM andere Ansprüche herrschen. Egal, wo der FC Bayern spielt: Er ist zum Siegen verdammt.“
Da sei es nun einmal schwer, dem Nachwuchs massenweise Spielzeit zu gewähren. Ein Leidtragender dieser Marschroute ist aktuell Adam Aznou. Der marokkanische Nationalspieler kam gegen Auckland zu lediglich acht Spielminuten.
Die ganze Diskussion um die Talente beim FC Bayern sowie alles zu den aktuellen Brennpunkten-Themen rund um den Rekordmeister hören Sie in der neuen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Bayern-Woche“ mit Moderatorin Madeleine Etti und Chefreporter Stefan Kumberger.
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