Sein Debüt sorgte für Verwirrung! Als Jobe Bellingham in der 59. Spielminute für Pascal Groß ins Spiel kam, steckte auf der Haupttribüne des MetLife Stadium eine Gruppe von vier Männern die Köpfe zusammen: Bellingham? Hat der nicht bei Real gespielt?
Bellingham-Debüt sorgt für Verwirrung
BVB-Debüt sorgt für Verwirrung
Erst als ein offenbar fachkundiger Fünfter mit frisch gezapftem Bier zurückkam, konnte Licht ins Dunkel gebracht werden. Wer mag es ihnen verdenken? Jobe ist seinem um zwei Jahre älteren Bruder Jude wie aus dem Gesicht geschnitten.
Auch von der Statur her ähneln sich die Brüder (Jobe ist fünf Zentimeter größer). Der erste Auftritt des neuen Bellinghams in Dortmund weckte aber durchaus Erinnerungen an die Zeit seines Bruders bei Schwarz-Gelb.
Bellingham überzeugt bei seinem Debüt
Jobe forderte von Sekunde eins an die Bälle, dirigierte, stellte seinen Körper geschickt zwischen Gegenspieler und Spielgerät und verteilte das Leder im Mittelfeld. Wenige Augenblicke später ging er so energisch in den Zweikampf mit Canobbio, dass dieser erstmal liegen blieb - kein Foul. Sofort war klar: Der 19-Jährige schreckt vor nichts zurück.
Doch er glänzte auch mit Übersicht. In der 74. Spielminute schaltete er blitzschnell um, verzichtete auf den Steckpass auf den im Abseits stehenden Julian Brandt, zögert kurz und bediente Serhou Guirassy. Dem Stürmer fehlten ein paar Schritte, um vor seinem Gegenspieler an den Ball zu kommen.
Es war offensichtlich: Bellingham nahm Einfluss auf den bis dato alles andere als engagierten Auftritt der Dortmunder. Er strahlte etwas aus.
„Es war ein ordentliches Debüt“, sagte Teamkollege Waldemar Anton. „Es ist immer schwer reinzukommen. Er ist ein herausragender Fußballer. Ich hoffe, er wird uns in den nächsten Wochen noch weiterhelfen.“
Kovac schwärmt von Bellingham
„Er ist völlig fit, 100 Prozent. Er ist körperlich in einem sehr, sehr, sehr - wirklich sehr guten Zustand. Das hat mich schon überrascht“, lobte Niko Kovac bereits am Montagabend auf der Pressekonferenz.
Zugleich verriet er aber auch, dass der Neuzugang nicht in der Startelf stehen werde: „Ich denke schon, dass die eine Woche, die er jetzt bei uns ist, nicht reicht, um alle Abläufe und Prinzipien, die wir haben, zu verinnerlichen. Außerdem haben diejenigen, die in der Bundesliga in letzter Zeit so erfolgreich gespielt haben, den Vorrang.“
Im kommenden Spiel gegen Mamelodi Sundowns (Samstag, ab 18 Uhr im Liveticker) dürfte er in den Startelf-Gedankenspielen seines Trainers eine deutlich größere Rolle einnehmen.
Denn mit seiner rund 30-minütigen Eigenwerbung zwingt er Kovac fast schon zum Umdenken. Und die Männergruppe auf der Haupttribüne dürfte ihn nicht so schnell wieder verwechseln.