Es war eine Art „running gag“ in der ersten Saison von Vincent Kompany als Cheftrainer des FC Bayern: Immer wenn in der Abwehrreihe Not am Mann war, wurde der Belgier von Fans und Reportern gefragt, ob er nicht kurzfristig als Innenverteidiger einspringen könne.
Wir dieser Bayern-Youngster der neue David Alaba?
Der neue David Alaba?
Nach der Verpflichtung von Jonathan Tah dürfte dieser Scherz seine Wirkung verlieren, doch angesichts der Tatsache, dass Hiroki Ito auf unbestimmte Zeit verletzt ist, Josip Stanisic auf der Außenverteidigerposition spielen muss und ein Abschied von Minjae Kim nicht undenkbar ist, könnte sich ein ganz neues Gesicht in den Fokus spielen: Cassiano Kiala.
Perfekt für Kompany-Fußball: Bayern-Juwel reist zur Klub-WM
Der Innenverteidiger ist gerade einmal 16 Jahre alt – trotzdem nahm ihn Kompany mit in die USA zur Klub-WM. Kiala gilt als spielerisch stark, gut in der Spieleröffnung und technisch versiert.
Sein größter Trumpf ist aber seine Schnelligkeit – perfekt für den Fußball, den der Trainer spielen lässt. Wenn die Innenverteidiger hoch verteidigen sollen, müssen sie im Zweifel schnell wieder zurück sein.
Zur Erinnerung: Matthijs de Ligt wurde einst sein fehlendes Tempo zum Verhängnis. Der Niederländer musste vor einem Jahr gehen.
Kiala trainiert bereits seit April mit den Profis. Dem Vernehmen nach blickt er zu Kompany auf und sieht ihn als perfekten Lehrmeister.
Schließlich war der einst selbst Defensivspezialist und durfte bereits mit 17 Jahren für Anderlecht ran.
Kann Kiala seinem Idol nacheifern?
Kialas Vorbild ist aber David Alaba. Ein Profi, der genau wie er als Jugendlicher zum FCB kam – Alaba aus Wien, Kiala aus seiner Geburtsstadt Berlin.
Dort war der Sohn eines Angolaners und einer gebürtigen Berlinerin bis vor einem Jahr aktiv, ehe er mit seiner Familie nach München zog und am Bayern-Campus aufgenommen wurde.
Seit seinem Wechsel ist Kiala auch in den U-Nationalmannschaft auf dem Weg zur festen Größe. In der U16 des DFB trug er sogar die Kapitänsbinde.
Bayern wollen Kiala behutsam aufbauen
Hört man sich beim Rekordmeister um, hört man immer wieder das Wort „Talent“ – wahlweise heißt es auch „Top-Talent“, „Mega-Talent“ oder „großes Talent“.
Trotzdem will man den jungen Mann behutsam aufbauen – auch weil sein Körper in diesen jungen Jahren noch nicht vollständig ausgereift ist.
SPORT1 weiß: Diesen langsamen Weg nach oben geht die Familie geschlossen mit. Kiala soll nicht verheizt und zu sehr gehypt werden.
Käme der 16-Jährige wirklich bei der Klub-WM zum Einsatz, wäre er nach Paul Wanner der zweitjüngste Pflichtspiel-Debütant in der Geschichte des FC Bayern. Die Chancen dafür stehen gerade zum Auftakt gegen Auckland City (im LIVETICKER) gar nicht mal schlecht.
Und Kompany wird dann nicht mehr gefragt, ob er spielen kann.