Er ist eine Wundertüte! Nicht selten schwanken die Leistungen von Karim Adeyemi zwischen Genie und Wahnsinn. Doch seit Niko Kovac als Trainer bei Borussia Dortmund das Sagen hat, überwiegen die positiven Auftritte. Der 53-Jährige hat den DFB-Star in die Spur gebracht und vertraute ihm beim Sieg des BVB im Achtelfinale der Klub-WM sogar eine neue Rolle an. An der Seite seines kongenialen Partners überzeugte er.
BVB: Bewegt er Kovac zum Umdenken?
Bewegt er Kovac zum Umdenken?
Der 23-Jährige lief am Dienstag in der Doppelspitze neben Serhou Guirassy auf – eine ungewohnte Taktik, die Kovac für das erste K.o.-Spiel wählte. Denn bislang galt: Wenn Guirassy fit war, gab er den alleinigen Stürmer. Diese Formation mit zwei pfeilschnellen Außenspielern war bis dato die von Kovac bevorzugte Herangehensweise.
Lediglich als sich der Guineaner in der Rückrunde mit Adduktorenproblemen herumplagte, vertraute Kovac auf zwei Stürmer: Maxi Beier und Adeyemi. In beiden Spielen ging der BVB als Sieger hervor.
Adeyemi überzeugt in neuer Rolle
Gegen CF Monterrey legte Adeyemi einen aufgeweckten Auftritt hin (SPORT1-Note: 2), lief ständig seine Gegenspieler an und noch wichtiger: Er arbeitete auch im Defensivverbund mit – genau das, was Kovac von seinen Stars und gerade auch von den Offensivspielern erwartet. Dazu bereitete er beide Treffer von Guirassy mit Übersicht und Köpfchen vor.
„Wenn ich links außen spiele, ist da noch eine Auslinie, die ich zu bedenken habe und wenn ich in der Mitte spiele, versuche ich um Serhou herum zu sein, weil ich weiß, was seine Stärken sind. Und ich glaube, er weiß auch, was meine Stärken sind“, erklärte Adeyemi am Tag nach dem Viertelfinaleinzug.
Klare Aufteilung in der Offensive
Die Aufteilung des kongenialen Duos ist klar: Guirassy ist nach wie vor Zielspieler, kann Bälle festmachen und weiterleiten. Adeyemi ist derjenige, der häufig den tiefen Lauf anbietet und dem Neuner die Bälle auflegt – so wie gegen Monterrey.
Zwar gab Kovac dem DFB-Star auch klare Aufgaben mit, doch Adeyemi blieben gegen die Mexikaner deutlich mehr Freiheiten in der Offensive. Das führte zu einigen überraschenden Aktionen und Tiefenläufen. Gleich zweimal krönte das Duo diese Momente mit Treffern. Fakt ist: Adeyemi genoss diese Freiheiten.
Neues BVB-Traumduo? Unterschiedlicher geht es kaum
Adeyemis Mitspieler beschreiben ihn oft als positiv verrückten Kollegen – das komplette Gegenteil von Guirassy. „Außerhalb des Platzes ist er jemand, der sehr ruhig ist. Der nicht so viel redet, aber ich verstehe mich sehr gut mit ihm auf dem Platz. Und das hat gestern sehr viel Spaß gemacht“, betonte Adeyemi.
Vom Typ her komplett unterschiedlich, doch in der Kommunikation auf dem Feld auf gleicher Wellenlänge: Adeyemi und Guirassy haben das Zeug zum neuen BVB-Traumduo.