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Regionalliga: TSV 1860 München startet nach Chaoswochen beim FC Memmingen

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Regionalliga: TSV 1860 München startet nach Chaoswochen beim FC Memmingen

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Nach Chaos: 1860 bereit für Neustart

Die Allianz Arena ist Vergangenheit, Regionalliga-Lizenz gerade noch gesichert. Vor dem Saisonstart in Memmingen blicken die Münchner Löwen nach vorn.
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© Credit: SPORT1-Grafik: Davina Knigge/ Getty Images/ picture alliance
Reinhard Franke
Reinhard Franke
Nele Schenker
Nele Schenker
von Reinhard Franke, Nele Schenker

Hinter dem TSV 1860 München liegen harte Wochen. Der Absturz von der Zweiten Liga in die Regionalliga musste erst einmal verarbeitet werden. 

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Doch pünktlich vor dem Saisonstart an diesem Donnerstag beim FC Memmingen (ab 18.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVETICKER) geht der Blick nach vorne.

Denn nachdem die Löwen keine Spielberechtigung für die 3. Liga erhalten hatten, wendete der Klub in dieser Woche den Worst Case der Insolvenz ab. Investor Hasan Ismaik stundete ein 2018 fälliges Darlehen über 10 Millionen Euro für ein weiteres Jahr.

Der Lizenz für die Regionalliga stand damit nichts mehr im Weg. Dazu einigten sich die Löwen am Mittwoch mit dem FC Bayern über den endgültigen Auszug aus der Allianz Arena, die Voraussetzung für die Rückkehr ins Grünwalder Stadion.

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Bierofka: "Das sind meine Jungs"

Nun kann die Mission Neuanfang beginnen. Mit einer neuen erste Mannschaft, die eine verbesserte U23 ist.

"Ich freue mich jeden Tag, dass ich mit meiner jungen Mannschaft trainieren kann", sagt Trainer Daniel Bierofka, der in der Vorsaison die Regionalliga-Mannschaft der Löwen trainierte, im Gespräch mit SPORT1. "Das sind meine Jungs, die betreue ich jetzt seit zweieinhalb Jahren." 

Der 38-Jährige hatte sich früh mit der neuen Situation auseinandergesetzt:

"Mein Vorteil war, dass ich mir schon samstags nach dem Abstieg Gedanken machte und den Kader durchgegangen bin. Da wusste ich nicht mal, ob ich Trainer werde."

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100 Prozent Leidenschaft

Nun ist Bierofka der große Hoffnungsträger. Und formt die neuen Löwen, deren Gerüst aus den drei erfahrenen Spielern Timo Gebhart, Jan Mauersberger und Sascha Mölders besteht.

"Zu den dreien kommt auch noch Aaron Berzel", sagt Bierofka. "Aber zum größten Teil ist das meine Mannschaft. Und mit der hat es mir schon im vergangenen Jahr viel Spaß gemacht und die zwei Jahre vorher auch."

Dass 1860 der "FC Bayern der Regionalliga" sei, will Bierofka nicht hören:

"Wir dürfen keine Luftschlösser bauen, sondern müssen die Jungs unterstützen. Wenn wir dann in einen Flow kommen, dann ist es okay. Aber die ersten Spiele werden sehr schwer werden. Memmingen ist das erste von 36 Spielen, und wir müssen uns jeden Punkt hart erkämpfen."

Frenetischer Applaus bei Trainingsauftakt von 1860
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Frenetischer Applaus bei Trainingsauftakt von 1860

Erfahrene Achse

Was macht die neuen Löwen aus? "Im Team gibt es eine erfahrene Achse, das ist gut. Dazu haben wir noch viele hungrige Spieler", sagt Mölders bei SPORT1.

"Es ist eine sehr aggressive und laufstarke Mannschaft, die 90 Minuten ein hohes Tempo gehen kann", erklärt Bierofka, doch er betont auch: "Man kann nicht erwarten, dass die junge Truppe in paar Wochen alles rausreißt. Wir brauchen auch Fingerspitzengefühl der Fans."

Im vergangenen Jahr sei "zu wenig Herz auf dem Platz" gewesen. Jetzt wünscht sich Bierofka "ein Team, das sich zerreißt."

Der Zusammenhalt soll ein großes Plus werden. "Timo Gebhart ist zwar kein Münchner, aber er wurde bei 1860 ausgebildet. Jan Mauersberger ist Münchner, Daniel Wein auch", sagt der Trainer.

"Die meisten meiner Jungs sind hier ausgebildet worden. Da gibt es eine hohe Identifikation mit dem Verein. Das hat uns in der vergangenen Saison in der Regionalliga durch die Saison getragen, das müssen wir jetzt wieder schaffen."

Mölders' Entscheidung pro 1860

Mölders entschied sich erst vor einigen Tagen für Sechzig. "Ich hatte die vergangenen Wochen mit dem Biero (Bierofka, d. Red.) immer Kontakt, hatte auch einige Angebote. Das Ausland kam nicht infrage, ich habe mich dann bewusst für 1860 entschieden." Da er "lange gut verdient" habe, nehme er die finanziellen Abstriche in Kauf.

"Ich schätze ihn unheimlich. Er geht auf den Platz und es ist ihm egal, wenn da 500 Fans gegen ihn sind", schwärmt Bierofka von Mölders. "Genau so einen Spieler brauche ich jetzt, der die Jungen auf dem Platz führt, der ihnen Sicherheit und Halt gibt."

In Memmingen wird sich zeigen, wie widerstandsfähig die jungen Löwen schon sind.