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Magath rasiert Trainer nach nur fünf Tagen!

Magath feuert Trainer nach fünf Tagen

Felix Magath sorgt wenige Tage nach seinem Amtsantritt für ein Personalbeben bei Viktoria Aschaffenburg. Wird er jetzt zum Heilsbringer?
Felix Magath wird 72 Jahre alt. Das sind seine besten und lustigsten Auftritte der vergangenen Jahre
Felix Magath sorgt wenige Tage nach seinem Amtsantritt für ein Personalbeben bei Viktoria Aschaffenburg. Wird er jetzt zum Heilsbringer?

Nur fünf Tage hat es gedauert, bis Felix Magath in seiner neuen Position als Sportchef von Viktoria Aschaffenburg das erste Mal einschneidend durchgegriffen hat.

Mit Cheftrainer Aytac Sulu, Co-Trainer Dusan Drakulic und dem sportlichen Leiter Sandro Sirigu muss ein Trio seine Posten räumen. Alle waren erst seit Juli im Amt.

Magath begründete das in einer Mitteilung des Vereins damit, dass man „unterschiedliche Ansichten zur langfristigen Ausrichtung“ gehabt habe.

Der Klub erklärte zudem: „Nach einer detaillierten Analyse und einem vertrauensvollen Gespräch zwischen dem neu gewählten Vorstand und den sportlich Verantwortlichen haben sich alle Beteiligten auf die einvernehmliche Beendigung der Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung verständigt.“

Kehrtwende von Magath sorgt für Personalbeben

Magath war in seiner Funktionärskarriere stets ein Mann, der seinen Worten Taten folgen ließ. In diesem Fall ist das Personalbeben jedoch eine Kehrtwende innerhalb weniger Tage.

Noch kurz nach seiner Wahl zum Sportchef hatte sich der 72-Jährige hinter den Trainer gestellt und dem Main Echo gesagt: „Für mich ist der Trainer der wichtigste Mann im Verein und daher ist es meine Aufgabe, ihn zu unterstützen.“

Wie der Kicker berichtet, steht hinter der nun getroffenen Entscheidung der klare Plan, künftig einen regionalen Trainer zu installieren, der möglichst langfristig beim Verein bleiben soll. Sulu habe hingegen kein Bekenntnis zur Zusammenarbeit über das Jahr hinaus abgeben wollen.

Sportlich steckte die Viktoria zuletzt tief in der Krise: In den letzten sechs Spielen der Regionalliga Bayern konnte kein Sieg eingefahren werden. Der bisherige Tiefpunkt: Eine 1:5-Niederlage gegen die Zweitvertretung des FC Bayern München.

„Jeder muss sich fragen, ob diese Leistung reicht“, hatte Kapitän Benjamin Baier gefordert und meinte: „Wir kriegen zu viele Gegentore und machen aus unseren Chancen zu wenig.“

„Im März geht das Geld aus“ - Magath als Heilsbringer?

Als Sportchef soll Magath nun zum Heilsbringer werden und das nicht nur aufgrund der sportlichen Situation. Auch finanziell steht Aschaffenburg kurz vor dem Abgrund.

150.000 Euro sollen im Etat der laufenden Saison fehlen. Entsprechend düster sah zuletzt die Prognose des Vorstandsvorsitzenden Matthias Hartmann aus, der offenbarte: „Stand heute geht uns im März das Geld aus.“

Ein im Profifußball gut vernetzter Magath könnte an dieser Stelle noch besonders wertvoll werden. So kündigte der Sportchef an, seine Kontakte nutzen und Gespräche mit Sponsoren führen zu wollen.

Ein erster Lichtblick: Der Hauptsponsor, die Aschaffenburger IT-Firma Pass-Consulting, hat angekündigt, auf die Rückzahlung von Darlehen in mittlerer sechsstelliger Höhe zu verzichten.

Regionalliga Bayern: Bekanntes Duo kehrt zurück

Sportlich übernehmen mit Daniel Soldevilla und Jürgen Bleistein erst einmal zwei bekannte Gesichter das Steuer. Das Duo hatte den Verein in zwei Ligaspielen und zwei Relegationsspielen in der vergangenen Saison vor dem Abstieg bewahrt und soll nun bis zum Winter übernehmen.

„Wir wurden am Montag gefragt, ob wir für die Positionen zur Verfügung stehen. Wir haben nicht gezögert, weil wir Viktorianer sind und helfen wollen. Auch wenn wir wissen, dass die Situation derzeit nicht einfach ist“, wird Soldevilla vom Verein zitiert.

Am Samstag trifft die Viktoria auf den punktgleichen Tabellennachbarn SpVgg Greuther Fürth II. Ein womöglich wegweisendes Spiel für die Situation in den kommenden Wochen.