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Große DFB-Überraschung! Die Rückkehr des Nagelsmann-Verlierers

Die große Überraschung

Nach dem Ausfall von Yann Aurel Bisseck nominiert der Bundestrainer Thilo Kehrer für die anstehenden Länderspiele nach. Ein Schritt, der durchaus überrascht.
Bundestrainer Julian Nagelsmann äußert sich zu dem Ausraster von Antonio Rüdiger im spanischen Pokalfinale.
Nach dem Ausfall von Yann Aurel Bisseck nominiert der Bundestrainer Thilo Kehrer für die anstehenden Länderspiele nach. Ein Schritt, der durchaus überrascht.

Als der DFB am Sonntagmittag mitteilte, wen Julian Nagelsmann für den verletzten Yann Aurel Bisseck nachnominieren würde, dürften sich einige Fans gewundert haben. Der Bundestrainer entschied sich für Thilo Kehrer und holte damit einen Innenverteidiger zurück, der in der Ära Nagelsmann bisher keinerlei Rolle gespielt hatte.

Ausschlaggebend dürfte dabei gewesen sein, dass sich Kehrer bei der AS Monaco wieder an seine Bestform herangekämpft hat. Unter Trainer Adi Hütter ist er eine absolute Stammkraft in der Innenverteidigung. Die Monegassen belegten in der gerade zu Ende gegangen Saison hinter PSG und Marseille immerhin den dritten Platz und der Jetzt-wieder-Nationalspieler stieg zum Vize-Kapitän auf.

Überraschend ist Nagelsmanns Schritt trotzdem. Unter seiner Führung war eine Nominierung Kehrers nie wirklich Thema. Der 28-Jährige galt als einer der großen Verlierer des Trainerwechsels beim DFB im September 2023. Unter Hansi Flick war er noch regelmäßig zum Einsatz gekommen, der neue Chef ließ Kehrer dagegen links liegen.

Noch im Januar 2024 stellte der Verteidiger in einem Interview mit der Sport Bild verbittert fest, dass es zwischen ihm und Nagelsmann keinerlei Kontakt gegeben habe. Sein öffentlich geäußerter Wunsch nach einer Nominierung für die EM im eigenen Land blieb zudem ungehört. Auch in der Folge sprach er in Interviews immer wieder davon, in die DFB-Elf zurückkehren zu wollen und blieb ohne Erfolg – bis jetzt.

DFB-Sorgen in der Defensive sind groß

Fakt ist: Kehrer hat sich seine jetzige Nominierung durchaus verdient. Fakt ist aber auch: Sie ist aus der Not geboren. Die lange Liste an verletzten Defensivspielern (neben Bisseck unter anderem Antonio Rüdiger, Nico Schlotterbeck und Benjamin Henrichs) spielte eine entscheidende Rolle. Zwar ist der 28-Jährige vielseitig einsetzbar, doch auf der rechten Abwehrseite ist Kapitän Joshua Kimmich gesetzt und vor der Abwehr hat Nagelsmann genügend Alternativen. Kehrer selbst sieht sich ohnehin vor allem als Innenverteidiger.

Gut für Kehrer: Unter Nagelsmann ist niemand für immer chancenlos. Der Bundestrainer beißt sich nicht an den eigenen Entscheidungen fest. Das bewies er unter anderem mit der Rückholaktion von Leon Goretzka. Auch Verletzungen oder durchwachsene Spiele sind nicht automatisch ein Grund nicht nominiert zu werden – siehe Niclas Füllkrug. Gut möglich also, dass in einem Jahr niemand mehr überrascht ist, wenn Kehrer mit zur Weltmeisterschaft reist.