Bundestrainer Julian Nagelsmann hat sich für Leroy Sané ausgesprochen, erneut dessen Nominierung begründet und die Kritik der früheren Nationalspieler Lothar Matthäus und Matthias Sammer gekontert.
DFB-Team: Nagelsmann kontert Sammer im Sané-Wirbel
Nagelsmann kontert Kritiker
„Wir wollen auch signalisieren, dass eine Nominierung kein Freifahrtschein ist und das gewisse Dinge gefordert sind. Ich habe dieses Thema auch mit Leroy vorab besprochen”, sagte Nagelsmann auf der Pressenkonferenz vor dem WM-Qualifikationsspiel in Luxemburg.
Nagelsmann: „Nicht aus Jux und Tollerei“
Er habe Sané bereits gesagt, dass er „das äußern werde. Das habe ich nicht aus Jux und Tollerei gemacht oder auf eigene Faust, sondern es war mit ihm besprochen, um einfach auch zu signalisieren, nach einem sehr negativen Echo, dass er einfach auch gefordert ist“, wurde Nagelsmann deutlich.
Sanés Nominierung hatte im Vorfeld für mächtig Wirbel gesorgt. Während Matthäus in seiner Sky-Kolumne schrieb, dass er Sané „nie außen vor gelassen“ hätte, betonte Sammer, dass Individualisten wie Sané „Liebe brauchen. So viele Liebe, dass es knallt.“
Diese Liebe habe der Bundestrainer dem DFB-Rückkehrer entzogen, als er ihn am Montag mit mahnenden Worten in die Pflicht nahm.
Liebe für Sané? „Hat er von mir ganz viele Jahre gekriegt“
Also wandte sich Nagelsmann am Donnerstagabend indirekt auch an Sammer: „Liebe, dass es knallt. Die hat er von mir ganz viele Jahre gekriegt, die Liebe, dass es knallt.“
Sané müsse Nagelsmann nichts beweisen: „Ich weiß, was er kann. Und ich will, dass er das, was er kann, auf den Platz bringt. Aber er soll auch allen anderen, die ihn sehr kritisch sehen, beweisen, was für ein unglaublich guter Fußballer er ist.“
Von einer „letzten Chance“ für Sané sei nie die Rede gewesen. Aber: „Er hat nicht mehr unzählig viele Chancen. Das ist auch Fakt, weil er auch einfach einige Vertrauensvorschüsse von mir bekommen hat und die mal besser, mal schlechter genutzt hat“, sagte Nagelsmann weiter. In jedem Fall sei Leroy „eine verdammt coole Socke“ und gehe gut mit Drucksituationen um.
DFB-Team: Sané erstmals seit Juni dabei
Bei den WM-Qualifikationsspielen in Luxemburg am Freitag (20.45 Uhr) und drei Tage später in Leipzig gegen die Slowakei (20.45 Uhr) ist Sané erstmals seit Juni wieder dabei. Der 29-Jährige kam bei seinem neuen Verein Galatasaray Istanbul zuletzt immer besser in Fahrt und spielte sich nach Startschwierigkeiten in der Türkei mit guten Leistungen zurück in das DFB-Team.
Shootingstar Nick Woltemade kenne Sané zwar noch nicht so lange, sprach sich aber dennoch für den ehemaligen Bayern-Profi aus: „Er ist eine sehr, sehr coole Socke. Man kann sehr viel mit ihm lachen. Er ist eine Person, die einem ein sehr gutes Gefühl gibt, auch wenn man neu dazukommt.“ Charakterlich sei Sané „ein richtig guter Typ“.
Woltemade schwärmt von Sané
Auch von den fußballerischen Fähigkeiten Sanés zeigte sich der sechsmalige Nationalspieler (A-Länderspiele) begeistert.
„Sein linker Fuß ist einer, den gibt es nicht so häufig, gerade noch mit der Dynamik dann dazu. Da kann man als Stürmer generell von profitieren. Torgefährliche Spieler helfen immer und ich glaube, Leroy ist sehr torgefährlich und kann Bälle auflegen, Dribblings lösen, Situationen auflösen und Tore schießen. Deswegen ist er auch hier“, sagte Woltemade.