Die Verwunderung war immens, als Bundestrainer Julian Nagelsmann seinen Kader für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele bekannt gab und der Name Angelo Stiller fehlte – nicht nur in Stuttgart, sondern in ganz Fußball-Deutschland. Schließlich ist der 24 Jahre alte Denker und Lenker im VfB-Mittelfeld in starker Verfassung.
Hoeneß vielsagend über Stiller: "Nichts für die Öffentlichkeit"
Stiller? „Nichts für Öffentlichkeit“
„Da habe ich keinen Hehl draus gemacht, dass wir überrascht waren, dass aus meiner Sicht Ange ein klarer Faktor dafür war, dass wir eine gute Entwicklung genommen haben“, erklärte Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß vor dem Bundesliga-Sonntagsspiel gegen den FC Augsburg bei DAZN (TICKER). „Deswegen sind wir davon ausgegangen, dass er dabei ist. Ich glaube, das ist auch legitim und nachvollziehbar, auf der einen Seite.“
Doch der 43-Jährige weiß auch: „Auf der anderen Seite ist Julian Nagelsmann Bundestrainer. Er muss viele Sachen mitberücksichtigen und muss basierend auf den Informationen, die er hat, Entscheidungen treffen. Dann können wir da jetzt einfach auch einen Haken machen.“
Hoeneß im regen Austausch mit Nagelsmann
Hoeneß dürfte inzwischen auch von Nagelsmann persönlich erfahren haben, warum Stiller nicht nominiert wurde, will aber nicht aus dem Nähkästchen plaudern: „Wir sind immer im Austausch, aber das ist nichts, was für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Aber das ist ganz normal. Seit zwei Jahren haben wir zum Glück viele Nationalspieler, von daher ist der Austausch rege. Mit ihm bin ich im Austausch, mit Angelo, aber das wollen wir immer schön seriös hinter dem Vorhang besprechen.“
Die Devise für die kommenden Wochen und Monate bis zur WM hin ist Hoeneß zufolge jedenfalls klar: „Wir wollen sportliche Antworten geben, alle gemeinsam. Ich glaube, wenn wir weiter erfolgreich sind, dann führt auch am Ende kein Weg vorbei an vielen unserer Spieler. Es ist ja nicht nur Angelo, auch Maxi (Mittelstädt, Anm. d. Red.), Alex Nübel kämpft um die Nummer eins.“
Der VfB-Trainer „könnte noch ein, zwei andere nennen, aber wir müssen sportliche Antworten liefern. Wir müssen das als Ansporn nehmen. Ich spreche die ganze Zeit von Wir, aber ich fühle mich da auch mitverantwortlich, die Jungs in erster Linie, aber wir als Mannschaft können da natürlich helfen.“