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Nagelsmann: "Es ist ja alles leicht vorhersehbar"

Nagelsmann erklärt sich nochmals

Julian Nagelsmann erklärt, wieso er mit Kritik spart - und fordert von den DFB-Stars, dass sie diese abprallen lassen.
Julian Nagelsmann gibt sich vor dem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei entschlossen und lässt dennoch ein wenig Nervosität durchblicken.
Julian Nagelsmann erklärt, wieso er mit Kritik spart - und fordert von den DFB-Stars, dass sie diese abprallen lassen.

Ist die öffentliche Kritik am DFB-Team zu hart oder müssen die Spieler sich ein dickeres Fell zulegen?

Im Kontext der Diskussion um seinen aktuell betont sanften Umgang mit der deutschen Nationalmannschaft hat Bundestrainer Julian Nagelsmann vor dem alles entscheidenden Spiel gegen die Slowakei nochmals seine Sicht der Dinge erklärt.

Nagelsmann über das Dilemma der Kritik

In einem Interview bei RTL/ntv hat der 38-Jährige bekräftigt, dass er sich von Kritikern und Experten gelegentlich eine „andere Wortwahl“ wünsche: „Wir sind alles Menschen. Natürlich machen gewisse Dinge, die man liest, was mit einem. Man darf das nur nicht so nah an sich rankommen lassen. Ich glaube, das ist ganz normal. Am Ende ist das einfach ein Sport, der öffentliches Interesse weckt.“

Er und seine Mitstreiter beim DFB wünschten sich, „dass durch gute Leistungen die Fragen weniger kritisch werden, aber solange wir Auftritte liefern, die Grund zur Kritik geben, wird Kritik passieren. Da müssen wir, so gut es geht, die Teflonschicht aktivieren und es an uns abprallen lassen.“

Letztlich sei der springende Punkt der: „Wir müssen uns einfach qualifizieren. Dann interessiert es keinen, wie die Quali gelaufen ist. Dann geht es im März weiter. Machen wir zwei gute Spiele, ist es gut. Machen wir zwei schlechte Spiele, ist es schlecht. Es ist ja alles leicht vorhersehbar.“

„Selbst mir fällt es dann schwer“

Ganz allgemein wünscht sich Nagelsmann Sensibilität dafür, dass Außenstehende gewisse Themen nicht voll überblicken könnten. „Was ein Trainer einfordert von den jeweiligen Spielern, was gefragt ist oder was für eine Grundausrichtung sie spielen“, könne von Personen außerhalb der Kabine nur schwer eingeschätzt werden.

Auch ihm selbst gehe es im Job als Bundestrainer so, wenn er als Zuschauer in den Stadien unterwegs ist, um deutsche Spieler zu beobachten. „Ich muss bewerten, was ich da sehe. Das fällt mir dann schwer, weil ich nicht weiß, was der Trainer fordert. Ich sitze nicht in der Kabine - und ich kann ja nicht den Trainer anrufen und mir alles erklären lassen. Selbst mir fällt es da schwer, Dinge zu bewerten. Warum soll das für den Fragesteller anders sein?“

Um sich für die WM-Endrunde zu qualifizieren, reicht der DFB-Elf am Montagabend im finalen WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei (ab 20.45 Uhr im LIVETICKER) ein Unentschieden. Im Hinblick auf die Lostöpfe wäre ein Sieg allerdings extrem wertvoll. Bei einer Niederlage bleibt der deutschen Nationalmannschaft die Chance in den Playoffs.