Die Impfdebatte treibt die Fußball-Welt weiter um - und nun hat sich mit Jürgen Kohler ein Weltmeister von 1990 eingeschaltet.
Impfdebatte: Kohler attackiert Bierhoff
Die Rede ist von Jürgen Kohler, der vor allem die Haltung von Oliver Bierhoff nicht nachvollziehen kann, der seines Zeichens Direktor der Nationalmannschaft ist.
„Ich kann den DFB und vor allem Oliver Bierhoff nicht verstehen. Dass er nicht einfach klare Kante zeigt und sagt, dass nur durchgeimpfte Spieler nominiert werden. Jeder hat eine Verantwortung gegenüber seinem Mitspieler, Freunden und Familie, jeder kann sich leicht anstecken“, sagte Kohler im SPORT1-Podcasts „Meine Bayern-Woche“. Eine klare Ansage des 105-maligen deutschen Nationalspielers.
- „Meine Bayern-Woche“, der SPORT1 Podcast zum FC Bayern - immer freitags auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App, auf Spotify, Apple Podcasts, Podigee und überall, wo es Podcasts gibt
Kohler: DFB soll nur Geimpfte zur WM mitnehmen
Am Montagabend war Niklas Süle beim DFB-Team positiv auf das Coronavirus getestet worden. Anschließend hatten vier weitere Nationalspieler um Impf-Skeptiker Joshua Kimmich abreisen und sich in Quarantäne begeben müssen. Für Kohler ein Unding, er plädiert für eine 2G-Regelung.
Bei Süle sieht er die Schuld unterdessen nicht. Kohler glaubt vielmehr, dass er - genauso wie Julian Nagelsmann - seiner Vorbildfunktion gerecht wurden, „weil sie geimpft waren“. (Spielplan der Nationalmannschaft)
„Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wenn man heutzutage in der Fußballbranche, im Mannschaftssport, nicht geimpft ist und man gewisse Bedenken hat. Eine Impfung wird die Pandemie vielleicht nicht aufhalten, aber schwerwiegenden Verläufen vorbeugen können. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen“, wird Kohler deutlich und stellt auch eine Forderung.
„Man kann keinen Menschen zwingen“, räumte der 56-Jährige ein, doch „trotzdem sollte der DFB klar kommunizieren, dass Spieler, die nicht durchgeimpft sind, zukünftig nicht nominiert und auch nicht an einer WM teilnehmen werden.“
Kohler: Auch Kimmich hat eine Vorbildfunktion
Auch zu der Situation rund um Kimmich äußerte sich Kohler in SPORT1-Podcast „Meine Bayern-Woche“: „Ich finde es mutig, dass sich Kimmich geoutet hat. Er hat sich klar positioniert, das macht ihn sympathisch. Aber auch Kimmich hat eine Vorbildfunktion. Sein Verein verdient auch dank seiner Topleistungen und seiner Präsenz viel Geld. Jetzt ist er in häuslicher Isolation. Das muss er mitbedenken.“
Kimmich hatte zuvor seine Bedenken rund um das Impfen öffentlich geäußert. Kohler glaubt, dass Impfskeptikern wie dem Mentalitätsmonster der Bayern mit der Hilfe von „kompetenten Experten“ aufgezeigt werden sollte, „das es viel besser ist, geimpft zu sein“.
„Kommunikation muss der erste Weg sein. Davon Gebrauch zu machen, als Arbeitgeber den Lohn nicht mehr fortzuzahlen, ist das letzte Mittel, der letzte Ausweg. Trotzdem würde ich das als Vereinsverantwortlicher so machen.“
Wie er die aktuelle Entwicklung der Nationalmannschaft sieht und vieles mehr, erfahrt ihr in der neuen Folge von „Meine Bayern-Woche“. Die darf kein Bayern-Fan verpassen!
SPORT1 Chefreporter Florian Plettenberg spricht mit SPORT1 Moderatorin Jana Wosnitza diesen Freitag in Folge 29 wie immer über die Themen und News der Woche beim FC Bayern. „Plettigoal“ telefoniert mit Robin Gosens, der über sein neues Leben als Familienvater spricht. Bundesliga-Legende Jürgen Kohler, der mit den Bayern Meister wurde, fordert ein Nominierungs-Verbot für ungeimpfte Nationalspieler. Zudem gibt‘s News aus der Mannschaft: Wann planen die Bayern-Bosse Vertragsgespräche mit Robert Lewandowski? Was verdient Marc Roca wirklich? Welchen Nationalspieler will Barcelona? Der SPORT1 Podcast „Meine Bayern-Woche“ ist auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App und auf den gängigen Streaming-Plattformen Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Deezer und Podigee abrufbar.