WM>

WM 2022: Emotionales Video! Socceroos mit starker Katar-Botschaft

Socceroos mit starker Katar-Botschaft

In gut drei Wochen wird in Katar das erste Spiel der WM 2022 angepfiffen. Die Kritik am Gastgeber wächst immer mehr. Nun hat sich Australiens Nationalmannschaft mit einem Video zu Wort gemeldet.
In knapp zwei Monaten beginnt der Kampf um den WM-Pokal. Anwärter auf den Titel gibt es genug, doch wer ist wirklich Favorit bei dieser Weltmeisterschaft?
In gut drei Wochen wird in Katar das erste Spiel der WM 2022 angepfiffen. Die Kritik am Gastgeber wächst immer mehr. Nun hat sich Australiens Nationalmannschaft mit einem Video zu Wort gemeldet.

Für Australien beginnt die Weltmeisterschaft 2022 in Katar am 22. November in der Gruppe D mit dem Spiel gegen Frankreich. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)

Neben der sportlichen Vorbereitung auf die Titelkämpfe haben sich die Socceroos aber auch mit den Missständen im Gastgeberland auseinandergesetzt, die seit der Vergabe an Katar die öffentliche Diskussion bestimmen.

Um ihrer Meinung Gehör zu verschaffen, haben am Donnerstag 16 Spieler des australischen WM-Kaders eine emotionale Botschaft via Youtube-Video ausgesandt. Zuvor hatten auch andere Nationen schon Kritik geäußert, allerdings auf anderen Wegen. So entschloss sich Dänemark mit einem ganz in Schwarz gehaltenen Trikot, ein Zeichen gegen die Ausbeutung von Arbeitern und die dortigen Menschenrechtsverletzungen zu setzen. (NEWS: Dänemark mit Zeichen des Protests)

Australiens Botschaft ist jedoch die erste gemeinsame Erklärung eines Teams, das bei der WM-Endrunde in Katar teilnimmt. Im dem gut drei Minuten langen Video sprechen die Spieler abwechselnd in die Kamera und prangern dabei die Menschenrechtslage im Gastgeberland an und nehmen auch den Fußball in die Pflicht, daran etwas zu ändern. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Katar: Reformen ja, aber unbeständig

„Es gibt universelle Werte, die den Fußball bestimmen sollten. Werte wie Respekt, Würde, Vertrauen und Mut“, stellte Socceroos-Kapitän Matthew Ryan fest und fügte später hinzu: „Wir stehen an der Seite von FIFPRO, den internationalen Bauarbeitern und der International Trade Union, um Reformen dauerhaft in Katar zu implementieren.“

Wenn du hier klickst, siehst du YouTube-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von YouTube dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Dabei erkennen die Spieler in dem Video durchaus an, dass in den vergangenen Jahren „auf dem Papier und in der Praxis“ Fortschritte gemacht wurden. So wurde unter anderem das Kafala-System weitestgehend abgebaut und ein Mindestlohn wurde eingeführt.

Diese Reformen seien ein wichtiger Schritt, betonte der ehemalige BVB-Keeper Mitch Langerak, „aber sie sind unbeständig und benötigen weiterer Entwicklung“. Dabei betonen die Spieler, dass die Arbeiter, die auf den WM-Baustellen arbeiten, nicht nur Nummern seien. Vielmehr hätten diese Menschen dasselbe Recht auf ein besseres Leben, „wie die Migranten, die unser Land und unseren Fußball aufgebaut haben“, erinnern sie an Australiens Geschichte als Einwanderungsland.

Der Fußball kann in Katar etwas hinterlassen

Aber nicht nur die Arbeitsbedingungen sind den Socceroos ein Anliegen. Auch der Umgang mit der LGBTQI-Community müsse sich ändern. Als Spieler unterstützen sie diese Community, „aber in Katar sind die Menschen nicht frei, zu entscheiden, wen sie lieben“.

Dabei nehmen die Spieler nicht für sich in Anspruch, alle Antworten auf diese Probleme zu haben. Aber sie haben mit verschiedenen Gruppierungen gesprochen, die sich dieser Probleme annehmen. Wenn in Katar weiter an diesen Reformen gearbeitet wird, können diese „weit über die Weltmeisterschaft 2022 hinausgehen“.

Und dann hätte der Fußball etwas weitaus Wichtigeres geschaffen als ein WM-Turnier: „eine Hinterlassenschaft, auf die der Fußball stolz sein könnte.“

Alles zur WM 2022: