Wenige Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft sind im Gastgeberlande Katar offenbar tausende Arbeiter aus ihren Unterkünften vertrieben worden.
WM 2022: Tausende Arbeiter in Katar offenbar aus Wohnungen vertrieben - Regierung widerspricht
Tausende Arbeiter in Katar vertrieben?
Wie die Nachrichtenagentur Reuters vermeldet, räumte die Polizei in der Hauptstadt Doha die Unterkünfte der Betroffenen nach einer nur zwei Stunden vorher erfolgten Vorwarnung durch die Beamten. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)
Grund für die Aktion: Katar benötigt mehr Platz für die Ankunft der WM-Gäste. Neue Unterkünfte sollen den Arbeitern, hauptsächlich Fahrer und Tagelöhner, nicht bereit gestellt worden sein. Sie sind nicht bei großen Firmen, die ihrer Arbeiter häufig in eigenen Lagern unterbringen, angestellt und müssen sich selbst um Wohnmöglichkeiten kümmern.
Wer zum Zeitpunkt der Räumung nicht zu Hause war, kam später nicht mehr in seine Wohnung. Die Polizei hatte diese verschlossen. Ein Beamter der katarischen Regierung widersprach den Darstellungen im Reuters-Bericht.
Das sagt Katar zur angeblichen Zwangsräumung in Doha
Die Räumungen stünden in keinem Zusammenhang mit der WM seien „im Einklang mit den laufenden umfassenden und langfristigen Plänen zur Neuordnung von Gebieten in Doha“ erfolgt. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
Und weiter: „Alle sind inzwischen in sicheren und angemessenen Unterkünften untergebracht worden.“ Zudem sei die Maßnahme mit „angemessener Vorankündigung“ vollzogen worden. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Die meisten geräumten Wohnungen sollen sich im Stadtteil Al Mansoura in Doha befinden. Dort will Katar viele der erwarteten WM-Fahrer unterbringen. Die Preise sollen bei bis zu 465 Euro pro Nacht liegen.
Der Fußball-Weltverband habe auf eine Bitte von Reuters um eine Stellungnahme nicht reagiert. Die WM-Organisatoren vor Ort verwiesen auf die Regierung.