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Kimmich gewährt erstaunliche Einblicke: "So down war ich im Fußball noch nie"

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Kimmich gewährt erstaunliche Einblicke: "So down war ich im Fußball noch nie"

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Kimmich: „Fühlte mich wie ein Zombie“

Joshua Kimmich blickt auf die größte Enttäuschung seiner Karriere zurück - und beschreibt, wie es ihm im anschließenden Urlaub erging.
Nach dem seltenen Auftritt von Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger wird einmal mehr über die Position des Bayern-Stars diskutiert. Dabei ist für Flick für die WM alles klar - Kimmich bleibt auf der Sechs.
Alexander Kortan
Alexander Kortan

Der deutsche Nationalspieler Joshua Kimmich hat kurz vor der Weltmeisterschaft in Katar überraschend tiefe Einblicke in sein (Seelen-)Leben gewährt.

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In einem Gastbeitrag bei The Players‘ Tribune verriet der 27-Jährige unter anderem, was die größte Enttäuschung sowie der größte Erfolg seiner Karriere war und blickte auf die WM 2022 in Katar voraus. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

„Ich will ehrlich sein. Von der letzten WM habe ich mir keine Minute angeschaut. Zumindest nicht nach der Gruppenphase. Es ging einfach nicht“, gestand der Mittelfeld-Star des FC Bayern. „Nach unserem Aus musste ich abtauchen und abschalten - von den Leuten, den Medien, dem gesamten Turnier. Ich bin mit meiner Freundin nach Südafrika geflogen und habe kein WM-Spiel mehr gesehen. Wer hat nochmal gewonnen?“ (lacht)

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Kimmich: „So down war ich im Fußball noch nie“

Den Urlaub konnte er aber „überhaupt nicht genießen. Es war unmöglich. Für meine Freundin muss das eine furchtbare Zeit gewesen sein. So down war ich im Fußball noch nie. Körperlich ging es mir zwar gut, aber mental habe ich einige Wochen gebraucht, um mich davon zu erholen.“

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Er könne sich „noch genau erinnern, wie wir nach der 0:2-Niederlage gegen Korea in unserer Kabine saßen. Völlige Stille. Keiner hat auch nur ein Wort gesagt. Ich vergrub den Kopf in meinen Händen und dachte darüber nach, wie ich die Fans, meine Familie und das ganze Land enttäuscht hatte. Joachim Löw sprach zu uns, aber ich konnte das gar nicht im Bewusstsein wahrnehmen. Ich fühlte mich wie ein Zombie und verkroch mich in meiner Enttäuschung. Gruppenletzter.“

Deutschland war in Russland nach Niederlagen gegen Mexiko und Südkorea und einem Sieg gegen Schweden in der Gruppenphase gescheitert.

Deshalb schied das DFB-Team 2018 in Russland früh aus

Der DFB-Tross sei überzeugt gewesen, „eine starke Mannschaft zu haben. Wir waren Weltmeister. Die Realität sah anders aus. Wir hatten starke Einzelspieler, aber kein starkes Team.“

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Gleichzeitig sagte Kimmich: „Auf diesem Level reicht es nicht aus, wenn es heißt: ‚Oh, dieser Spieler ist talentiert … und der hat die Champions League gewonnen … und die haben beim letzten Mal den WM-Pokal in die Höhe gestemmt.‘ Es muss einfach alles passen. Das war 2018 irgendwie nicht der Fall. Nichts hat funktioniert. In jenem Sommer habe ich gelernt, was ein echtes Team ausmacht.“

DFB-Stars setzten auf Zusammenhalt

Denn anstatt sich nach dem Ausscheiden gegenseitig zu kritisieren, hielten die DFB-Stars zusammen. Vor allem die Worte eines erfahreneren Spielers, die er in seinem Beitrag zitierte, brannten sich in Kimmichs Gedächtnis: „Es bringt jetzt nichts, rauszugehen und seine Mitspieler in den Medien für ihre Fehler zu kritisieren. Jetzt ist es wichtig, zusammenzuhalten. Denn jeder Einzelne in diesem Raum trägt dieselbe Enttäuschung in sich.“

Dennoch sei „jene Weltmeisterschaft die erste richtig große Enttäuschung“ seiner Karriere gewesen. Doch „selbst in der größten Niederlage heißt Deutschlands Stärke Geschlossenheit“. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Mario Götze ist zurück im DFB-Team. Auf der DFB-Pressekonferenz im Oman spricht Hansi Flick über seine neue Rolle. Ob er im Testspiel gegen Oman auflaufen wird, verriet der Bundestrainer nicht.
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Kann Deutschland die WM 2022 gewinnen?

In Katar will der DFB-Star die WM von Russland vergessen machen und nach dem Titel greifen. Seiner Meinung nach zählt Deutschland immer zu den Favoriten, erst recht, „weil wir als Einheit stark sind, für die Mitspieler einstehen und mannschaftliche Geschlossenheit zeigen. Diese Werte machen den Erfolg Deutschlands aus. Unser Kader hat eine gute Mischung aus Erfahrung und Potenzial, um als Mannschaft hoffentlich zu überzeugen.“ (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)

Gleichzeitig warnt er: „Versteht mich nicht falsch, ich habe immer große Träume. Ich liebe Herausforderungen. Und ich weiß, dass wir weit kommen können. Aber wir müssen Schritt für Schritt gemeinsam voranschreiten. Alles beginnt mit der Auftaktpartie. Am 23. November gegen Japan. Das ist das nächste Spiel. Nichts anderes zählt.“

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