Die Fußballerin und TV-Expertin Nadia Nadim ist bei der Übertragung des WM-Auftakts von Dänemark von einem schweren Schicksalsschlag ereilt worden.
Schicksalsschlag für WM-Expertin
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Die 34-Jährige verließ das Studio von Sender ITV beim 0:0 der Dänen gegen Tunesien noch vor dem Abpfiff aus zunächst unbekannten Gründen. Einen Tag nach dem Spiel erklärte sie, dass ihre Mutter, Hadima Nadim, bei einem Unfall ums Leben gekommen war.
„Am Dienstagmorgen ist meine Mutter von einem Truck getötet worden. Sie war auf ihrem Weg nach Hause vom Fitnessstudio“, schrieb Nadim.
Die dänische Nationalspielerin war im Alter von elf Jahren einst zusammen mit ihrer Mutter aus ihrem Geburtsland Afghanistan geflohen, nachdem ihr Vater, ein Armeegeneral, von den Taliban verschleppt und getötet worden war. (BERICHT: Ein einmaliges Fußballmärchen)
„Sie hat mir zweimal Leben geschenkt“
„Worte können nicht beschreiben, was ich fühle“, erklärte Nadim: „Ich habe die wichtigste Person in meinem Leben verloren und es ist so plötzlich und unerwartet geschehen. Sie war erst 57 Jahre alt.“
Mit ihrer Mutter hatte sich Nadim nach der Verschleppung ihres Vaters, von dessen Tod sie erst später erfuhr, drei Jahre lang auf der Flucht befunden. Ihre Mutter sei eine „Kriegerin“ gewesen, die für jeden Zentimeter ihres Lebens gekämpft habe.
„Sie hat mir nicht einmal, sondern zweimal Leben geschenkt. Alles, was ich bin, bin ich wegen ihr“, meinte die Fußballerin. Das Leben sei unfair: „Ich verstehe nicht, warum sie, warum auf diese Art. Ich liebe dich und ich werde dich wieder sehen.“
Nadim hat vier Schwestern, mit denen sie einst nach Dänemark gekommen war. Dort begann sie ihre Fußballkarriere - nach diversen Stationen in ihrer Heimat spielte sie im Ausland unter anderem für Portland, Manchester City und Paris Saint-Germain. Derzeit steht sie bei Racing Louisville unter Vertrag.
Für Dänemark hat Nadim in 100 Länderspielen 38 Tore geschossen.